Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

128 Die Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
7. Dezember 1915. 
Bei Berry-au-Bac glückte eine größere Sprengung. Der französische Graben ist mit seiner 
Besatzung verschüttet, eine fast vollendete feindliche Minenanlage ist zerstört. 
Oestlich von Aubörive (in der Champagne) wurden etwa 250 Meter des vorderen französischen 
Grabens genommen, über 60 Mann fielen gefangen in unsere Hand. 
Französische Nachmittagsmeldung: Man meldet im Laufe der Nacht nur ziemlich leb 
haftes Geschützfeuer in der Ch amp agne und einen örtlichen Kampf um einen unserer vorgeschobenen 
Posten, südlich von St. Souplet. 
Aus der französischen Abendmeldung: In der Champagne setzte sich der Kampf fort 
mit der Besetzung des vorgeschobenen Grabens südlich St. Souplet. Unsere Gegenangriffe haben 
uns bereits erlaubt, den größten Teil des verlorenen Grabenstückes zurückzugewinnen. Ein anderer 
Angriff von geringerer Bedeutung ereignete sich östlich der Höhe von Souain. 
8. Dezember. 
Versuche des Feindes, uns den Erfolg östlich von Auberive streitig zu machen, scheiterten. 
Außer den Gefangenen sind dort drei Maschinengewehre in unsere Hand gefallen. 
Nordöstlich von Souain wurde den Franzosen die Stellung auf der Höhe 193 in einer Aus 
dehnung von etwa 500 Metern entrissen. Vier Gegenangriffe wurden abgeschlagen. Ein Offizier, 
120 Mann find gefangen genommen, zwei Maschinengewehre erbeutet. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: In der Champage fuhren wir fort, 
die vorgeschobenen Graben, in denen der Feind gestern im Süden von St. Souplet Fuß gefaßt 
hatte, mit Handgranaten zu überschütten. Oestlich der Höhe von Souain gelang es unsern 
Gegenangriffen, einen deutschen Angriff zu „bewältigen", der sich gestern spät am Abend auslöste. 
Der Kampf um die Wiedereroberung der vom Feinde besetzten Grabenteile wird fortgesetzt. 
Aus der französischen Abendmeldung: In der Champagne war unsere Artillerie 
angesichts der Artillerie-Tätigkeit des Feindes mit großer Heftigkeit tätig. Beobachtungen, die aus 
Flugzeugen gemacht wurden, erlaubten uns, die Wirksamkeit unseres Feuers festzustellen. Die Hand 
granatenkämpfe setzten sich östlich der Anhöhen von Souain fort, wo sich unser Fortschritt bestätigt. 
Heute morgen machte eines unserer Flugzeuge in einer Höhe von dreihundert Metern auf ein 
deutsches Schnellflugzeug Jagd, konnte sich ihm auf ungefähr zwanzig Meter nähern und griff es mit 
Maschinengewehrfeuer an. Das feindliche Flugzeug faßte sofort Feuer und explodierte. Die beiden 
Passagiere fielen auf unsere Linien in Tilloloy nieder. 
9. Dezember. 
Lebhafte Artilleriekämpfe an verschiedenen Stellen der Front, besonders in Flandern und in 
der Gegend der Höhe 193 nordöstlich von Souain. Ein französisches Flugzeug wurde südlich von 
Bapaume zur Landung gezwungen, die Insassen sind gefangen genommen. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: Unsere Gegenangriffe im Osten der 
Höhe von Souain drängten den Gegner weiter zurück. Er hält nur noch einen Teil eines vor 
geschobenen Schützengrabens, der vom ständigen Feuer unserer Batterien, die den Feind verhinderten, 
sich dort einzurichten, vollständig zusammengeschossen ist. 
Amtliche englische Meldung: Trotz des schlechten Wetters konnten unsere Flieger Nützliches 
vollbringen. Zwei am 5. Dezember zur Aufklärung abgegangene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. 
Bei Arras drang im Laufe von kleinen Operationen eine unserer Abteilungen in einen feindlichen 
Graben ein, vertrieb die Insassen durch Handgranaten und kehrte zu unseren Linien zurück, nachdem 
sie ihre Aufgabe ausgeführt hatte. Zerstörung von feindlichen Drahtverhauen und Schutzwehren auf 
verschiedenen Punkten unserer Front durch das fortgesetzte Feuer unserer Artillerie. In Beantwortung 
eines glücklichen Bombardements der feindlichen Stellungen bei Pilckem am 8. Dezember bombar 
dierten die Deutschen Apern und Umgebung, ohne großen Schaden. Westlich von Fricourt 
haben wir mit Erfolg eine bedeutende Mine zur Explosion gebracht. Gestern verschüttete bei Gi 
rr enchy eine feindliche Mine zwei unserer Leute, die jedoch rechtzeitig frei gemacht werden konnten. 
10. Dezember 1915. 
Französische Handgranatenangriffe gegen unsere neue Stellung auf Höhe 193 nordöstlich von Souain 
wurden abgewiesen. Sonst hat sich bei stürmischem Regenwetter nichts von Bedeutung ereignet. 
Aus der französischenNachmittagsmeldung: In derChampagne setzte sich der Hand 
granatenkampf gestern fort. Wir warfen den Feind über den Kamm südlich von St. Souplet zurück.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.