Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

152 D ie Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
Hart südlich der Somme brach ein Angriff frisch eingesetzter französischer Truppen in unserem 
Feuer zusammen. Auf der übrigen Front zeitweise lebhaftere Artilleriekämpfe. Keine besonderen 
Ereignisse. 
Nächtliche feindliche Fliegerangriffe in Flandern wurden von unseren Fliegern sofort mit Bomben 
abwurf auf Poperinghe beantwortet. 
Aus der französischen Abendmeldung: Im Artois haben wir nordwestlich von Punkt 
140 eine Mine zur Explosion gebracht unter dem deutschen Graben, der sehr ernsthaft beschädigt 
wurde. Eine andere unserer Minen hatte zwischen beiden Gräben einen Trichter aufgerissen, dessen 
Südrand wir besetzt haben; ein Versuch der Deutschen, uns daraus zu vertreiben, wurde von 
unserm Feuer aufgehalten. In der Gegend südlich von Frise führte unsere Artillerie, zusammen 
mit der englischen, ein Sperrfeuer aus, das einen deutschen geplanten Angriff zum Scheitern 
brachte. . . Im Oberelsaß führte der Feind nach intensiver Artillervorbereitung einen Angriff 
auf unsere Stellungen nördlich von Largitzen aus, und er konnte auf einen Augenblick in unsern 
Gräben Fuß fassen; ein Gegenangriff vertrieb ihn sofort wieder aus dem Graben. 
Meldung des Generals Haig: Tätigkeit der Minenoperationen. Der Feind versuchte bei 
Graben Nr. 8 und südlich von L o o s vergeblich, Trichter zu besetzen. Kanonade der deutschen Schützen 
gräben bei der Hohenzollernschanze und östlich von Armentiöres. Zwischen dem Kanal und der 
Bahnstrecke Dpern —Comines ist die Lage unverändert. 
19. Februar 1916. 
Auch gestern brachten unsere Truppen einen durch starkes Feuer vorbereiteten englischen Angriff 
südöstlich von Dpern zum Scheitern. Im Abschnitt nördlich und nordöstlich von Arras Minen- 
und Handgranatenkämpfe. Wir besetzten einen von uns gesprengten Trichter. Auf der Front zwischen 
der Aisne und der Maas lag stellenweise starkes feindliches Artillerie- und Minenfeuer. 
Durch eine größere Sprengung zerstörten wir einen Teil der französischen Stellung auf der 
Combres-Höhe. Nordöstlich von Largitzen (nahe der französischen Grenze, südwestlich von 
Altkirch) stießen deutsche Abteilungen in die feindliche Stellung vor, zerstörten Verteidigungsanlagen 
und Hindernisse des Gegners und kehrten mit einigen Gefangenen und zwei erbeuteten Minen 
werfern zurück. 
Unsere Flieger griffen den Flugplatz Abeele (südwestlich von Poperinghe), sowie feindliche 
Bahnanlagen erfolgreich an. 
Meldung des Generals Haig: Am 18. Februar früh machten bei Gommecourt die 
Deutschen einen Angriff in die britischen Gräben, wo sie einige Soldaten gefangen nahmen. Wir 
hatten sieben Mann tot oder verwundet. Gestern abend war bei Hooge die Artillerie auf beiden 
Seiten tätig. Wir haben heute bei Touquet eine starke feindliche Stellung beschossen. 
20. Februar 1916. 
Am Dserkanal, nördlich von Dpern, wurde die englische Stellung in etwa 350 Meter Front- 
breite gestürmt. Alle Versuche des Feindes, in nächtlichen Handgranatenangrissen seine Gräben 
zurückzugewinnen, scheiterten. 30 Gefangene blieben in unserer Hand. Südlich von Loos entspannen 
sich lebhafte Kämpfe; der Feind drang bis an den Rand eines unserer Sprengtrichter vor. Südlich 
von Hebuterne (nördlich von Albert) nahmen wir bei einem erfolgreichen kleinen Nachtgefecht 
einige Engländer gefangen. Auf der übrigen Front keine besonderen Ereignisse. 
Im Luftkampf östlich von Peronne wurde ein mit zwei Maschinengewehren ausgerüsteter englischer 
Doppeldecker abgeschossen; die Insassen sind tot. Unsere Flieger belegten zahlreiche Orte hinter der 
feindlichen Nordfront, sowie Lurwville mit Bomben. 
Aus der französischen Abendmeldung: In Belgien versuchten die Deutschen nach einer 
heftigen Beschießung unserer Stellungen den Dserkanal bei Steenstraete zu überschreiten. Feind 
liche Gruppen gelangten bis zu unsern Gräben erster Linie, wurden aber sogleich wieder vertrieben... 
Ein feindliches Flugzeug warf Bomben auf Dünkirchen ohne Schaden anzurichten. Ein anderer 
deutscher Apparat warf letzte Nacht zwei Geschosse, die auf eine Wiese südlich Lunäville fielen. 
Meldung des Generals Haig: Diese Nacht machte der Feind nach einem starken Bombar 
dement einen Vorstoß gegen unsere Schützengräben westlich von Serris, der vollständig mißglückte. 
Südöstlich von Boesinghe bemächtigte sich der Feind eines wenig bedeutenden Vorpostens. Unsere 
Flieger unternahmen einen nächtlichen Raid, der Erfolg hatte, gegen das Aerodrom von Cambrai. 
Bomben fielen auf die Schuppen und explodierten. Unsere Flugzeuge kehrten unbeschädigt zurück.
	        
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