Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

Kämpfe an der Westfront nach der franz.-engl. Herbstoffenstve bis zur Verdun-Schlacht 133 
Reger Zugsverkehr auf dem Bahnhof Soissons wird von unserer Artillerie beschossen. Die 
Franzosen haben seit kurzem das in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs liegende Hospital, anscheinend 
zum Schutz des Bahnhofs, mit Rote Kreuz-Flaggen versehen. Zufallstreffer in das Hospital sind 
bei der Nähe desselben zum Bahnhof nicht ausgeschlossen. 
Französische Nachmittagsmeldung: In den Vogesen lebhafte Tätigkeit der Artillerie 
auf der ganzen Front vom Hartmannsweilerkopf. Auf den Osthängen gegen den Rehfelsen 
haben wir einen Versuch des Feindes, aus seinen Schützengräben herauszukommen, durch ein Sperr 
feuer aufgehalten. Nichts zu melden auf dem Rest der Front. 
Aus der französischen Abendmeldung: In den Vogesen intensiver Artilleriekampf 
zwischen der Ebene und dem Bonhomme. Auf dem Hartmann sw eile^rkopf bemächtigten wir 
uns einiger Gräben, die der Feind noch zwischen den zwei Gipfeln des Rehfelsen und des^Hirzenstein 
behauptete. Wir machten etwa hundert Gefangene, darunter einen Offizier. 
29. Dezember 1915. 
West ende wurde wiederum durch einenffeindlichen Monitor beschossen, diesmal ohne jede Wirkung. 
Der gestern berichtete feindliche Vorstoß am Hirzenstein brach bereits in unserem Feuer zusammen. 
Am Abend griffen die Franzosen zweimal die von uns zurückeroberten Stellungen auf dem Hart 
mann s w eiler köpf an. Sie drangen teilweise in unsere Gräben ein. Nach dem ersten Angriff 
wurde der Feind überall sofort wieder vertrieben. Die Kämpfe um einzelne Grabenstücke nach dem 
zweiten Angriff sind noch im Gang. An Gefangenen büßten die Franzosen bisher fünf Offiziere und 
über 200 Mann ein. 
Die Engländer verloren gestern zwei Flugzeuge, von denen das eine nordöstlich von Lens durch 
das Feuer unserer Abwehrgeschütze zur Landung gezwungen, das andere, ein Großkampfflugzeug, 
nördlich von Ham im Luftkampf abgeschossen wurde. Am 27. Dezember verbrannte ein weiteres eng 
lisches Flugzeug westlich von Lille. 
Aus der französischen Abendmeldung: In den Vogesen ziemlich lebhaftes Geschütz 
feuer auf den verschiedenen Punkten dieser Front, namentlich zwischen der Fecht und der Thur, 
sehr heftig in der Gegend des Hartmannsweilerkopfes. Trotz eines heftigen feindlichen Gegen 
angriffs blieben wir nach der gestern begonnenen Aktion zu Ende des Tages im Besitz einer Reihe 
zwischen oem Rehfelsen und dem Hirzenstein errichteter deutscher Werke, die sich den vom Feind bereits 
verlorenen Schützengräben anschließen. Die Zahl der seit gestern in unsere Hände gefallenen Deut 
schen hat sich auf öüO erhöht. Die Gesamtzahl der seit Beginn dieser Operationen gemachten unver 
wundeten Gefangenen beträgt bis jetzt 1668. Nach den einmütigen Aussagen der Gefangenen 
sind die Verluste der Deutschen im Laufe unserer Angriffe vom 21. Dezember und der folgenden 
Tage beträchtlich gewesen. 
30. Dezember. 
In der Nacht zum 29. Dezember mißglückten englische Versuche, nordwestlich von Lille durch 
Ueberraschung in unsere Stellungen einzudringen. Eine kleine nächtliche Unternehmung unserer 
Truppen südöstlich von Albert war erfolgreich und führte zur Gefangennahme von einigen Dutzend 
Engländern. 
Am Hartmannsweilerkopf wurden gestern die in französischer Hand gebliebenen Grabenstücke 
zurückerobert. 
Zm übrigen fanden an vielen Stellen der Front bei günstigen Beobachtungsverhältnissen zeitweise 
lebhafte Feuerkämpfe statt. Auch die Fliegertätigkeit war beiderseits sehr rege. Ein feindliches Ge 
schwader griff die Orte Werwicq und Menin und die dortigen Bahnanlagen an. Militärischer 
Schaden ist nicht angerichtet, dagegen find sieben Einwohner verletzt und ein Kind getötet. Ein 
englisches Flugzeug wurde nordwestlich von Cambrai im Luftkampf abgeschossen. 
Aus der französischen Abendmeldung: In den Vogesen war das Geschützfeuer sehr 
heftig im Laufe des Tages, so in der Gegend des Hartmannsweilerkopfes, von Metzeral 
und des Lingekopfes. Eine unserer Granaten hat im Wald nordwestlich von Mühlbach im 
Fechttal fünf starke Detonationen hervorgerufen. In der Gegend des Rehfelsens wurde ein 
deutscher Angriff mit Handgranaten leicht abgewiesen. 
31. Dezember 1915. 
Nach erfolgreicher Sprengung wurde den Engländern nordwestlich von Hulluch ein vorgeschobener 
Graben entrissen» Zwei Maschinengewehre und einige Gefangene fielen in unsere Hand.
	        
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