Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

186 Der türkische Krieg von Ende Februar bis Anfang August 1915 
Sein hauptsächlichstes Werk, die Befestigung der Dardanellen, war bis dahin wegen 
der beständigen Geldnot der Türkei allerdings noch nicht vollendet, ist aber später in 
seinem Sinne weiter ausgebaut worden. Dabei wurden wichtige Teile der Dardanellen- 
Befestigungen, die neueren Forts in der Tschanak-Enge, 1864 bis 1877 auf englische An 
regung hin errichtet. Armiert wurden sie dann allerdings mit Kruppschen Geschützen. 
Das Oberkommando und die Bildung des 
Expeditionskorps der Alliierten 
Vom Oberkommando des englisch-französischen Expeditionskorps 
Februar 1915. 
Die vereinigte englisch-französische Flotte befehligt der englische Vizeadmiral Sackville 
Hamilton Carden, die französische Division steht unter dem Befehl des französischen 
Konteradmirals Guspratte. 
Sackville Hamilton Carden wurde im Jahre 1857 geboren und trat 1870 in die Marine 
ein. Zwölf Jahre später machte er als Leutnant an Bord der „Thalia" in Aegypten seinen ersten 
Krieg mit, und zwei Jahre später nahm er an der Nilexpedition teil sowie an den kombinierten 
militärischen und Marineoperationen bei Suakin im östlichen Sudan. Zu dieser Zeit war er erster 
Leutnant der „Dryad". Seine Beförderung zum Range eines Kommandeurs erfolgte erst 1894. Im 
Jahre 1899 wurde er zum Kapitän befördert und erhielt 1908 Flaggenrang. Von August 1910 bis 
August 1911 war er Admiral in der atlantischen Flotte. Ein Jahr später wurde er Admiral-Super 
intendent der Docks in Malta, welchen Posten er bis zum Ausbruche des gegenwärtigen Krieges inne 
hatte. Am 27. August 1914 wurde er zum Vizeadmiral befördert. Am 20. September 1914 hißte er 
seine Flagge auf dem Schlachtkreuzer „Jndefatigable". 
Admiral Guepratte ist am 30. August 1856 in Brest geboren, trat mit 15 Jahren in die 
Marine ein und bekleidete seine erste Kommandostelle als Leutnant auf dem kleinen Aviso „Hiron- 
delle", der früheren Pacht der Kaiserin Eugenie. Im Jahre 1897 wurde er zweiter Kommandant 
des Panzerkreuzers „Bouvet" und 1912 zum Konteradmiral befördert. Beim Ausbruch des Krieges 
wurde er zum Befehlshaber der Ergänzungsdivision der Seestreitkräfte ernannt und hat als solcher 
an allen Unternehmungen im Orient teilgenommen. Seine Beförderung zum Vizeadmiral erfolgte 
am 10. Oktober 1915. Gleichzeitig wurde er zum Oberstkommandierenden und Seepräfekten des 
algerisch-tunesischen Gebiets ernannt. 
12. März. 
Nach der französischen amtlichen Meldung vom 12. März erhielt der französische 
General d'Am ade den Oberbefehl über das in Nordafrika konzentrierte französische 
Expeditionskorps für die Dardanellen. General d'Amade, der wegen seiner Erfahrung 
in Expeditionen in überseeischen Gegenden für dieses Kommando bestimmt wurde, hat vor 
allem in Transvaal an den Operationen der englischen Armee teilgenommen. 
13. März 1915. 
Der englische General Sir Jan Hamilton, der den Oberbefehl über die vor den Dar 
danellen vereinigten Streitkräste der Alliierten erhielt, hat, nach seinem Mitte Mai 1915 
erstatteten ausführlichen Bericht, am 13. März 1915 London verlassen. Er begab sich im 
Sonderzug nach Marseille, eilte von dort an Bord des „Phaeton" an den Schauplatz 
der Dardanellenoperationen und traf am 17. März in Tenedos ein, wo er sein Haupt 
quartier aufschlug. 
Jan Standish Monteith Hamilton ist im Jahre 1853 in Korfu geboren, trat 1873 in 
die Armee ein und machte fünf Jahre später in Afghanistan seinen ersten Krieg mit. Cr nahm am 
Burenfeldzug von 1881 teil, ebenso an der Nilexpedition in den Jahren 1884 und 1885, wo er zum 
Major befördert wurde. Auch an der Expedition nach Burma beteiligte er sich und erhielt dann den 
Oberleutnantsrang. Im Jahre 1891 wurde er zum Oberst befördert, und vier Jahre später war er
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.