Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

Kämpfe an der Westfront nach der franz.-engl. Herbstoffmsive bis zur Verdun-Schlacht 179 
an den vom Gegner eingerichteten, mit Maschinengewehren versehenen Stützpunkten 
heftigen Widerstand fanden. Aber ohne Rücksicht auf das rasende Feuer der französischen 
Besatzung drangen die tapferen, des Geländes kundigen Jäger bis dicht an die ver 
schiedenen Stützpunkte vor, zum Teil in dieselben hinein, wobei die deutschen, rasant 
wirkenden und flankierenden Maschinengewehre die Besatzungsmannschaften größtenteils 
niedermachten, während der Rest sich ergab. 
Jetzt kamen die schon lang ersehnten Handgranaten. ES gab nun kein Halten mehr 
trotz der notwendig eintretenden Verluste. So wurde die Bastion und der Jägerfelsen 
— überaus starke Stützpunkte — genommen. Die sich dort noch haltenden Franzosen 
sind flankierend mit Feuer überschüttet, mit Handgranaten vernichtet oder gefangen ge 
nommen worden. 
Die Kompanien hatten damit den ersten Teil ihres Auftrages erfüllt, hatten die 
zweite deutsche Stellung wiedergewonnen und vom Gegner gesäubert. Jetzt galt es, 
sich auch noch in den Besitz der früheren ersten deutschen Gräben auf der Kuppe des 
Hartmannsweilerkopses zu setzen, ein schweres Unternehmen. 
Doch da der erste Ansturm so gut gelungen war, ist um 10 Uhr vormittags der Be 
fehl erteilt worden, um 11 Uhr vormittags aus der ganzen Linie vorzugehen, den Gegner 
von dem Ostabhang des Berges zu vertreiben und sich in den Besitz des obersten Kuppen 
randes des Hartmannsweilerkopfes zu setzen. 
Zuvor war es jedoch notwendig, die am steilen östlichen Rand befindlichen französischen 
Stellungen sturmreif zu machen. Diese Aufgabe fiel der Artillerie zu, die durch ein 
äußerst heftiges und wirkungsreiches Artilleriefeuer die französische Linie mürbe machte 
und andererseits durch ein lebhaftes Sperrfeuer auf die alte französische Linie den vorn 
liegenden Franzosen den Rückzug abschnitt. Die Tätigkeit der deutschen Artillerie war von 
Erfolg gekrönt und als der befohlene Jnsanterieangriff am rechten Flügel begann, leistete 
der stark erschütterte Gegner nur an einzelnen Stellen noch Widerstand, besonders hart 
näckig dicht oberhalb des Jägerfelsens; doch gelang es durch energischen Angriff und 
das tollkühne Verhalten des führenden Offiziers, diesen starken Punkt zu erstürmen und 
die Besatzung gefangen zu nehmen. 
Nun war nur noch der Bischofshut in französischem Besitz. Da es sich aber heraus 
stellte, daß ein Sturm ohne Artillerievorbereitung hier unmöglich sei, beendete die hier 
kämpfende Kompanie gegen 11 Uhr vormittags ihre Offenstvbewegungen, während 
eine der schweren deutschen Haubitzenbatterien nach vorhergehender Verständigung mit 
geradezu musterhafter Schnelligkeit schon um 11 Uhr 15 Min. vormittags ihr Feuer 
mit Erfolg auf den Bischofshut verlegte und dadurch die Erstürmung desselben er 
möglichte. Zwar wurde die deutsche Sturmtrupps durch den umfassenden, gegen 11 Uhr 
40 Min. vormittags von Norden her erfolgenden Angriff einer französischen Kompanie 
zunächst zur Aufgabe ihrer Stellung und zum Rückzug gezwungen. Doch dauerte dies 
nur kurze Zeit. Denn mit Hilfe von Verstärkungen und Maschinengewehren gelang es 
den wie die Löwen kämpfenden deutschen Truppen bald darauf sich endgültig in den Besitz 
des Bischofshuts zu setzen und ihn abermals zur energischen Verteidigung einzurichten. Im 
Hin- und Herwogen des Kampfes erreichten daraus die Kompanien des Reserve-Jäger- 
bataillons die ihnen so bekannte, größtenteils durch feindliches Artillerieseuer zerstörte 
und eingeebnete Stellung aus der Kuppe des Hartmannsweilerkopfes. Gleichzeitig war 
es auf dem linken deutschen Flügel gelungen, den Gegner zurückzudrängen und den unteren 
Teil des Himmelsleitergrabens zu besetzen. 
Das Ergebnis des kurzen, aber entschiedenen Angriffs zur Wiedergewinnung der 
Kuppe des Hartmannsweilerkopfes war über Erwarten groß. Die alte deutsche Stellung 
war wieder gewonnen und nur der äußerste rechte Flügel am Nordabhang und ein
	        
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