Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Die große Offensive südöstlich der oberen Weichsel bis zum Fall von Warschau 125 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Die Offensive der Verbündeten in 
und Wolhynien wurde gestern fortgesetzt. Auf den Höhen westlich Krasnostaw 
drangen die deutschen Truppen unter schweren Kämpfen siegreich vor. Zwischen Skier- 
bieszow und Grabowiec bereiteten sich im Anschluß an deutsche Kräfte öster 
reichisch-ungarische Regimenter in heißem Ringen über die Wolica den Weg in die 
feindlichen Höhenstellungen. Dort fielen 3000 Gefangene in die Hände unserer Truppen. 
Nordöstlich und südöstlich Sokal faßte nordmährische, schlesische und westgalizische Land 
wehr nach wechselvollen Kämpfen am Ostuser des Bug festen Fuß. Unsere vom 
General der Kavallerie Kirchbach befehligten Kräfte machten hier zwölf Offiziere und 
1700 Mann zu Gefangenen und erbeuteten fünf Maschinengewehre. 
Die Erfolge, die sonach die Verbündeten am 18. Juli auf der ganzen Front 
rangen, erschütterten die Widerstandskraft des Feindes. Obwohl er in den letzten 
Tagen alle erreichbaren Verstärkungen herangezogen hatte, vermochte er sich doch nicht 
mehr zu halten. Er trat in der Nacht vom 18. auf den 19. Juli an der ganzen Front 
den Rückzug an und räumte das Schlachtfeld den siegreichen verbündeten Heeren. 
In Ostgalizien ist die Lage im allgemeinen unverändert. Nur abwärts 
czyki wählte der Gegner unsere Dnjestrsront abermals zum Ziele hartnäckiger An 
griffe. Die Russen rückten in sieben bis acht Gliedern vor. Das erste war scheinbar 
unbewaffnet und erhob, als wollte es sich ergeben, die Hände. Der feindliche Angriff 
brach in unserem Feuer unter furchtbaren Verlusten zusammen. Selbstverständlich 
wurde, wie es in Zukunft unter ähnlichen Verhältnissen immer geschehen wird, auf die 
anscheinend unbewaffnet Angreifenden geschossen. 
Aus der russischen Meldung: Beim Dorfe Karnewo unternahm eines unserer 
Regimenter einen glänzenden Gegenangriff in der Richtung von Lublin. Die feindlichen 
Angriffe auf der Front Wilkolac—Bychava im Laufe des 18. Juli wurden 
reich zurückgewiesen. Am Wieprcz bemächtigte sich der Feind in der Frühe des 1! 
Krasnoftaws und der Dörfer weiter oben am Fluß. Im Verlaufe des 19. 
blieben Angriffe des Gegners zwischen dem Bach, der von Rybtschewice gegen 
Biasky und dem Wieprcz fließt, ohne Ergebnis. Auf dem rechten Ufer de- 
haben wir bei Krasnostaw und beim Fluß Wolica eine große Anzahl 
nackiger feindlicher Angriffe zurückgeschlagen. Indessen gelang es dem Feinde, in der 
Nähe der Einmündung des Flusses Wolica beim Dorfe Geweniki sich aus dem rechten 
Ufer des Flusses festzusetzen, worauf wir es für angezeigt hielten, unsere Truppen 
aus die zweite Linie der Stellung zurückzunehmen. In der Gegend des 
Dorfes Grabowiec schlugen wir am 18. Juli vier wütende Angriffe des Feindes 
zurück, die auf einer breiten Front unternommen und durch das Artilleriesperrseuer 
unterstützt wurden. Zwischen Gutschwa und dem Bug haben wir am Abend des 
17. Juli in einem erbitterten Kampfe den Feind aus allen vorher von ihm eroberten 
Schützengräben vertrieben. Am Bug dauert ein energischer Kampf gegen den Feind an, 
der den Fluß am 18. Juli an der Front Skomorwoski—Sokal überschritten hatte. 
20. Juli 1915. 
Deutsche Meldung: Zwischen der oberen Weichsel und 
dem zurückweichenden Feind. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Zwischen der Weichsel und dem Bug 
sind gestern die verbündeten Armeen in der Verfolgung des weichenden Gegners über 
das Schlachtfeld der letzten Tage hinausgerückt. Bei den am Erfolg hervorragend be 
teiligten Truppen des Feldmarschalleutnants Arz wuchs die Zahl der eingebrachten Ge 
fangenen auf 50 Offiziere und 3600 Mann. Auch bei Sokal brachten unsere Truppen 
über 3000 Gefangene ein.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.