Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

D i e Kämpfe im Tiroler und Kärntner Grenzgebiet II 83 
25. Oktober 1915. 
An der Tiroler Front griffen mehrere Bataillone unsere Verteidigungslinien auf der Hochfläche 
von Vielgereuth — wie immer vergebens — an. Ebenso scheiterten feindliche Angriffe auf die 
Cima di Mezzodi, den Ort Sief und im obersten Rienztale. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 152: Im Raum zwischen Garda und der Etsch be 
mächtigten sich unsere Truppen, die unter dem Kreuzfeuer der feindlichen Artillerie von Biaena und 
der Werke von Riva vom Monte Altissimo di Rago abwärts stiegen, am 24. Oktober der Stellungen 
von Dosso Casina und von Dosso Remit, und gewannen so zusammen mit den am 18. und 
19. Oktober nördlich von Brentonieo und von Crosano eroberten Höhen eine beherrschende Stellung 
über die von Riva über Nago nach Mori führende Straße. In den feindlichen Schützengräben fanden wir 
Waffen, Munition, Handbomben, Küchen, Panzerschilde, Scheinwerfer und anderes Kriegsmaterial. 
Während der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober unternahm der Feind gegen unsere neuen Stel 
lungen im Hochtale des Trient drei Angriffe, die sämtlich zurückgeschlagen wurden. Unsere 
Truppen folgten den fliehenden feindlichen Truppen auf dem Fuße, erreichten sie schließlich dicht vor 
ihren Schützengräben und schlugen breite Breschen in ihre Unterstände. Man meldet neue glückliche 
Streifzüge unsere Kolonnen im Fellatale. Die Ortschaft Lußnitz steht noch in Flammen. 
26. Oktober. 
An der Tiroler Front wiesen die Verteidiger der Lafraun-Stellung einen Angriff des ita 
lienischen 116. Infanterieregimentes ab. 
Aus der italienischenMeldungNr. 153: JmPontebbana-Tal ermöglichte uns einer 
unserer Einfälle, den Kamm des Roß kose l zu erreichen, wo wir die feindlichen Verteidigungsanlagen 
beschädigten. 
27. Oktober. 
Die Angriffstätigkeit der Italiener an der Dolomitenfront hält an. Vorstöße starker gegnerischer 
Kräfte gegen den Col di Lana und den Siefsattel scheiterten. Unser Spital in Rovereto 
wurde mit Brisanzgranaten beschossen. 
Aus deritalienischenMeldungNr. 154: JmHoch-Cordevole wurde am 26.Oktober 
auf den abschüssigen Abhängen des Col di Lana ein weiteres feindliches Feldwerk erobert. Die 
Gräben wurden voll von Leichen gefunden und acht Gefangene gemacht. 
28. Oktober. 
Je eine weitere Armee greift die Dolomitenfront und Südtirol an (vgl. den ersten Teil der 
Meldung S. 63). Im Abschnitte von Riva sind Einleitungskämpfe im Gange. Auf der Hochfläche 
von Lafraun geht der Feind mit Sappen vor; ein Angriffsversuch gegen unsere Stellungen nördlich 
des Werkes Lusern scheiterte in unserem Artilleriefeuer. Vor dem Col di Lana brachen gestern 
nachmittag sechs Stürme der Italiener zusammen. Ebenso mißlangen kleinere feindliche Angriffe 
gegen Tresassi, die Fanesstellung und den Nordausgang des Travenanzestales. 
29. Oktober. 
An der Dolomitenfront dauert die feindliche Angriffstätigkeit unvermindert fort. Hier richtet 
der Gegner seine heftigsten Anstrengungen gegen den Col di Lana, vor dem nun schon so viele 
und auch gestern zwei neue Angriffe zusammenbrachen. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 156: Unsere unermüdlichen Truppen setzten ihre 
andauernden Anstrengungen gegen die Hindernisse des Geländes, des Feindes und des Wetters fort. 
Im Lagarinatal haben wir die letzten Stellungen erobert, die dem Feinde südlich der Straße 
Nago—Mori verblieben: nämlich den Monte Giovo und die Höhen von Tierno, Besagno und Talpina. 
Im Hoch-Cordevole hat unser Vorrücken auf dem rechten Ufer des Baches westlich des Kammes 
von Soraruaz, der am 18. Oktober erobert wurde, Fortschritte gemacht; auf dem linken Ufer haben 
wir wieder eines der zahlreichen Vorwerke auf den Flanken des Col di Lana genommen. 
30. Oktober 1915. 
An der Dolomitenfront nahm der Gegner mit zehnfach überlegenen Kräften unsere Vor 
stellung auf dem Col di Lana. Feindliche Angriffe im Tonalegebiet wurden blutig ab 
geschlagen. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 157: Der feindliche Widerstand auf dem Col di 
Lana im Hoch-Cordevole ist im Begriffe, vor den wiederholten Stößen unserer kräftigen Offensive 
zu erlahmen. Am 28. Oktober morgens griffen unsere Truppen auf dem Gipfel des Grates von Sa
	        
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