Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

I n der Ostsee 
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In der Ostsee 
SchiffSvcrluste der Kriegsflotten 
5. Juni 1915. 
Meldung des deutschen Admiralstabs: Am 4. Juni hat ein deutsches Untersee 
boot einen russischen Minenkreuzer der Amurklasse bei Baltischport versenkt. 
7. Juni. 
Aus autorisierter Quelle meldet die „Petersburger Telegraphen-Agentur": Am 
3. Juni meldeten Wachtposten im Küstenlande und eines unserer Unterseeboote auf Vor 
posten eine Tätigkeit des Feindes nahe unserer Küste, besonders in den Vorgewässern 
des Golfes von Riga. Feindliche Torpedoboote, denen große Fahrzeuge folgten, 
näherten sich der Einfahrt; angesichts unserer Streitkräste, die ihnen entgegenfuhren, 
zogen sie sich indessen zurück. Wenig später griffen feindliche Wasserflugzeuge unsere 
Schiffe an, aus die jedoch keine Bomben fielen. Unsere Artillerie vertrieb die Flugzeuge. 
Am 4. Juni erneuerte der Feind seinen Versuch, sich unserem Küstenlande zu nähern, 
aber von unseren Unterseebooten angegriffen, zog er sich zurück. Zu gleicher Zeit wurde 
im Baltischen Meere unser Transportdampfer „Jenissei" von einem feindlichen Unter 
seeboot angegriffen und sank. 33 Mann der Besatzung wurden gerettet. 
Am 6. Juni gelang es, nach den Berichten der Küstenposten und der Unterseeboote 
auf Vorposten, unseren Fahrzeugen durch Minen, die auf der von den feindlichen Schiffen 
befahrenen Strecke gelegt wurden und durch Angriffe unserer Unterseeboote, drei feind 
liche Fahrzeuge zu versenken oder zu beschädigen. 
24. Juni. 
Meldung des Wolssschen Büros: Am 22. Mai 1915 wurde in der Ostsee ein 
russisches Unterseeboot, anscheinend vom Akulatyp, durch ein deutsches Flugzeug 
25 Seemeilen östlich von Gotland mit Bomben beworfen. Der Erfolg konnte damals 
nicht festgestellt werden. Nunmehr wird von russischer Seite zugegeben, daß dieses Unter 
seeboot verloren gegangen ist. 
30. Juni. 
Meldung des russischen Großen Generalstabs: Am 28. Juni beschoß ein 
Geschwader deutscher Schiffe, bestehend aus einem Panzerschiff als Küstenwachschiff, vier 
leichten Kreuzern und mehreren Torpedozerstörern den Hafen von Windau und versuchte 
eine Landung an der Küste vorzunehmen, wurde jedoch abgeschlagen. Ein Torpedo 
zerstörer stieß auf eine Mine und sank. Unsere Torpedoboote haben einen Artillerie 
kampf mit den Kreuzern und feindlichen Torpedobooten begonnen, welche die Operation 
gegen Windau von Norden schützten und haben sie gezwungen, sich zurückzuziehen. 
4. Juli 1915. 
Meldung des russischen Großen Generalstabes: Am 2. Juli sprengte am Ein 
gang in die Danziger Bucht ein englisches Unterseeboot durch zwei Torpedos ein 
deutsches Fahrzeug von der „Deutschland"-Klasse, das an der Spitze des Geschwaders 
fuhr, in die Luft. Eines unserer Torpedoboote rammte ein deutsches Tauchboot, das 
sich unseren Schiffen zu nähern versuchte. Das Unterseeboot erschien nicht mehr an der 
Oberfläche. Unser Torpedoboot hatte nur eine unbedeutende Havarie. 
Noch am gleichen Tage ist die russische Meldung von deutscher Seite als nicht zu 
treffend bezeichnet worden. Als dann aber MacNamara im englischen Unterhause gleich 
wohl auf die falsche Meldung zurückkam und hinzufügte, nach einer halbamtlichen Mit 
teilung der russischen Regierung sei der Kommandant des englischen U-Bootes, das am 
2. Juli 1915 das deutsche Schlachtschiff „Pommern" in der Ostsee torpedierte, MacHarton 
gewesen, derselbe Offizier, der sich auch bei der wichtigen Unternehmung gegen Helgoland
	        
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