Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

Der Kamps um die Dardanellen und die Räumung der Gallipoli-Halbinsel 223 
24. August 1915. 
Bei den Dardanellen an der Front von Anafarta am 23. August nichts von Bedeutung. Wir 
stellen jetzt die schweren Verluste fest, die der Feind während der Schlacht vom 21. August vor den 
Schützengräben unseres Zentrums erlitten hat. An einer Front von zwei Regimentern zählten wir 
über 3000 tote Feinde. Die von uns gemachte Beute ist noch nicht zu übersehen. 
Bei Ari Burun versuchte der Feind am Abend des 22. August nach heftigem Gewehr-, 
Maschinengewehr- und Handgranatenfeuer einen Angriff gegen Kanlisirt. Unsere Truppen ver 
nichteten durch einen kräftigen Gegenangriff einen großen Teil des Feindes. Dem Rest gelang es, 
zu entfliehen. Am Vormittag des 23. August machte der Feind einen ähnlichen Versuchbei D ech iltep e 
und Sungubahir, floh jedoch in seine Gräben zurück, nachdem er starke Verluste erlitten hatte. 
Bei Sedd-ül-Bahr schossen unsere Artilleristen auf dem rechten Flügel einen feindlichen Fessel 
ballon herunter. Auf den übrigen Fronten keine Veränderungen. 
26. August. 
An den Fronten von Anafarta, Ari Burun und Sedd-ül-Bahr unterhielt der Feind 
abwechselnd heftiges und schwaches Artilleriefeuer und verschwendete eine große Menge Munition. 
In der Nacht vom 24. zum 25. August unterhielt der Feind das Feuer bis zum Tagesanbruch. Am 
25. August versuchte der Feind mit schwachen Kräften einen Angriff auf unseren linken Flügel. 
Die Angreifer wurden aufgerieben. An den anderen Fronten keine Veränderung. 
27. August. 
An der Dardanellenfront bei Anafarta hat sich am 26. August außer von Zeit zu Zeit aus 
setzendem Geschütz- und Gewehrfeuer nichts ereignet. Bei Sedd-ül-Bahr zerstörte die Artillerie 
unseres linken Flügels einen Teil der feindlichen Schützengräben. An den übrigen Fronten hat sich 
nichts verändert. 
28. August. 
An der Dardanellenfront griff der Feind in der Gegend von Anafarta am 27. August nach 
artilleristischer Vorbereitung zu Wasser und zu Lande unseren rechten Flügel bei Kiretsch Tepe 
und unser Zentrum südlich von Asmakdere an. Er wurde an beiden Orten unter schweren 
Verlusten zurückgeschlagen, ohne einen Erfolg erzielt zu haben. Bei Kiretsch Tepe vernichteten wir ein 
feindliches Bataillon. Unser Zentrum griff der Feind dreimal an; wir wiesen ihn jedesmal mit schweren 
Verlusten zurück. Unsere Artillerie traf wiederholt einen feindlichen Kreuzer und ein Transportschiff. 
Bei Ari Burun auf dem rechten Flügel fand in der Nacht vom 26. zum 27. August wiederholt 
Bombenwerfen statt. Unsere Artillerie beschädigte ein feindliches Transportschiff und einen Schlepper. 
Bei Sedd-ül-Bahr das gewöhnliche Artillerie- und Jnfanteriefeuer. 
29. August. 
Der Feind erneuerte am 28. August seine Angriffe vom 26. und 27. August in der Gegend von 
Anafarta. Die feindlichen Angriffe waren in den letzten drei Tagen besonders zähe. Der Feind 
wurde nichtsdestoweniger vollständig zurückgeschlagen und erlitt ungeheuere Verluste. Wir eroberten 
durch Gegenangriffe einige in unserem Zentrum gelegene Schützengräben zurück, die vom Feinde be 
setzt waren, und töteten die Besatzung. Während der Kämpfe in den letzten zwei Tagen verlor der 
Feind 10 000 Mann an Toten. Unsere Verluste sind im Vergleich dazu gering. Unsere am Kampf 
teilnehmenden Flugzeuge warfen mit Erfolg Bomben auf die feindlichen Stellungen und Lager. 
30. August. 
An der Dardanellenfront hat der Feind gestern in der Gegend von Anafarta nichts unter 
nommen; unsere Artillerie hat das Heck eines feindlichen Torpedobootes in Brand geschossen, das 
abgeschleppt wurde. Bei Ari Burun nichts von Bedeutung. Bei Sedd-ül-Bahr hat die 
Artillerie unseres linken Flügels eine feindliche Bombenwerferstellung zerstört. 
1. September. 
Von den verschiedenen Fronten sind keine wichtigen Ereignisse zu melden. 
2. September 1915. 
An der Dardanellenfront hat sich nichts Wichtiges ereignet. Bei S edd-ül-B ahr haben sich der 
linke Flügel und die Artillerie des Feindes unter Vergeudung einer ungeheuren Menge von Munition 
vergebens bemüht, unsere Schützengräben zu zerstören. Von vier Bomben, die mit Minenwerfern 
geschleudert worden waren, sielen zwei auf die eigenen Schützengräben des Feindes, der darauf 
das Bombenwecfen einstellte.
	        
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