Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

204 Die Ereigniss e an der We st front im dritten Kriegshalbjahr 
Nachstehendes Telegramm richtete der Kaiser an den Generalobersten von Falkenhausen: „Seit 
vielen Monaten schützt die Armee-Abteilung Falkenhausen die Grenze Deutsch-Lothringens und 
des Untere!saß. Euerer Exzellenz umsichtiger und sicherer Führung, Ihrer unermüdlichen Hingabe 
an Ihre wichtige Aufgabe in allen Einzelheiten ist es neben der aufopfernden Treue und Tapferkeit 
Ihrer Truppen zu verdanken, daß der Feind deutschen Boden nicht wieder betreten hat und daß wir 
unbeirrt die Operationen im Osten durchführen konnten, die jetzt so glückliche Erfolge zeitigten. 
Solche Leistungen auch äußerlich anzuerkennen, ist Mir ein Bedürfnis. Ich verleihe ihnen daher 
den Orden Pour le merite." 
General der Infanterie Gaede erhielt vom Kaiser folgende Depesche: „Vor mehr als einem Jahre, 
nach der ersten Schlacht bei Mülhausen, wurde Euer Exzellenz der Auftrag, das Elsaß zu 
schützen. Seit dieser Zeit haben die Ihnen unterstellten Truppen unter Ihrer umsichtigen und 
festen Führung allen Anstürmen des Feindes, der seine besonderen Anstrengungen auf die Gewinnung 
des Oberelsaß richtete, Trotz geboten und selbst jede Gelegenheit, den Feind aus den letzten von ihm 
noch besetzten deutschen Gebieten zu vertreiben, ausgenutzt. Die bis in die jüngste Zeit währenden 
Vogesenkämpfe sind unvergängliche Ruhmesblätter in der Geschichte des deutschen Heeres. Als 
Ausdruck Meines Dankes für Ihre und Ihrer Truppen Leistungen verleihe Ich Ihnen den Orden 
Pour le merite." 
Der deutsche Kaiser richtete an den General der Infanterie von Fabeck folgendes Telegramm: 
„Die Zeit hat sich gejährt, in der die 1. Armee in Gewaltmärschen ihren Siegeszug durch Belgien 
begann und im unwiderstehlichen Vorwärtsdrängen den Nordflügel unserer Feinde in den Schlachten 
bei Mons, bei Le Cateau und am Ourcq schlug. Diese kühnen Taten, die in gleicher Weise 
Zeugnis ablegen von dem Geist, der Führung und Truppe beseelt, wird das Vaterland auch in den 
fernsten Zeiten nicht vergessen. Seitdem wurde der Armee die opfervolle Aufgabe, das Errungene 
festzuhalten. An ihrer Schutzwehr zerschellten alle feindlichen Angriffe. Im Vertrauen auf die eiserne 
Mauer im Westen haben Meine Armeen im Osten den Stoß tief in das Herz Rußlands hinein 
unternehmen können. In dankbarer Anerkennung solcher Leistungen verleihe Ich Euerer Exzellenz 
als dem bewährten Führer der I. Armee den Orden Pour le merite." 
Weitere Kundgebungen des Kaisers und deutscher Fürsten 
Nach amtlichen Meldungen und ergänzenden Mitteilungen. 
31. August 1915. 
König Friedrich August von Sachsen hat an den General der Artillerie von Kirchbach, 
den Kommandeur des 12. Reserve-Korps, folgendes Telegramm gesandt: „In diesen Tagen erinnern 
wir uns mit berechtigtem Stolze der schweren Kämpfe, in denen im vorigen Jahre unsere tapfere 
Armee einen starken wohlgerüsteten Gegner niederrang. Alle Regimenter meiner Armee haben sich 
damals mit unvergänglichem Lorbeer geschmückt. Es drängt mich, allen meinen heldenmütigen Sol 
daten einen herzlichen Gruß ins Feld zu schicken. Gott gebe uns nach der langen, in beispielloser 
Geduld getragenen Wartezeit noch eine glorreiche Beendigung dieses Krieges. Ich bitte Eure Ex 
zellenz als den ältesten General im Felde, meine braven im Westen stehenden Soldaten von dem 
Inhalt dieses Grußes in Kenntnis zu setzen." 
25. und 26. September. 
Kaiser Wilhelm hat bei Besuchen an der Front am 25. September die badischen Landwehr- 
Jnfanterie-Regimenter 109 und 110, sowie am 26.September Württembergische Truppen 
teile besichtigt, ihnen Dank und Anerkennung für ihr tapferes Verhalten und ihre heldenmütige 
Standhaftigkeit ausgesprochen und in Telegrammen dem Großherzog vonBaden und dem König 
von Württemberg davon Mitteilung gemacht. 
19. Oktober. 
Nachdem Kaiser Wilhelm das Generalkommando und Teile eines sächsischen Korps besichtigt 
hatte, telegraphierte er dem König von Sachsen: „Es gereicht Mir zu großer Freude, Dir mit 
zuteilen, daß alles, was Ich von diesem Korps, welches seit vielen Tagen in schwersten Kämpfen steht, 
hörte und sah, Mir den allerbesten Eindruck machte." 
23. Oktober 1915. 
Kaiser Wilhelm hat die zweite Gardedivision, die nach den siegreichen Kämpfen in Ga 
lizien und Polen wieder auf den westlichen Kriegsschauplatz überführt worden war, mit folgender Ansprache
	        
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