Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

92 Der italienische Krieg während des dritten Kriegsh albj ah res 
Die Wtnterkämpfe 
Die Parlamentsschlacht und die Winterkämpfe am Isonzo 
Vom 9, November 1915 bis 15. Februar 1916 
ChronologischeUebersichtnach den österreichisch-ungarischen Generalstabsmeldungen 
Alle wichtigeren italienischen Generalstabsmeldungen sind zur Ergänzung beigegeben 
10. November 1915. 
Die Tätigkeit der italienischen Artillerie war gestern im allgemeinen wieder lebhafter. Feind 
liche Angriffe auf den Südteil der Pod gorastellung, gegen Zagora, bei Plava, wurden 
abgewiesen. Auf Nabresina abgeworfene Fliegerbomben töteten mehrere Zivilpersonen, darunter 
eine Frau und drei Kinder. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 168: Längs der Jsönzofront wurde ein feindlicher 
Angriff auf den Mrzli abgeschlagen, und es wurden kühne Einfälle gegen die feindliche Verteidigungs 
linie ausgeführt. Im Abschnitt von Plava dauert die Aktion der Artillerie fort. 
11. November. 
Die Italiener nahmen ihre Anstrengungen, Görz zu gewinnen, von neuem auf. In der Pause 
nach der dritten Jsonzoschlacht hatten sie Ersatzmannschaften eingereiht und weitere Truppen im Gör 
zischen zusammengezogen. Gestern setzten sie nach mehrstündiger heftiger Artillerievorbereitung an 
der ganzen Front von Plava bis zum Monte bei sei Busi mit starken Kräften zum allge 
meinen Angriff an. Wieder schlugen die tapferen Verteidiger alle Stürme teils durch Feuer, teils 
im Handgemenge unter schwersten Verlusten des Feindes ab, dessen Angriffslust in einem abend 
lichen Unwetter für diesen Tag vollends erlahmte. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 169: Am mittlern Isonzo, im Abschnitt von 
Plava leitete unsere Infanterie gestern ein entschlossenes Vorrücken jenseits der Gegend von Za 
gora ein und nahm dem Feinde 260 Gefangene, darunter drei Offiziere, ab. Auf den Höhen 
nordwestlich von Görz wurden kleine Fortschritte und achtzehn Gefangene gemacht. Auf dem Karst 
behinderten während des ganzen Tages Nebel und wolkenbruchartiger Regen die Tätigkeit der Ar 
tillerie. Die zahlreichen Schluchten wurden in Wildbäche verwandelt, die ein Vorrücken der Infanterie 
unmöglich machten. Trotzdem gelang es der Tapferkeit und Ausdauer unserer Truppen, einige starke 
und bedeutende Verschanzungen südwestlich von San Martins zu erobern und dem Feinde etwa 
dreißig Gefangene abzunehmen. 
12. November. 
Nach einer verhältnismäßig ruhigen Nacht wiederholte sich gestern vormittag das heftige italienische 
Artilleriefeuer an der ganzen Kampffront des vorgestrigen Tags. Hierauf griff feindliche Infanterie 
abermals den Brückenkopf von Görz und die Hochfläche von Doberdo unaufhörlich an. 
Wieder brachen alle Stürme unter furchtbaren Verlusten der Angreifer zusammen. Wieder haben 
unsere Truppen alle ihre Stellungen fest in Händen. Vorstöße des Gegners bei Zagora und im 
Vrsicgebiet teilten das Schicksal des Hauptangriffes. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 170: Am mittleren Isonzo kämpfte man gestern 
mit Erbitterung im Gebiete von Plava und auf den Anhöhen nordwestlich von Görz. Auf der 
südlichsten dieser Anhöhen, die Kalvarienberg genannt wird, ist ein feindlicher Angriff, der bis 
auf einige Meter an unsere Gräben herangekommen war, durch unser mörderisches Feuer zurück 
geschlagen worden. Hierauf stürmten unsere Truppen zu Gegenangriffen vor, verfolgten den fliehenden 
Gegner und eroberten einen Schützengraben, indem sie 70 Gefangene und vier Offiziere, die einzigen 
Ueberlebenden einer durch unser Feuer vernichteten Kompanie, einbrachten. Auf dem Karst dauerte 
der Kampf den ganzen Tag über mit großer Heftigkeit fort. Ein feindliches Werk wurde zwischen 
dem Kapuzinerwald und San Martins di Carso erobert. Auch wurden einige andere Fort 
schritte erzielt. Die untern Befehlshaber heben einmütig die Tapferkeit und den hohen Opfermut 
hervor, von dem sich unsere Truppen in allen Wechselfällen des harten Kampfes beseelt zeigten. 
13. November 1915. 
Die großen Kämpfe im Görzischen, die neuerdings den Charakter einer Schlacht annahmen, 
dauerten auch gestern fort. Wieder folgte an der ganzen bisherigen Kampffront Angriff auf An
	        
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