Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Der Stellungskrieg an den Dardanellen vom 4. Mai bis Anfang August 1915 249 
beteiligten, eröffneten unsere anatolischen Küstenbatterien plötzlich das Feuer auf die 
genannte Stellung. Eine Granate fiel mitten in ein Bataillon des Feindes und ver 
ursachte Verwirrung und Verluste. Dieselben Batterien sprengten ein feindliches Mu 
nitionsdepot in der Nähe in die Luft. 
9. Juli 1915. 
Am 7. Juli kein wichtiges Ereignis bei Ari Burun. Bei Sedd-ül-Bahr 
nahmen unsere Truppen zwei feindliche Schützengräben vor unserem rechten Flügel und 
besetzten sie. Unsere aus dem Zentrum abgesandten Erkundungsabteilungen überraschten 
feindliche Gräben und erbeuteten eine Menge Munition und Pioniergeräte. Am linken 
Flügel dauerte leichtes Artillerie- und Jnfanteriefeuer, sowie das Bombenwerfen an. 
Am Vormittag warf ein feindliches Flugzeug drei Bomben aus Gallipoli, ohne 
Schaden anzurichten. Unsere Batterien in Kleinasien zerstörten feindliche Landungs 
brücken bei Teke Burun und nahmen die Zelte des feindlichen Lagers unter Feuer. 
10. Juli. 
An der Dardanellenfront brachte unsere Artillerie dem Feinde bei Ari Burun Ver 
luste bei. Wir stellten fest, daß der Feind eine große Zahl Verwundete fortschaffte. 
Bei Sedd-ül-Bahr wurde der Versuch eines feindlichen Bombenangriffs gegen einige 
Gräben unseres rechten Flügels unter großen Verlusten für den Feind zurückgewiesen. 
Während des ganzen Tags dauerten das Artillerie- und Jnfanteriefeuer und der Kampf 
mit Bomben mit Unterbrechung an. Unsere anatolischen Batterien beschossen wirksam 
das feindliche Lager und die Landungsstelle von Sedd-ül-Bahr. 
An der Dardanellenfront trat am 9. Juli bei Ari Burun und Sedd-ül-Bahr 
keine Veränderung ein. Es fand dort nur das gewöhnliche Artillerie- und Jnfanterie 
feuer statt. Unsere vorgeschobenen anatolischen Batterien beschossen wirksam das feind 
liche Lager bei Teke Burun, sowie das Gelände in der Umgebung von Sedd-ül- 
Bahr und eine auf dem Marsch befindliche Jnfanterieabteilung. Am Nachmittag 
brach in der Umgebung von Teke Burun ein großer Brand aus. Wir hörten von 
Zeit zu Zeit Explosionen. 
11. Juli. 
An der Dardanellenfront fand am 10. Juli bei Ari Burun und Sedd-ül-Bahr 
keinerlei Veränderung statt außer zeitweisem Artilleriefeuer. Am Nachmittag erschien 
ein feindliches Panzerschiff vom Typ des „Nelson" vor Kaba Tepe unter dem Schutz 
von vier Torpedobooten und schleuderte ohne Erfolg mehr als 200 Granaten gegen 
unsere Stellungen. Wir hatten nur einen Toten und zwei Verwundete. Mehrere 
Schüsse unserer Artillerie erreichten das Schiff und zwangen es, sich zurückzuziehen. 
Infolge des wirksamen Feuers unserer anatolischen Batterien verlor die Tätigkeit 
des Feldes bei Teke Burun ihre bisherige Lebhaftigkeit. Diese Batterien feuerten 
gestern besonders gegen eine Haubitzenbatterie westlich von Hissarlik wirksame Schüsse 
ab, wobei eine Haubitze einen Volltreffer erhielt. Feindliche Flieger überflogen die 
anatolische Seite der Meerenge, wurden aber durch unsere Abwehrbatterien vertrieben. 
14. Juli 1915. 
An der Dardanellenfront versuchte der Feind vorgestern vormittag bei Ari Burun 
nach heftigem Geschütz- und Gewehrfeuer unter Schleudern von Bomben gegen unseren 
rechten Flügel vorzugehen. Der Angriff des Feindes brach in unserem Feuer zusammen. 
Der Feind zog sich zurück. Ein ähnlicher Angriff gegen unseren linken Flügel wurde 
ebenso leicht abgewiesen. Der Feind floh in Eile. Ein Teil der Flüchtenden fiel in 
die Abgründe. Wir erbeuteten eine Menge Munition, Waffen und Kriegsmaterial. 
Bei Sedd-ül-Bahr griff der Feind am gleichen Vormittag nach heftigem Geschütz- 
feuer von seinen beiden Flügeln aus, unterstützt von einem Teil seiner Flotte, unseren
	        
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