Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

278 Der Seekrieg von Mitte Mai bis August 1915 
mittags siel ihr letzter Schuß. Eine weiße Fahne wurde jedoch nicht gehißt." Der 
Brief schließt: „Uns alle berührte der Gedanke schmerzlich, daß wir dort ein schönes 
Schiff in Trümmern zurücklassen mußten, aber schließlich war die „Königsberg" dreimal 
so groß wie wir und hätte unter anderen Bedingungen in fünf Minuten „Hackfleisch" 
(willos meat) aus UNS gemacht." 
Ein neuer Seemannszug durch die Wüste 
Zehn deutsche Seeleute von den in Massaua, dem Hafen der italienischen Erythräa- 
kolonie festliegenden deutschen Dampfern „Christian X.", „Segovia", „Axenfels", „Ost 
mark" und „Persepolis" haben unter Führung des Steuermannes des Lloydschiffes 
„Borkum", Eduard Fall, einen Zug durch die arabische Wüste unternommen, den sie 
nach 70 tägigem Marsch am 12. Juli 1915 in Konstantinopel glücklich beschlossen. Als 
am 25. April die Nachricht von dem wahrscheinlichen Anschluß Italiens an den Vier 
verband nach Massaua gelangte, verließen sie den Hafen auf einer kleinen arabischen 
Segeljacht, erreichten einen Monat später Jambo am Roten Meer und begannen hier 
wegen der vielen dort kreuzenden englischen Kriegsschiffe den Marsch durch die Wüste. 
Unter ähnlichen Fährnissen wie die Leute von der „Ayesha" (vgl. V, S. 269) erreichten 
sie am 6. Juni 1915 eine Station der Hedschasbahn. Ueberall wurden sie, auch in 
Arabien, von den türkischen Behörden und Militärkommandanten auf das herzlichste 
aufgenommen und mit allen Mitteln unterstützt. Auch sie hatten von englandsreund- 
lichen Beduinen zu leiden, doch konnten sie sich den Weitermarsch gegen Geld erkaufen 
oder wurden von der türkischen Begleitmannschaft beschützt. 
Die Verluste der Kriegsflotten der Alliierten 
am Ende des ersten Kriegöjahres 
Am Schluß des ersten Kriegsjahres stellt sich der Verlust der Alliierten an größerem 
Kriegsschisfsmaterial soweit zuverlässig bekannt wurde, nach einer Liste des „Berliner 
Tageblattes" und nach Weyers „Taschenbuch der Kriegsflotten" Jahrgang 1915 (I. F. 
Lehmanns Verlag, München), folgendermaßen: 
England. 
a) Linienschiffe: 9 („Audaeious" am 27. 10. 1914— „Bulwark" am 25. 11. 1914 durch Ex 
plosion — „Formidable" am 1. 1.1915 durch deutsches II-Boot — „Jrresistible" am 18. 3. 1915 
durch Geschützfeuer bzw. Mine — „Ocean" am 28. 3. 1915 — „Superb" am 7. 4.1915 bei Bergen 
— „Goliath" am 13.5.1915 durch türkisches Torpedoboot — „Triumph" am 25. 5. und „Majestic" 
am 27.5.1915 durch deutsche II-Boote). 
d) Panzerkreuzer: 7 („Cressy", „Hogue", „Aboukir" am 22. 9. 1914 durch deutsches II-Boot 
— „Good Hope" und „Monmouth" am 1. 11. 1914 durch deutsches Geschützfeuer. „Tiger" am 
24. 1. 1915 — „Warrior" am 7. 4. 1915). 
c) Geschützte Kreuzer: 6 („Amphion" am 6.8.1914 durch deutsche Mine — „Pathfinder" 
am 5. 9. 1914 durch deutsches II-Boot — „Pegasus" am 19. 9. 1914 durch deutsches Geschützfeuer 
— „Hawke" am 15.10. 1914 durch deutsches II-Boot — „Hermes" am 31.10.1914 durch deutsches 
II-Boot — „Liverpool" am 9. 6. 1915 durch österreichisch-ungarisches II-Boot). 
Kanonenboot: 1 („Niger" am 11.11.1914 durch deutsches II-Boot). 
Torpedobootszerstörer: etwa 12. 
Unterseeboote: etwa 11. 
Hilfskreuzer: 5 („Oceanic" am 9.9.1914 — „Vicnor" am 14.1. 1915 — „Clan-Mac- 
Naughton" seit 3.2.1915 vermißt — „Bayano" am 13. 3.1915 — „Princeß Irene" am/27.5.1915).
	        
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