Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

148 Die Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
Mesnil ausführten, infolge der Unterstützung unserer Artillerie in den Besitz von ungefähr 300 Meter 
feindlicher Gräben. Ein im Laufe der Nacht ausgeführter feindlicher Gegenangriff wurde voll 
ständig zurückgeschlagen. 65 Gefangene, darunter ein Offizier, blieben in unseren Händen. Ruhige 
Nacht auf dem Rest der Front. 
Französische Abendmeldung: In Belgien versuchten die Deutschen nach einer ziemlich 
heftigen Artillerievorbereitung wiederholt, den D serkanal auf der Höhe von Steen st raete und 
Het Sas zu überschreiten. Unter dem kombinierten Feuer unserer Artillerie und unserer Maschinen 
gewehre scheiterten diese Versuche. In der Champagne war die Tätigkeit der Artillerie sehr leb 
haft in der Gegend der Höhe von Le Mesnil und in der Gegend von Navarin. Nach einem 
Bombardement von mehreren Stunden gelang es dem Feind, in einen kleinen Vorsprung unserer 
Linien einzudringen zwischen der Straße von Navarin und derjenigen von St. Souplet. Nord 
östlich der Höhe von Le Mesnil versuchten die Deutschen durch neue Gegenangriffe, uns aus den gestern 
von uns besetzten Grabenstücken zu vertreiben. Sie wurden zurückgeschlagen und wir drangen östlich 
dieser Grabenstücke weiter vor. Wir haben einige Gefangene gemacht. In den Argonnen gegen 
Four-de-Paris haben wir eine Gegenmine springen lassen, welche die Minenarbeit des 
Gegners zerstörte. In den Vogesen nördlich von Weißenbach (östlich von St. Die) wurde ein 
feindlicher Jnfanterieangriff durch unser Feuer empfangen und erreichte unsere erste Linie nicht. 
13. Februar 1916. 
In Flandern drangen nach lebhaftem Artilleriekampfe Patrouillen und stärkere Erkundungs 
abteilungen in die feindlichen Stellungen ein. Sie nahmen einige wirkungsvolle Sprengungen vor 
und machten südöstlich von Boesinghe über 40 Engländer zu Gefangenen (vgl. S. 150 und 155). 
Englische Artillerie beschoß gestern und vorgestern die Stadt Lille mit gutem sachlichem Er 
gebnis. Verluste oder militärischer Schaden wurde uns dadurch nicht verursacht. 
Auf unserer Front zwischen dem Kanal von La Bassse und Arras sowie auch südlich 
der Somme litt die Gefechtstätigkeit unter dem unsichtigen Wetter. In den Kämpfen in der 
Gegend nordwestlich und westlich von Vimy bis zum 9. Februar sind im ganzen neun Offiziere, 
682 Mann gefangen genommen worden. Die Gesamtbeute beträgt 35 Maschinengewehre, zwei 
Minenwerfer und anderes Gerät. 
Unsere Artillerie nahm die feindlichen Stellungen zwischen der Ais.ne und Reims unter hef 
tiges Feuer. Patrouillen stellten gute Wirkung in den Gräben des Gegners fest. 
In der Champagne stürmten wir südlich von Ste. Marie-ü-Py die französischen Stel 
lungen in einer Ausdehnung von etwa 700 Metern und nahmen vier Offiziere, 202 Mann gefangen. 
Nordwestlich von Massiges scheiterten zwei heftige feindliche Angriffe. An dem von den Fran 
zosen vorgestern besetzten Teil unseres Grabens östlich von Maisons-de-Champagne dauern 
Handgranatenkämpfe ohne Unterbrechung fort. 
Zwischen Maas und Mosel zerstörten wir durch fünf große Sprengungen die vorderen feind 
lichen Gräben völlig in je 30 bis 40 Meter Breite. 
Lebhafte Artilleriekämpfe in Lothringen und in den Vogesen. Südlich von Lusse (östlich 
von St. Dis) drang eine deutsche Abteilung in einen vorgeschobenen Teil der französischen Stellung 
ein und nahm über 30 Jäger gefangen. 
Unsere Flugzeuge und unsere Flugzeuggeschwader belegten die feindlichen Etappen- und Bahn 
anlagen von La Panne und Poperinghe ausgiebig mit Bomben. Ein Angriff der feindlichen 
Flieger auf Ghistelles (südlich von Ostende) hat keinen Schaden angerichtet. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: In der Champagne richteten die 
Deutschen in der Gegend nordöstlich der Höhe von Le Mesnil fünf aufeinander folgende Gegen 
angriffe gegen Ende des Tages und im Laufe der Nacht gegen die kurz zuvor von uns eroberten 
Gräben. Alle ihre Versuche wurden abgeschlagen. 
Aus der französischen Abendmeldung: Im Artois war der Tag gekennzeichnet durch 
eine Reihe deutscher Angriffe von Punkt 140 an bis zur Straße Neuville—La Folie. Am 
Morgen fand ein erster ergebnisloser Angriffsversuch statt westlich von Punkt 140, am Nachmittag griff 
der Feind nach einer heftigen Beschießung unserer Stellung auf vier verschiedenen Punkten unserer 
Front an. Drei dieser Angriffe wurden durch unser Sperr- und unser Jnfanteriefeuer aufgehalten; 
im Verlaufe des vierten Angriffs gelang es dem Feinde, in unsere Gräben erster Linie, westlich von 
Punkt 140 einzudringen. Er wurde vertrieben durch einen sofort angesetzten Gegenangriff, der ihm
	        
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