Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

224 Der türkische Krieg während des dritten Kriegshalbjahres 
Am 30. August zwangen unsere an den Meerengen aufgestellten Batterien feindliche Minensucher, 
die sich dem Dardanelleneingang näherten, zum Rückzug. Dieselben Batterien zerstreuten noch andere 
Minensucher, die in der Gegend der Spitze von Sedd-ül-Bahr erschienen waren, und beschossen 
wirksam die Stellung der feindlichen Fußtruppen von Sedd-ül-Bahr. Sonst nichts von Bedeutung. 
Amtliche französische Meldung: An den Dardanellen war die letzte Woche im ganzen 
genommen auf der Südfront sehr ruhig. In der Nordzone Lieferten die englischen Truppen glückliche 
Kämpfe, die sie in den Besitz einer lebhaft umstrittenen Hügelkuppe westlich von Buyuk-Anasarta 
setzten. Dem am 20. August von einem unserer Flieger des Flugparks vor Akbaschi-Liman ver 
senkten Transportschiff sind noch vier weitere von englischen Unterseebooten torpillierte Transport 
schiffe beizufügen: Zwei an der nämlichen Stelle und die beiden andern zwischen Gallipoli und 
Nagara. Die Kanonen der Kriegsschiffe trafen mehrere in den Meerengen verankerte Fahrzeuge. 
3. September 1915. 
Unser Küstenlvachschiff „Bahrsefid" versenkte mit seiner Artillerie im Marmarameer südwestlich von 
Armudli ein feindliches Unterseeboot. Die Besatzung konnte nicht gerettet werden. 
An der Dardanellenfront fand am 2. September in den Abschnitten von Anafarta und Ari 
Burun schwaches beiderseitiges Geschütz- und Gewehrfeuer statt. Die Artillerie unseres rechten 
Flügels zersprengte ein feindliches Bataillon, das bei Gl ade übte. In der Nacht vom 1. zum 
2. September drangen unsere Aufklärungsabteilungen in die feindlichen Schützengräben ein und er 
beuteten eine Menge Gewehre und Kriegsbedarf. Bei Sedd-ül-Bahr besetzten wir einen 90 Meter 
langen feindlichen Schützengraben vor unserem Zentrum, kurz nachdem er gegraben worden war. Auf 
dem linken Flügel brachten wir in der Umgebung von Kerevesdere zwei feindliche Geschütze zum 
Schweigen. Sonst hat sich nichts von Bedeutung ereignet. 
4. September. 
Auf der Dardanellenfront im Abschnitt von Anafarta zerstörte unsere Artillerie südlich von 
Asmakdere ein feindliches Maschinengewehr. Unsere Aufklärungskolonnen überraschten an verschiedenen 
Stellen feindliche Gräben und erbeuteten eine Anzahl Kriegsgerät und Telephonmaterial. 
Bei Ari Burun nichts von Bedeutung. Bei Sedd-ül-Bahr beschoß der Feind am 2. Sep 
tember zu Lande und von der See aus während zweier Stunden ergebnislos Atchi Tepe und Um 
gebung. Auf dem linken Flügel verursachte unser Feuer eine Explosion in der Stellung der feind 
lichen Minenwerfer. Eine Mine, die wir zur Explosion brachten, zerstörte Stachelbrahtanlagen deS 
Feindes, die zum Schutz gegen unsere Bombenwürfe dienen sollten. 
5. September. 
Am 4. September brachten wir in den Dardanellen ein feindliches Unterseeboot (das britische 
I7-Boot „E 7") zum Sinken. Wir nahmen drei Offiziere und 25 Mann seiner Besatzung gefangen. 
Im Abschnitt von Anafarta führten unsere Erkundungsabteilungen erfolgreich nächtliche Ueber- 
fälle aus und nahmen dem Feinde von neuem zahlreiche Beute ab. Am 4. September verursachte 
unsere Artillerie auf einem feindlichen Transportschiff an der Küste von Buyuk Kemikli einen 
Brand. 
Bei Ari Burun dauerten Artilleriekampf und Bombenwerfen an. Bei Sedd-ül-Bahr feuerte 
die feindliche Artillerie mit Unterbrechungen und ohne Erfolg gegen die Uferfront Atchi Tepe. 
Am 4. September bombardierten unsere anatolischen Batterien in der Meerenge wirksam Barken 
des Feindes am Kap Elias Burun, seine gedeckten Stellungen bei Morto Liman sowie seine 
Batterien und Lager bei Sedd-ül-Bahr. Die feindlichen Batterien versuchten unser Bom 
bardement zu erwidern, wurden jedoch zum Schweigen gebracht. Außerdem wurde der Feind ge 
nötigt, seine Lager zu räumen und neue aufzuschlagen. Am Abend zwangen unsere Batterien feind 
liche Torpedoboote, die sich dem Eingang der Meerenge zu nähern versuchten, zur Rückkehr. Ein 
feindlicher Dampfer, der längere Zeit unter dem Feuer unserer Artillerie blieb, wurde in der Dunkel 
heit auf die hohe See hinausgeschleppt. 
An den übrigen Fronten ist keine Veränderung eingetreten. 
6. September 1915. 
An der Dardanellenfront nichts von Bedeutung. Der Feind beschoß in Zwischenpausen erfolglos 
mit seiner Land- und Schiffsartillerie unsere Stellungen von Anafarta und Sedd-ül-Bahr. 
Unsere Artillerie verursachte einen Brand in den Schützengräben und in den Artilleriestellungen des 
Feindes bei Anafarta. Sonst nichts Erhebliches.
	        
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