Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Die Kämpfe an der kärntnerischen Grenze 67 
dauern die Duelle der Artillerie mittleren Kalibers an. Unsere Batterien haben an 
mehreren Orten die Ueberlegenheit erlangt, indem sie Verschanzungen, Kasernen uud 
Beobachtungsposten zerstörten. Gestern haben unsere großkalibrigen Kanonen das Feuer 
gegen die Festung von Malborgeth eröffnet, wobei sie in kurzer Zeit sehr bemerkens 
werte Ergebnisse erzielten. Der höhere Teil des Forts wurde in Brand gesteckt, waS 
die Explosion eines Munitionsdepots hervorrief. 
14. Juni 1915. 
Im kärntnerischen Grenzgebiet hat sich nichts Wesentliches ereignet. 
Aus der italienischen Meldung: In Kärnten setzten wir die Beschießung von Mal 
borgeth fort und verursachten eine Explosion im unteren Teil des Forts Hensel. 
15. Juni. 
An der kärntnerischen Grenze erstürmten steierische Landsturmleute den Kleinen Pal östlich 
des Plökenpasses und wiesen drei Gegenangriffe des Feindes auf diesem Grenzberge ab. 
Aus der italienischen Meldung: Intensiver und wiederholter als an der Grenze 
des Tirol waren die Versuche des Feindes, in Kärnten einzubrechen und sich der von 
uns eroberten und sehr stark gehaltenen Defilees zu bemächtigen. Die Aktion war über 
aus heftig gegen den Kamm des Avastanisberges und im Defilee des Monte 
Croce Carnico (Plöken). Hier hat der Feind am Morgen des 14. Juni einen kräftigen, 
durch ein intensives Artilleriefeuer vorbereiteten Angriff unternommen. Dieses Feuer 
begann in der Nacht und wurde bei Tagesanbruch sehr heftig. Der Feind wurde aber 
dennoch zurückgeschlagen und mit dem Bajonett verfolgt. 
16. Juni. 
Die Italiener versuchten neue vereinzelte Vorstöße, wurden aber allenthalben ab 
gewiesen, so an der kärntnerischen Grenze in der Gegend östlich des Plöken. 
17. Juni. 
An der kärntnerischen Grenze hat sich gestern nichts Wesentliches ereignet. 
Aus der italienischen Meldung: In Kärnten haben wir regelmäßig das Zer 
störungsschießen gegen die Festung Malborgeth fortgesetzt. Am Nachmittag des 
16. Juni versuchte die feindliche Artillerie, aus unser Schießen zu antworten, aber fie 
wurde zum Schweigen gebracht. 
18. Juni. 
Erneute feindliche Angriffe im Plökengebiet wurden abgewiesen. 
19. Juni. 
An der kärntnerischen Grenze trat nach den letzten erfolglosen, verlustreichen Vor 
stößen der Italiener Ruhe ein, die nur durch Plänkeleien und stellenweises Geschützfeuer 
unterbrochen ist. 
20. Juni. 
An der kärntnerischen Grenze schießt die feindliche Artillerie ohne Wirkung gegen 
unsere Befestigungen. 
21. Juni. 
An der kärntnerischen Grenze griff der Gegner im Raume östlich des Plöken wie 
immer erfolglos an. 
Aus der italienischen Meldung: In Kärnten haben wir unser Feuer gegen 
Malborgeth fortgesetzt trotz des bewölkten Wetters. Während der Nacht vom 
20. aus den 21. Juni haben sich die gewohnten fruchtlosen Angriffe der Oesterreicher 
gegen den Freikofel wiederholt. 
22. Juni 1915. 
Wie an allen Fronten, so verschießt der Feind auch an der kärntnerischen Grenze 
viel Geschützmunition, verhält sich aber sonst passiv.
	        
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