Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

326 Der türkische Krieg während des dritten Kriegshalbjahres 
Natürlich erfolgte sofort, am 5. Februar 1916, eine energische Berichtigung durch das 
rührige, aber nicht sehr glaubwürdige britische Konsulat in Zürich, das u. a. behauptete, 
die britischen und indischen Verluste betrügen nur 210 Mann. 
Vom Sultan und den oömanischen Heerfiihrem 
Nach den amtlichen Meldungen und ergänzenden Mitteilungen 
Vom Sultan 
26. Dezember 1915. 
Bei der Uebergabe von Fahnen an die Truppen hielt der Sultan an die Soldaten eine Ansprache, 
in der er seine hohe Befriedigung über die Fortschritte der Armee ausdrückte, dem Allmächtigen für 
die Siege Dank sagte und ihn anflehte, daß weitere folgen möchten. 
30. Januar 1916. 
Der Sultan verlieh der Fahne des Infanterieregiments Nr.28 die goldene und sil 
berne Jmtiaz-Kriegsmedaille. Diesem Regiments war es, als die Engländer in Kemikli-Liman 
gelandet waren, durch einen Angriff gelungen, sie aus der wichtigen Stellung Tschunuk-Bahir zu werfen. 
Den Regimentern Nr. 27 und Nr. 57, die sich in den Dardanellenkämpfen ausgezeichnet hatten, sowie 
den Regimentern Nr. 49, 60,82 und 83, die sich auf dem anatolischen Kriegsschauplätze hervorgetan 
hatten, verlieh der Sultan die gleiche Auszeichnung. 
1. Februar 1916. 
Kaiser Wilhelm hat anläßlich seines Geburtstages folgendes Handschreiben an den Sultan 
gerichtet: „Euerer Majestät Truppen haben sich auf allen Kriegsschauplätzen des weiten Ostens des 
alten Waffenruhmes würdig erwiesen, sie haben Taten zähester Ausdauer und kühnen Heldenmutes 
zu verzeichnen und jüngst in siegreichem Ansturm den Gegner im Irak erneut geworfen. Im Rück 
blick auf die großen Ereignisse, die sich in meinem vergangenen Lebensjahr vollzogen haben, gedenke 
ich heute, an meinem Geburtstage, der hervorragenden Leistungen der türkischen Armee mit besonders 
großer Anerkennung. Dieser Anerkennung und zugleich der nahen freundschaftlichen Beziehungen, die 
mich mit Euerer Majestät Hause persönlich verbinden, Ausdruck zu geben, ist heute mein lebhafter 
Wunsch. Euere Majestät bitte ich deshalb, die Würde eines Generalfeldmarschalls meiner 
Armee anzunehmen, die mit mir der tapferen Waffenbrüder in treuer Kameradschaft gedenkt." 
Der Sultan dankte Kaiser Wilhelm in einem Telegramm, in dem er sagt, dieses neue Zeichen 
der Freundschaft des Kaisers, das der unlösbaren Einheit der tapferen Armeen die Weihe gebe, werde 
die Herzen der tapferen osmanischen Soldaten mit Freude und Stolz erfüllen. Der Sultan unter 
zeichnete sein Telegramm als ergebenster, herzlichster Freund des Kaisers. 
Ernennungen und Auszeichnungen 
(Vgl. auch S. 2 62 und 278) 
Aufaug August 1915. 
Kaiser Wilhelm verlieh Dschemal Pascha, dem Kommandanten der IV. Armee in 
Syrien, das EiserneKreuz L Klaffe. 
22. August. 
Kaiser Wilhelm hat dem türkischen Thronfolger Jussuf Izzedin-Effendi dasEiserne 
Kreuz I. Klasse verliehen und durch den stellvertretenden Botschaftern Fürsten Hohenlohe-Langen- 
bürg überreichen lassen. 
2. September. 
Kriegsminister Enver Pascha ist zum Divisionsgeneral befördert worden. 
4. Oktober. 
Kaiser Franz Josef hat dem Oberbefehlshaber der Dardanellenarmee Marschall Lim an 
von Sanders Pascha das Großkreuz des Leopoldordens mit der Kriegsdekoration und dem 
Vizeadmiral Souchon Pascha, sowie dem General Bronsart v. Schellendorff das 
Militärverdienstkreuz 2. Klaffe mit der Kriegsdekoration verliehen. 
23. Oktober 1915. 
Der Sultan hat dem Großscheich der Senussi und dem Imam der Zeidis, Jachia Ha 
mid ed din im Jemen den Titel eines Grohwesirs verliehen und beide mit hohen Ordens-
	        
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