Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

222 Der türkische Krieg während des dritten Kriegshalbjahres 
18. August 1915. 
Am 17. August vormittags wiesen wir den Angriffsversuch einer feindlichen Kompanie am Strande 
von Anafarta zurück und machten einige Gefangene. Im Abschnitt von Ari Burun herrscht 
Ruhe. Bei Sedd-ül-Bahr dauerten Geschützfeuer mit Unterbrechungen und Bombenwerfen fort. 
Unsere Erkundungsabteilung, welche in den Trichter vordrang, der durch eine von uns nahe beim 
Feinde gesprengte Mine gebildet worden war, nahm ein Maschinengewehr weg. An den anderen 
Fronten nichts von Bedeutung. 
Meldung des Oberkommandierenden des Expeditionskorps: Die Lage in der 
Südzone der Dardanellen ist unverändert. In der Nordzone wurden ernsthafte Angriffe in 
der Nacht vom 14. auf den 15. August gegen unseren rechten Flügel zurückgeschlagen. Unser Linker 
Flügel hat unter heftigem Feuer in der Gegend von Suvla 500 Jards gewonnen. 
19. Augnst. 
An der Dardanellenfront bei Anafarta versuchte am 18. August eine auf ein Regiment ge 
schätzte feindliche Streitmacht einen Angriff, wurde aber mit schweren Verlusten zurückgetrieben. 
Bei Ari Burun und Sedd-ül-Bahr herrschte Ruhe. Am Nachmittag wurde ein das Meer 
vor dem rechten Flügel unserer Stellung bei Sedd-ül-Bahr überfliegendes feindliches Wasserflug 
zeug durch unser Geschützfeuer beschädigt, fiel ins Wasser und wurde von Torpedobooten abgeschleppt. 
Auf den übrigen Fronten nichts von Bedeutung. 
20. August. 
Am Strande von Anafarta griff der Feind mit geringen Kräften an, erlitt aber Verluste, ließ 
einige Gefangene in unserer Hand und zog sich in seine früheren Stellungen zurück. Bei Ari 
Burun und Sedd-ül-Bahr nichts von Bedeutung. 
Meldung des Oberkommandierenden des Expeditionskorps. Die letzten Ope 
rationen auf Gallipoli bestanden in Angriffen gegen die feindlichen Stellungen längs der südlichen 
Linie und des von neuseeländischen und australischen Truppen besetzten Raumes und aus einer 
neuen Landung mit großen Kräften in der Bucht von Suvla. Aus Erklärungen von Gefangenen 
geht hervor, daß die Türken beträchtliche Verstärkungen erhielten, um starke Angriffe gegen uns zu 
unternehmen. Unsere Angriffe kamen denjenigen des Feindes jedoch um ungefähr 24 Stunden zu 
vor. Der Kampf war daher sehr ernst, auf beiden Seiten waren die Verluste sehr groß. Die 
Ausschiffung in der Suvlabucht gelang gut, obwohl die Türken in der von neuseeländischen und 
australischen Truppen besetzten Gegend starke Kräfte einsetzten. Unsere Truppen im Suvla-Abschnitt 
konnten nicht merklich vorankommen, da es dem Feinde gelang, starke Rerserven heranzuführen. 
In der letzten Nacht wurden die eroberten Stellungen auf allen Punkten verstärkt. Der Geist der 
Truppen ist ausgezeichnet. 
21. August. 
An der Dardanellenfront nichts von Bedeutung. Der Feind, der am 19. August zurückgeschlagen 
worden war, hatte 90 Gewehre mit aufgepflanzten Bajonetten, eine Menge Munition, Maschinen 
gewehre, Pioniermaterial, Stacheldraht und Werkzeuge zurückgelassen. Wir machten außerdem fünf 
Verwundete zu Gefangenen. An den übrigen Fronten keinerlei Veränderung. 
22. August. 
An der Dardanellenfront versuchte der Feind am 21. d. M. nach heftigem Artilleriefeuer der Land- 
uno Schiffsgeschütze mit mehr als einer Division einen Angriff in der Gegend von Anafarta. 
Wir schlugen den Angriff des Feindes vollständig zurück und fügten ihm ungeheure Verluste bei. 
Im Verlauf der Schlachten vom 10., 17. und 20. August erbeuteten wir über 400 Gewehre mit 
Bajonetten, eine Kiste mit Bomben und eine sehr große Menge Material. 
Am 21. August versuchte der Feind am Nachmittag bei Ari Burun einen Angriff, der in 
unserem Feuer zusammenbrach. Bei Sedd-ül-Bahr nichts von Bedeutung. An den übrigen Fronten 
keine Veränderungen. 
23. August 1915. 
Der Feind griff die neue Front bei Anafarta an, aber wir schlugen ihn durch einen Gegen 
angriff vollständig zurück und brachten ihm schwere Verluste bei. Bei dem Angriff vom 21. August 
erlitt der Feind gewaltige Verluste. Allein vor einem Teil unserer Gräben zählten wir mehr als 
500 Tote, außerdem nahmen wir einen Offizier und eine Anzahl Soldaten gefangen. Vor Ari 
.Burun und Sedd-ül-Bahr hat sich nichts Wesentliches ereignet.
	        
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