Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

Die Offensive der Heeresgruppen Prinz Leopold von Bayern und v. Mackensen 161 
21. August 1915. 
Heeresgruppe des G.F.M. Prinz Leopold von Bayern: Erneuter feindlicher Wider 
stand wurde gestern abend und während der Nacht gebrochen. Der Gegner ist seit heute früh in 
weiterem Rückzüge. ES wurden über 1000 Gefangene gemacht. 
Heeresgruppe des G.F.M. v. Mackensen: Nachdem der linke Flügel über denKoterka- 
Abschnitt und den Bug an der Pulwa-Einmündung vorgedrungen war, setzte der Feind auch 
auf dieser Front den Rückzug fort. Vor Brest-Litowsk und östlich von Wlodawa wurden 
weitere Fortschritte gemacht. 
Aus der österreichisch-ungarischen Meldung: Der Feind leistete gestern an der 
unteren Pulwa und westlich Wysoko-Litowsk erneuert heftigen Widerstand gegen die nach 
drängenden österreichisch-ungarischen Truppen. Er ließ es an vielen Stellen auf den Bajonetlsturm 
ankommen, so bei der Verteidigung des an der Straße nach Wysoko-Litowsk gelegenen Dorfes 
Tokary, das nach heftigem Ringen genommen wurde, und im Kamps um einen Stützpunkt bei 
Klukowicze, dessen sich siebenbürgische Infanterie um Mitternacht bemächtigte. Mehrfach durch 
brochen und durch deutsche Truppen auch bei Tymianka geworfen, räumten die Russen heute früh 
die Pulwastellung und weichen gegen den Lesna-Abschnitt zurück. Vor Brest-Litowsk 
zogen wir den Einschließungsring abermals enger. Während die Verbündeten an die Krzna- 
mündung vordrangen, warf Feldmarschalleutnant von Arz den Feind beiderseits der von 
Viala heranführenden Straße gegen den Gürtel zurück. 
22. August. 
Heeresgruppe des G.F.M. Prinz Leopold von Bayern: Unter siegreichen Gefechten 
überschritt die Heeresgruppe gestern die Eisenbahn Kleszczele —Wysoko-Litowsk. Den er 
neut stch stellenden Gegner warfen deutsche Truppen heute früh aus seinen Stellungen. Es wurden 
über 3000 Gefangene gemacht und eine Anzahl Maschinengewehre erbeutet. 
Heeresgruppe des G.F.M. v. Mackensen: Die Angriffe der deutschen und österreichisch 
ungarischen Truppen in den Abschnitten der Koterka, der Pulwa, am Bug oberhalb Ogrod- 
niki, sowie am Unterlauf der Krsna schreiten vorwärts. Vor der Südwestfront von Brest- 
Litowsk nichts Neues. Bei und nordwestlich von Piszcza (nordöstlich von Wlodawa) dauern 
die Kämpfe an. 
Aus der österreichisch-ungarischen Meldung: Die Truppen des Generals von 
Küveß warfen den Gegner abermals aus mehreren Stellungen und trieben ihn über die Bahn 
Brest-Litowsk—Bielsk zurück. Die' Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand gewann unter 
erneut einsetzenden Kämpfen bei Wysoko-Litowsk Raum. Hier sowie westlich Brest-Litowsk und 
östlich Wlodawa setzt der Feind dem Vordringen der Verbündeten heftigen Widerstand entgegen. 
23. August 1915. 
Heeresgruppe des G.F.M. Prinz Leopold von Bayern: Die Heeresgruppe hat unter 
hartnäckigen Kämpfen die Linie Kleszczele — Rasna überschritten und ist im weiteren günstigen 
Angriffe. Es wurden 3050 Gefangene gemacht und 16 Maschinengewehre erbeutet. 
Heeresgruppe des G.F.M. v. Mackensen: Der Uebergang über den Pulwa-Abschnitt 
ist auf der Front zwischen Razna und der Mündung nach heftigem Widerstand erzwungen; der An 
griff über den Bug oberhalb des Pulwa-Abschnittes macht Fortschritte. Vor Brest-Litowsk ist 
die Lage unverändert. Beiderseits des Switjaz-Sees und bei Piszcza (nordöstlich von Wlodawa) 
wurde der Feind gestern geschlagen und nach Nordosten zurückgetrieben. 
Aus der österreichisch-ungarischen Meldung: Oestlich der unteren Pulwa und der 
von Rasna nach Norden führenden Eisenbahn ist ein Kampf von großer Heftigkeit im Gange. Der 
Feind verteidigt jeden Fußbreit Bodens aufs zäheste, wurde aber entlang der ganzen Front an vielen 
Punkten geworfen, wobei zahlreiche Gefangene in unsere Hand fielen. Besonders heiß kämpften 
unsere bewährten siebenbürgischen Regimenter bei den nördlich Rasna gelegenen Dörfern Gola 
und Suchodol. Das Infanterieregiment Nr. 64 nahm bei der Erstürmung einer von russischen 
Grenadieren verteidigten Schanze die aus sieben Offizieren und 900 Mann bestehende Besatzung 
gefangen und erbeutete sieben Maschinengewehre. Vor Brest-Litowsk nichts Neues. Oestlich 
Wlodawa drangen deutsche Truppen über die Seenzone hinaus. 
Aus der russischen Meldung: Auf der Front zwischen dem Bobr und der Gegend von Brest- 
Litowsk fuhren wir fort, unsere Stellungen Schritt für Schritt zu verteidigen. In der Gegend von 
Bötterkrieg. XII. 11
	        
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