Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

198 Die Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
22. Dezember 1915. 
Nach den Mitteilungen Basler Blätter zeigten sich am 20. Dezember 1915 in der oberrheinischen 
Ebene zweimal französische Flieger über Neuenburg und Müllheim i. B. Bei dieser Gelegen 
heit wurde ein Knecht, der auf dem Felde Dünger führte, durch eine Bombe getötet und sein Fuhr 
werk zertrümmert. In einem Hause zwischen Niederweiler und Müllheim schlug eine 40 Kilo schwere 
Bombe durch das Hausdach und beschädigte das Haus schwer. Das Geschoß explodierte jedoch nicht. 
13. Januar 1916. 
Nach der „Nationalzeitung" (13.1. 1916) versuchten zwei französische Flieger am Dienstag den 
11. Januar 1916 nachmittags über Freiburg i. B. zu kreisen; als in nordöstlicher Richtung ein 
deutsches Fliegergeschwader in Sicht kam, nahmen die französischen Flieger sofort Richtung west 
wärts. Die deutschen Flieger folgten ihnen. Noch am Abend kehrten die vier deutschen Flieger 
unversehrt zurück und behaupteten, daß eines der französischen Flugzeuge kurz vor den französischen 
Stellungen abgestürzt und dessen Insassen gefangen genommen worden seien. 
28. Januar. 
Aus der Meldung der deutschen Obersten Heeresleitung: Ueber einen nächtlichen 
feindlichen Luftangriff auf die offene Stadt Freiburg liegen abschließende Meldungen nicht vor. 
29. Januar 1916. 
Aus der Meldung der deutschen Obersten Heeresleitung: Der Luftangriff auf 
Fr ei bürg in der Nacht zum 28. Januar hat nur geringen Schaden verursacht. Ein Soldat und 
zwei Zivilisten sind verletzt. 
* * * 
27. Januar 1916. 
Der Fliegerunteroffizier Eduard Böhm (vgl. S. 196/197) ist bei einem Fluge abgestürzt und 
tödlich verunglückt. 
Deutsche Luftangriffe auf Paris 
Amtliche Meldungen 
28. August 1915. 
Aus der französischen Abendmeldung: Gestern vormittag gegen 10 Uhr flogen sechs 
deutsche Flugzeuge aus dem Gebiet von Soissons ab, drei aus dem Gebiet von Compiögne. Sie 
richteten ihren Flug gegen Paris, konnten ihr Ziel erreichen und warfen einige Bomben ab auf 
Nogent-sur-Marne, Montmorency, Montfermeil, Ribecourt und Compiögne. 
Nur in der letzten Stadt wurden Opfer gemeldet: zwei Krankenwärterinnen und ein Kind wurden 
getötet. Die feindlichen Flugzeuge wurden, sobald sie bemerkt wurden, an verschiedenen Punkten 
ihres Weges sofort beschossen und von den unsrigen verfolgt. Der Kommandant eines unserer Front 
geschwader verfolgte eines der deutschen Flugzeuge in 3600 Meter Höhe und holte es nördlich von 
Senlis herunter. Das deutsche Flugzeug und sein Pilot wurden verkohlt aufgefunden. 
Nach einer Havas-Meldung aus Montmorency (28. VIII. 1915) ist das von den französischen 
Fliegern heruntergeschossene deutsche Flugzeug im Walde von Halatte verbrannt. Dazu bemerkt 
die „Vossische Zeitung" (30. VIII. 1915): „Montmorency liegt wenige Kilometer nördlich, Nogent- 
sur-Marne noch näher östlich von Paris; beide innerhalb des Festungsgürtels. Nördlich von Mont 
morency erheben sich drei neue Forts der Pariser Befestigung. Nogent-sur-Marne hat ein Fort der 
mittleren Befestigungslinie von Paris. Montfermeil liegt einige Kilometer nordöstlich von Nogent- 
sur-Marne. Senlis ist ein Städtchen etwa 40 Kilometer nordöstlich von Paris in der Richtung auf 
Compiögne. Nördlich an Senlis schließt sich der Wald von Halatte an." 
Wie der „Schwäbische Merkur" (3. IX. 1915) erfuhr, war einer der Fliegeroffiziere, die bei Senlis 
den Heldentod fanden, Leutnant Kurt Bail er, ein Sohn des württembergischen Generals v. Bailer. 
31. Januar 1916. 
Aus der Meldung der deutschen Obersten Heeresleitung: In Erwiderung des 
Bombenabwurfs französischer Luftfahrzeuge auf die offene, außerhalb des Operationsgebietes liegende 
Stadt Freiburg haben unsere Luftschiffe in den beiden letzten Nächten die Festung Paris mit 
anscheinend befriedigendem Erfolg angegriffen. 
FranzösischeamtlicheMeldung: Durch den vorgestrigen Zeppelinangriff wurden 25 Menschen 
getötet, 32 verwundet. Der gestern erschienene Zeppelin warf ohne Erfolg zehn Bomben ab.
	        
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