Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

Kämpfe an der Westfront nach der sranz.-engl. Herbstoffensive bis zur Verdun-Schlacht 137 
15. Januar 1916. 
Auf der Front keine besonderen Ereignisse. 
Ein nordöstlich von Albert durch Leutnant Bölcke abgeschossenes feindliches Flugzeug fiel in der 
englischen Linie nieder und wurde von unserer Artillerie in Brand geschossen. 
16. Januar. 
Ein feindlicher Monitor feuerte wirkungslos in die Gegend von West ende. 
Die Engländer schossen in das Stadt innere von Lille; bisher ist nur geringer Sachschaden 
durch einen Brand festgestellt. 
An der Front stellenweise lebhafte Feuerkämpfe und Sprengtätigkeit. 
Französische Meldung: Das deutsche Communique vom 12. Januar enthält eine Anzahl 
Ungenauigkeiten, die zeigen, mit welchen Mitteln die feindliche Heeresleitung die Wahrheit entstellt. 
So behaupten die Deutschen, daß die Franzosen in der Nähe des Bahnhofes von Soissons von 
neuem die Rotekreuzfahne gehißt hätten, die sie vor einiger Zeit hätten verschwinden lassen. Nun 
wurde niemals eine Notekreuzflagge auf den Gebäuden des Bahnhofs von Soissons gehißt, während 
die deutsche Artillerie feuerte. Anderseits hat die Rotekreuzfahne auf den, wie bekannt, im Bahnhofs 
viertel gelegenen Gebäuden des Spitals niemals aufgehört zu wehen. Das gleiche Communique vom 
12. Januar behauptet, daß ein französischer Angriff nordöstlich von Le Mesnil in der Champagne 
gescheitert sei. Auch diese Methode, die darin besteht, den Erfolg der andern Seite zuzuschreiben, 
hält der Prüfung nicht stand. Nachrichten aus sicherer Quelle gestatten zu versichern, daß in der 
vom deutschen Communique angeführten Gegend die französischen Gegenangriffe vollen Erfolg hatten 
und zur Wiedereinnähme der vom Feinde genommenen Stellungen führten. 
17. Januar. 
Keine wesentlichen Ereignisse. 
In der Stadt Lens wurden durch das feindliche Artilleriefeuer 16Bewohner getötet und verwundet. 
Meldung des Generals Haig: Gestern abend zeigten die Deutschen in der Gegend von 
Givenchy einige Tätigkeit mit Bomben und Schützengrabenmörsern. Heute führten wir mit aus 
gezeichnetem Ergebnis an derselben Stelle einen kombinierten Angriff aus vermittelst Bomben, Hand 
granaten, Schützengrabenmörsern und Gewehren. Unser Bombardement war wirksam in Frelinghien 
und Zwarte-Leen, nördlich von Ipern, wo es hinter den deutschen Linien eine große Feuersbrunst 
verursachte. Die deutsche Artillerie war tätig bei Ipern. 
18. Januar. 
Allgemein war die Feuertätigkeit an der Front bei meist klarem Wetter gesteigert. Lens wurde 
wiederum lebhaft beschossen. 
Zwei englische Flugzeuge unterlagen bei Paßchendaele und Dadizeele (Flandern) im Luftkampf. 
Von den vier Insassen sind drei tot. Ein französisches Flugzeug wurde bei Medewich (Moyen- 
vich) ven einem unserer Flieger abgeschossen. Führer und Beobachter sind gefangen genommen. 
19. Januar 1916. 
An der Iserfront stieß eine kleine deutsche Abteilung in einen feindlichen Graben vor und er 
beutete ein Maschinengewehr. 
Lebhafte beiderseitige Sprengtätigkeit auf der Front westlich von Lille bis südlich der Somme. 
Nachts warfen feindliche Flieger Bomben auf Metz. Bisher ist nur Sachschaden gemeldet. Ein 
feindliches Flugzeug stürzte gegen Morgen südwestlich von Thiaucourt ab; von seinen Insassen 
ist einer tot. 
Aus der französischen Abendmeldung: In der Nacht vom 18.auf 19. Januar warfen 
zwei deutsche Apparate vier Bomben auf Nanzig. Eines unserer Geschwader stieg sogleich auf und 
bombardierte die Bahnhöfe von Metz und Arnaville; 22 Granaten wurden auf die Gebäude ge 
worfen, die beschädigt wurden. 
Meldung des Generals Haig: Sechzehn englische Flugzeuge haben das deutsche Proviant 
depot in Le Sars nordöstlich von Albert beschädigt. Im Verlaufe des Tages fanden neunzehn 
Luftkämpfe statt, in denen wir zwei Flugzeuge verloren. In fünf von diesen Kämpfen wurden die 
deutschen Flugzeuge gezwungen, zu landen. 
Am Nachmittag des 18. Januar explodierten südlich von Fricourt zwei deutsche Minen. Die 
Explosion verursachte nur geringen Schaden. An verschiedenen Punkten haben wir heute mit Erfolg 
die deutschen Gräben beschossen. In der Dämmerung drang eine englische Abteilung in die deutschen
	        
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