Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

218 Die Ereignisse an der Westfront von Mai bis August 1915 
22. Juni 1915. 
Oestlich von Lunsville entwickelten sich bei Leintrey neue Vorpostenkämpfe. In 
den Vogesen haben wir heute nacht unsere Stellungen planmäßig und unbedrängt 
vom Feinde aus das östliche Fechtufer östlich von Sondernach verlegt. Am 
Hilsenfirst erlitt der Feind bei erneuten Angriffen wieder ernste Verluste. 
23. Juni. 
Die Vorpostengefechte östlich von Lunsville dauern an. In den Vogesen stürmten 
wir die seit Monaten heiß umstrittene, die Stellung beherrschende Höhe 631 bei Ban 
de -S ap t. 193 Gefangene, drei Maschinengewehre, ein Minenwerfer und anderes Material 
waren unsere Beute. Feindliche Wiedereroberungsversuche blieben erfolglos. 
Französische Nachmittagsmeldung: In Lothringen wurden neue Gegen 
angriffe gegen die Stellungen, deren wir uns bei Leintrey bemächtigt haben, ab 
geschlagen. Wir behaupteten unsere Gewinne und machten Gefangene. In den V o g e s e n 
ist es dem Feinde in La Fontenelle in der Gegend des Ban-de-Sapt abends ge 
lungen, nachdem er in einigen Stunden über 4000 Granaten auf eines unserer vor 
geschobenen Werke auf einer Front von 200 Metern geworfen hatte, Fuß zu fassen. Er 
griff zu gleicher Zeit im benachbarten Graben an. Die deutsche Offensive wurde als 
bald gehemmt. Durch einen sehr glänzend geführten Gegenangriff haben wir das ver 
lorene Gelände fast gänzlich wieder genommen und der Feind vermochte sich nur am 
äußersten Ende des Werkes zu halten. Wir machten 142 Gefangene, darunter drei Offiziere. 
In der Gegend der Fecht besetzten wir Sondernach und trugen unsere Linien auf 
die Abhänge östlich des Dorfes fort. 
Französische Abendmeldung: In Lothringen haben wir uns zweier Werke 
bei Leintrey bemächtigt. Wir haben Gefangene gemacht, darunter drei Offiziere. In 
den Vogesen Gewitter und dichter Nebel. 
24. Juni. 
Eine Unternehmung gegen die von uns gestern genommene Höhe bei Ban-de-Sapt 
wiesen wir ab; die Zahl der Gefangenen erhöhte sich um 50. 
Französische Nachmittagsmeldung: In Lothringen machte der Feind bei 
Leintrey einen Gegenangriff. Nach einem ziemlich lebhaften Kampfe wurde er zurück 
geschlagen. Auf dem Rest der Front war die Nacht ruhig. Die Zahl der seit dem 
14. Juni 1915 in der Gegend der Fecht gemachten Gefangenen erhöhte sich auf 25 Offi 
ziere, 23 Unteroffiziere und 638 Mann. 
25. Juni. 
Bei Leintrey östlich von Lunsville wurden kleine feindliche Unternehmungen ab 
gewiesen. 
Französische Abendmeldung: In den Vogesen wurde ein deutscher Angriff 
am Hilsenfirst abgeschlagen. Im Verlaufe eines Gegenangriffs, den wir am 23. Juni 
in der Gegend des Ban-de-Sapt ausführten, erbeuteten wir vier Maschinengewehre 
und viel Material (Gewehre, Patronen und Handgranaten). 
26. Juni. 
Angriffe des Gegners aus unsere Vorposten bei Leintrey schlugen fehl. 
27. Juni 1915. 
Die Angabe in der amtlichen französischen Mitteilung vom 25. Juni über die 
Fortnähme von vier deutschen Maschinengewehren bei Ban-de-Sapt ist erfunden. Der 
Feind ist nach seiner Niederlage dort niemals bei seinen Gegenangriffen auch nur bis 
in die Nähe der von uns eroberten Stellung gekommen. Hingegen hat unsere Beute 
sich auf 268 Gefangene, 2 Revolverkanonen, 5 Maschinengewehre, 7 größere und kleinere 
Minenwerfer erhöht.
	        
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