Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

226 Der türkische Krieg während des dritten Kriegshalbjahres 
14. September 1915. 
An der Dardanellenfront in den Abschnitten von Anafarta und Ari Burun überfielen in 
der Nacht zum 13. September unsere Aufklärungskolonnen erfolgreich verschiedene Stellen der feind 
lichen Gräben. Am 13. September beschoß unsere Artillerie mit Erfolg feindliche Truppenansamm 
lungen und Verproviantierungskolonnen und zerstreute sie, indem sie ihnen Verluste beibrachte. In 
der Gegend von Ari Burun zerstörten wir bei Düksek eine feindliche Artilleriestellung sowie 
zwei gut verschanzte Beobachtungsstellen des Feindes. Bei Sedd-ül-Bahr beschoß die feindliche 
Artillerie während einer halben Stunde Teile unserer Gräben im Zentrum, ohne eine Wirkung zu 
erzielen. Sonst nichts von Bedeutung. 
16. September. 
An der Dardanellenfront ist die Lage unverändert. Bei Anafarta gelang es unseren Truppen, 
in der Nacht zum 14. September feindliche Kräfte durch kühne Ueberfälle zu beunruhigen, zu zer 
streuen und zur Flucht zu zwingen. Bei Sedd-ül-Bahr brachten wir am linken Flügel eine Gegen 
mine zur Explosion, die eine feindliche Mine zerstörte. Am rechten Flügel verhinderten wir durch 
Bombenwürfe die feindlichen Truppen, Schützengräben im Zickzack anzulegen und brachten ihnen Ver 
luste bei. An diesem Flügel brachte unsere Artillerie zwei feindliche Batterien zum Schweigen. 
Unsere Batterien an den Meerengen nahmen am 13. September feindliche Truppen in der Um 
gebung des Kap Helles unter wirksames Feuer, ebenso die Landungsstelle von Tekke Burun- 
den Abschnitt von Sedd-ül-Bahr und die feindlichen Batterien von Hissarlik, die auf unsere 
Infanterie schossen. Wir erzielten durch unsere Beschießung ein gutes Ergebnis bei den feindlichen 
Truppen, die feindliche Batterie von Hiffarlik wurde zum Schweigen gebracht. Am 14. September 
zersprengten dieselben Batterien eine feindliche Artilleriestellung bei der Landungsstelle von Sedd- 
ül-Bahr. 
17. September. 
An der Dardanellenfront hat sich nichts verändert. Bei Anafarta hinderten wir durch unser 
Feuer die feindlichen Befestigungsarbeiten vor unserem rechten Flügel. Unsere Artillerie zwang ein 
feindliches Torpedoboot, das sich Sczelikburun zu nähern versuchte, zur Flucht. Unsere Küstenbatterien 
beschossen wirksam feindliche Minenleger und die wichtigen feindlichen Stellungen bei Sedd-ül-Bahr. 
Meldung der britischen Admiralität: Der Feind meldete am 4. September 1915 
(vgl. S. 224), daß das britische Unterseebot „E 7" in den Dardanellen versenkt wurde und drei Offi 
ziere und 25 Mann gefangen genommen worden seien. Da seit dem 4. September nichts von dem 
Unterseeboot gehört wurde, ist anzunehmen, daß der feindliche Bericht zutreffend ist. 
18. September. 
Die Lage an der Dardanellenfront ist unverändert. Unsere Aufklärungstruppen, die nach ver 
schiedenen Richtungen vorgeschickt wurden, plänkeln bei jeder Gelegenheit mit dem Feinde und kehren 
nach jedem Angriff und Ueberfall mit Beute zurück. Unsere Artillerie beschoß den Feind, der Schützen 
gräben zu bauen versucht und gelegentlich Truppenansammlungen unserm Feuer aussetzt, erfolgreich, 
zerstreute Ansammlungen und brachte ihnen Verluste bei. Bei Sedd-ül-Bahr rief unsere Artillerie 
vom linken Flügel am 16. September eine große Explosion in einer feindlichen Minenwerferstellung 
hervor und setzte diese außer Gefecht. 
19. September. 
Nichts Wichtiges an den verschiedenen Fronten. 
20. September 1915. 
An der Dardanellenfront griffen unsere Wasserflugzeuge den Hafen von Kastro auf der Insel 
Jmbros an und trafen ein großes feindliches Transportschiff, auf dem sofort Feuer ausbrach. Eine 
Wassersäule stieg gleichzeitig auf. 
Bei Anafarta verjagten in der Nacht des 18. September unsere Erkundungsabteilungen die 
jenigen des Feindes und warfen mit Erfolg Bomben in die feindlichen Schützengräben. Sie er 
beuteten Gewehre und Kriegsmaterial. Am 18. September beschoß unsere Artillerie wirksam die 
feindlichen Lager bei Kemikli Lim an. 
Bei Ari Burun nichts Wichtiges. Bei Sedd-ül-Bahr brachte unsere Artillerie durch kräftige 
Erwiderung die feindliche Artillerie zum Schweigen, die unsere Stellungen im Zentrum beschossen 
hatte. Unsere Erkundungsabteilungen näherten sich den feindlichen Gräben bei Kerevesdere und 
warfen mit großer Wirkung Bomben.
	        
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