Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

D i e italienischen Angriffe auf Tirol 
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Punkten der Tiroler Grenze fort. Wo feindliche Abteilungen in unser Feuer kamen, 
flüchteten fie, so ein italienisches Infanterieregiment auf dem Plateau von Folgaria, 
mehrere Kompagnien bei Misurina. 
4. Juni 1915. 
An der Tiroler Grenze sind keine wesentlichen Ereignisse zu verzeichnen. Oeftlich des 
Kreuzbergsattels nahmen unsere Truppen zwei Gipfel, die die Italiener vorüber 
gehend stark befestigt hatten. 
5. Juni. 
Im Tiroler Grenzgebiet hat sich auch gestern nichts Wesentliches ereignet. Ein feind 
liches Bataillon, das sich im Gebiet des Stilfserjochs gezeigt hatte, wurde vertrieben. 
In Judicarien, im Etschtal und auf den Plateaus von Folgaria-Lavarone wird 
der Geschützkampf fortgeführt. 
6. Juni. 
Im Tiroler Grenzgebiet beschränkt sich der Feind auf wirkungsloses Artilleriefeuer. 
Er meidet den näheren Bereich unserer Stellungen. Im Gebiet von Lavarone-Fol 
garia eröffneten nun unsererseits schwere Geschütze das Feuer aus die feindlichen Grenzforts. 
7. Juni. 
Im Tiroler Grenzgebiet wirkte unsere Artillerie mit sichtlichem Erfolg. 
8. Juni. 
Im Tiroler Grenzgebiet hielt das erfolglose Artilleriefeuer der Italiener an. Eine 
Alpiniabteilung, die den Monte Piano (südlich Landro) besetzt hatte, wurde von unseren 
Truppen vertrieben. Die Gegend von Ala ist von plündernden Garibaldianern heimgesucht. 
9. Juni. 
Das beiderseitige Geschützfeuer im Gebiete unserer Tiroler Sperrbefestigungen 
dauert fort. 
Aus der italienischen Meldung: Längs der ganzen Grenze des Tirol und Tren- 
tino wird unsere Aktion gegen die Stellungen fortgesetzt, die besetzt werden müssen, um 
den Feind zur Offenbarung seiner Verteidigungsvorbereitungen zu zwingen und die Ent 
wicklung der späteren Operationen zu gestatten. Unsere Truppen haben sich, obgleich 
vom Feinde lebhaft beunruhigt, jenseits der Grenze an den Falzaregopaß heran 
geschoben, der zwischen tiefen Tälern liegt. Etwa zehn Kilometer nördlich Cortina 
d'Ampezzo fand ein siegreicher Kamps statt. Ein Geschütz und Munition blieben in 
unseren Händen. 
10. Juni. 
Die Artilleriegefechte im Raume der Tiroler Ostgrenze dauern fort. Ein feindlicher 
Angriff im Tonalegebiet scheiterte am Widerstand unserer tapferen Sicherungstruppen. 
Aus der italienischen Meldung: Nichts Wichtiges zu melden bezüglich der Grenze 
Tirol—Trentino, außer der Besetzung von Codestagno nördlich von Cortina— 
d'Ampezzo. 
11. Juni. 
In Tirol scheiterte ein Vorstoß einer bei Cortina d'Ampezzo eingebrochenen italie 
nischen Brigade an unseren Stellungen bei Peutelstein. Neuerliche Angriffe in dieser 
Gegend und nächtliche Kämpfe bei Landro endigten gleichfalls mit dem Zurückgehen 
des Feindes. Im übrigen Tiroler Grenzgebiet finden ununterbrochen Geschützkämpse 
und für unsere Waffen erfolgreiche Scharmützel statt. 
12. Juni 1915. 
Ein Versuch der Italiener, den Monte Piano wiederzugewinnen, scheiterte. An 
sonsten schiebt sich der Feind an einzelnen Grenzräumen allmählich an unsere Stellungen 
heran. So steht er in Cortina d'Ampezzo, Fiera di Primiero und Borgo.
	        
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