Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Die Kämpfe zwischen Maas und Mosel 201 
Französische Abendmeldung: Im Priesterwalde wurden in der Umgebung von 
Croix-des-Carmes zwei deutsche Angriffe versucht; der erste wurde mit bedeutenden 
Verlusten durch unser Artillerie- und Jnsanteriefeuer zurückgeworfen, der zweite wurde 
gehemmt, bevor der Feind seine Schützengräben verlassen konnte. 
13. Juli 1915. 
Zwischen Maas und Mosel entwickelte der Feind lebhafte Artillerietätigkeit. Vier 
mal griff er im Laufe des Abends und der Nacht unsere Stellungen im Priesterwalde 
an. Die Angriffe brachen unter großen Verlusten vor unseren Linien im Feuer zusammen. 
Französische Nachmittagsmeldung: Ein Luftgeschwader, bestehend aus 35 Flug 
zeugen, überflog am Morgen, trotz eines Windes von 18,5 Sekundenmetern Geschwindigkeit, 
den strategischen Bahnhof, den die Deutschen in Vigneulles-les-HattonchLtel 
eingerichtet haben, und bombardierten ihn. Dieser Bahnhof bedient zugleich die Gegend 
des Grabens von Calonne und jene des Waldes von Apremont. Sehr beträchtliche Vor 
räte aller Art, namentlich Munition, waren dort konzentriert. Unsere Flugzeuge schleuderten 
aus das angegebene Ziel 171 neunziger Granaten. Die Beschießung verursachte mehrere 
Brandausbrüche. Sämtliche Apparate kehrten trotz des Geschützfeuers zurück. 
Französische Abendmeldung: Zwischen der Maas und der Mosel dauert das 
Geschützfeuer an, besonders im Walde von Apremont und im Priesterwalde, wo 
die Deutschen nach dem Scheitern ihres Versuches vom 12. Juli ihre Angriffe nicht er 
neuert haben. Zwischen Fey-en-Haye und dem Walde haben wir in den mittelst 
Handgranaten in den Verbindungsgängen geführten Kämpfen an Gelände gewonnen. 
15. Juli. 
Oestlich der Argonnen herrschte gestern erhöhte Gefechtstätigkeit; im Walde von 
Malanco urt wurden Angriffsversuche des Feindes durch unser Feuer verhindert. Im 
Priesterwald brach ein französischer Vorstoß verlustreich vor unseren Stellungen zusammen. 
17. Juli. 
Französische Abendmeldung: Auf den Maashöhen haben die Deutschen nach 
ihrem Bombardement der letzten Nacht einen heftigen Angriff gegen unsere Stellungen 
vom Graben von Calonne bis zum Dorfe Les Eparges, auf der Kuppe südlich der 
Sonvaux-Schlucht ausgeführt. Es gelang ihnen, auf einem einzigen Punkte in einem 
Grabenstück, das wir am 6. Juli genommen hatten, wieder Fuß zu fassen. Einige 
Gruppen von Deutschen, die in die Schlucht einzudringen vermochten, wurden getötet 
oder zu Gefangenen gemacht. Zwischen der Kuppe von Sonvaux und dem Graben von 
Calonne wurde der Feind ebenfalls mit schweren Verlusten zurückgewiesen. Im Walde 
von Apremont dauert die Beschießung fort. 
18. Juli. 
Auf den Höhen bei Les Eparges wird gekämpft. 
Französische Abendmeldung: Aus den Maashöhen lebhafte Jnfanteriegefechte. 
Wir haben heute morgen durch einen Grabenangriff einen Grabenteil, den der Feind 
gestern auf der Kuppe südlich der Schlucht von Sonvaux besetzt hatte, wieder genommen. 
Im Laufe des Tages wurde ein neuer, vom Ausgießen brennender Flüssigkeit begleiteter 
Angriff der Deutschen zurückgeschlagen. Im Verlaufe dieser Kämpfe brachten wir dem 
Feinde sehr schwere Verluste bei und machten zwei Offiziere und über 200 Mann, die 
drei verschiedenen Regimentern angehören, zu Gefangenen. 
19. Juli 1915. 
Aus den Maashöhen südwestlich von Les Eparges und an der Grande Tranchse 
wurde mit wechselndem Erfolg weitergekämpft. Unsere Truppen büßten kleine örtliche 
Vorteile, die am 17. Juli errungen worden waren, wieder ein. Wir nahmen drei Offi 
ziere, 310 Mann gefangen.
	        
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