Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Die Kämpfe in Lothringen, in den Vogesen und im Sundgau 217 
Französische Abendmeldung: Im Elsaß haben wir uns in den gestern er 
oberten Stellungen eingerichtet. Unsere Front fährt fort, Fortschritte zu machen. Unsere 
Patrouillen haben gegen Ende des Tages die Dorfränder von Metzeral erreicht. Wir 
haben auch Boden gewonnen auf beiden Ufern der F e ch t und halten die Verbindungen 
des Feindes zwischen Metzeral und Münster unter Artillerie- und Jnfanteriefeuer. 
Wir haben Gefangene gemacht und Maschinengewehre sowie Material erbeutet. 
18. Juni 1915. 
Die Vogesenkämpfe westlich Metzeral sind noch im Gange. 
19. Juni. 
Nordöstlich von Lunöville wurde der von den Franzosen befestigte und besetzte 
Ort Embermönil überfallen und genommen. Nach Zerstörung aller französischen 
Verteidigungsanlagen gingen unsere Truppen unter Mitnahme von etwa 50 gefangenen 
französischen Jägern in ihre alten Stellungen zurück. 
In den Vogesen wird noch an einzelnen Stellen des Fechttales gekämpft. Am 
Hilsenfirst nahmen wir über 200 Franzosen gefangen. 
Französische Abendmeldung: Im Elsaß haben wir unser Vorrücken auf 
beiden Ufern der Fecht, trotz dichten Nebels und strömenden Regens, fortgesetzt. Wir 
halten auf dem linken Ufer der westlichen Fecht das Braunkopsmassiv und auf 
dem Punkt 83 Leichwaldeck sowie die Dörfer Steinabruck und Altemhof. Wir haben 
zu gleicher Zeit zwischen den beiden Armen der Fecht die Lichtung von Ablaßwasen besetzt. 
Auf dem rechten Ufer des östlichen Armes haben wir die Hilsenfirsthöhen er 
obert, die den Vorberg des kleinen Belchens von Gebweiler (Kahler Wasen) bilden. 
Wir sind aus den östlichen Abhängen in der Richtung von Landersbach vorgerückt und 
haben den Bahnhof von Münster beschossen und die Munitionsdepots, die sich dort 
befanden, in die Luft gesprengt. Am Ende des Tages haben unsere Truppen Metzeral 
vollständig umzingelt, das die Deutschen, ehe sie es räumten, in Brand gesteckt hatten. 
20. Juni. 
Unternehmungen der Franzosen gegen unsere Vorposten im Parroywald führten 
zu örtlichen Kämpfen, bei denen wir die Oberhand behielten. 
In den Vogesen wird Münster von den Franzosen heftig beschossen. Erneute 
feindliche Angriffe im Fechttal und südlich waren erfolglos. 
21. Juni 1915. 
Oestlich von Lunsville nahmen wir unsere über Gondrexon vorgeschobenen Vor 
posten vor überlegenen Kräften auf die Hauptstellung nordöstlich des Ortes zurück. 
In den Vogesen wurden feindliche Angriffe im Fechttale und südlich blutig ab 
geschlagen. Nachts räumten wir zur Vermeidung unnützer Verluste planmäßig den Ort 
Metzeral, der von der französischen Artillerie in Trümmer geschossen ist. 
Französische Abendmeldung: In Lothringen haben unsere Aufklärungs 
truppen unter Aufrechterhaltung der Fühlung mit dem Feinde die Werke westlich von 
Gondrexon erreicht. Sie fanden sie unbesetzt. Die Deutschen hielten in ihrer Rück 
zugsbewegung inne auf der Schützengrabenlinie südlich von Leintrey. Im Elsaß 
setzte sich unser Vorgehen fort. Im Lause ununterbrochener Kämpfe, nachdem wir den 
Friedhof von Metzeral erobert hatten, haben wir uns des Bahnhofes bemächtigt. 
Wir haben sodann den Sturm auf die Ortschaft unternommen, die nach einem 
heißen Kampfe genommen wurde. Wir haben die Südausgänge der Ortschaft erreicht 
und unsere Linien östlich, 500 Meter vom Ortsrande, in der Richtung vom Meierhof, 
vorgeschoben. Wir haben in diesen Kämpfen neue Gefangene gemacht; die Gesamtzahl 
seit gestern übersteigt 200. Nördlich der Fecht hat der Feind einen Angriff auf unsere 
Stellung vom Reichackerkopf versucht; er wurde vollkommen zurückgeschlagen.
	        
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