Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

18 Der italienische Krieg während des dritten Kriegshalbjahres 
Feind hat hierauf ein heftiges Feuer gegen diese Teile unserer Front konzentriert, wobei er seine 
Truppen zum Sturm heranzog. Diese wurden durch unser Feuer aufgehalten, dann durch Bajonett 
angriffe zurückgewiesen und verfolgt. 
Unsere Flieger haben gestern morgen ihren Angriff auf das feindliche Flugzentrum Aisovizzo 
erneuert. Sie haben es verwüstet, indem sie dort sechzig Bomben abwarfen. Das mutige Geschwader 
wurde von den Abwehrgeschützen des Feindes beschossen, kehrte aber unversehrt zurück. 
23. August 1915. 
Auch gestern schlugen unsere Truppen mehrere Angriffe der Italiener gegen dieHochflächevon 
Doberdo ab. Stellenweise kam es wieder bis zum Handgemenge. Vielfach versucht sich der Feind 
nunmehr methodisch an unsere Verteidigungslinien heranzuarbeiten. Der BrückenkopfTolmein 
stand nachmittags unter Artillerieschnellfeuer. Hierauf griff die feindliche Artillerie bis in die Nacht 
hinein wiederholt vergeblich an. Sie erlitt schwere Verluste. 
Heute ist ein Vierteljahr seit der Kriegserklärung unseres einstigen Verbündeten ver 
flossen. Die ungezählten Angriffe des italienischen Heeres haben nirgendsihreZiele erreicht; 
wohl aber kosteten sie dem Feinde ungeheure Opfer. Unsere Truppen halten nach wie vor ihre 
Stellungen an oder nahe der Grenze. 
24. August. 
Am Südflügel der küstenländischen Front kämpfte gestern unsere schwere Artillerie feindliche Ge 
schütze an der Sdobbamündung nieder; weiter wurde eine italienische Strandbatterie bei Gola- 
metto in einen Trümmerhaufen verwandelt. Gegnerische Infanterie, die sich gegenüber unserer 
Stellung auf der Höhe östlich Monfalcone festgesetzt hatte, räumte ihre Gräben fluchtartig vor 
unserem Geschützfeuer; östlich Polazzo wiesen unsere Truppen zwei schwächere Vorstöße, bei San 
Martina drei bis nahe an unsere Kampffront herangetragene Angriffe blutig ab. Ebenso scheiterte 
abends ein Vorstoß stärkerer feindlicher Kräfte gegen den To lm ein er Brückenkopf. Im be 
festigten Raume von Flitsch und Raibl schiebt sich nun die gegnerische Infanterie stellenweise 
näher an unsere Linien heran. 
25. August. 
Im Abschnitt der Hochfläche von Doberdo wurde gestern die feindliche Infanterie, die sich 
am Südhang des Monte dei sei Busi eingenistet hatte, durch unser Geschützfeuer zum eiligen 
Verlassen ihrer Stellungen gezwungen. Unsere Front südwestlich San Martino stand wieder 
unter dem Feuer schwerer Artillerie. Mittags setzten die Italiener hier zu einem neuen Angriff am 
der gleich den vorhergehenden Vorstößen nahe an unseren Verteidigungslinien abgewiesen wurde. 
Vor dem Görzer und To lm einer Brückenkopf und im Krn-Gebiet herrscht verhältnis 
mäßig Ruhe. Dagegen hält lebhaftere Tätigkeit des Feindes vor Flitsch und Raibl an. 
26. August. 
Im Dorberdoabschnitte griffen die Italiener gestern mittag den Monte dei sei Busi 
neuerdings an. Sie wurden wie immer zurückgeschlagen. Vor dem Görzer Brückenkopf 
herrschte Ruhe. An der übrigen küstenländischen Front fanden stellenweise heftige Geschützkämpfe 
statt; so namentlich im Raume von Flitsch, wo sich die feindliche Infanterie vorsichtig heranarbeitet. 
AusderitalienischenMeldungNr. 92: Am oberen Jsonzo nahmen unsere Alpiniabteilungen 
einige feindliche, stark hergerichtete Schützengräben längs der Felsen des Südabhanges des Monte 
Rombon. Wir erbeuteten etwa 30 Gefangene, darunter einen Offizier, ferner zwei Maschinen 
gewehre und eine große Menge Munition. Auf dem Karst postierte der Feind zahlreiche Batterien 
in neuen Stellungen, von denen aus er ein anhaltendes Feuer längs der ganzen Front eröffnete. 
Immerhin dauern unsere Annäherungsarbeiten fort. Gestern besetzten wir auf unserem linken 
Flügel weitere Schützengräben und erbeuteten 60 Gewehre und verschiedenes Material. 
27. August 1915. 
Auf dem italienischen Kriegsschauplätze fanden gestern nur bei Flitsch Kämpfe von einiger Be 
deutung statt. Hier wiesen unsere Truppen einen feindlichen Angriff auf ihre Talstellungen zurück. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 93: Gestern richtete der Feind auf dem Karst, als 
er bemerkte, daß unsere Truppen sich eines kleinen Gehölzes an der Straße Sdraussina—San 
Martino bemächtigt hatten, ein heftiges Feuer gegen dasselbe und ließ darauf seine Truppen zum 
Sturme vorgehen. Es folgte ein Handgemenge, wobei der Feind flüchtete, während sich unsere 
Truppen in der eroberten Position stark befestigten.
	        
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