Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

198 Die Ereignisse an der Westfront von Mai bis August 1915 
zu ihrer frühern ersten Linie. Sie wurden mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. 
Wir behaupteten die ganze frühere erste deutsche Linie und die Teile der zweiten Linie, 
die wir kürzlich erobert hatten. Oestlich des Grabens von Calonne auf dem Südkamm 
wurde ein Grabenteil auf einer Front von ungefähr 120 Metern, der gestern abend vom 
Feinde besetzt wurde, von uns in der Nacht mit Ausnahme von etwa 30 Metern wieder 
genommen. Der Artilleriekampf dauerte während des ganzen Morgens in dieser Gegend 
an; er wurde auch nördlich von Flirey und bei La Haye sehr heftig. 
28. Juni 1915. 
Auf den Maashöhen schlug ein zwei Kilometer breiter Jnfanterieangriff beiderseits 
der Grande Tranchse fehl. Nach ungewöhnlich großen Verlusten flüchtete der Feind 
in seine Stellung zurück. 
29. Juni. 
Auf den Maashöhen griff der Feind die von uns am 26. Juni gewonnenen Stellungen 
südwestlich von Les Eparges im Laufe des Tages fünfmal an. Unter großen Ver 
lusten brachen diese Angriffe — ebenso wie ein nächtlicher Vorstoß östlich der Grande 
Tranchse — erfolglos zusammen. 
30. Juni. 
Durch fast ununterbrochene Angriffe aus den Maashöhen, westlich von Les Eparges, 
versuchte der Gegner seit dem 26. Juni abends vergeblich, die von uns eroberten 
Stellungen wieder zu gewinnen. Auch gestern unternahm er vier heftige Vorstöße, die 
sämtlich unter großen Verlusten scheiterten. 
1. Juli. 
Auf den Maas höhen fanden nur lebhafte Artilleriekämpfe statt. 
3. Juli. 
Bei Les Eparges mißlang ein durch Handgranaten und Stinkbomben vorbereiteter 
französischer Angriff. 
4. Juli. 
Auf den Maas höhen wiederholte der Feind trotz aller Mißerfolge viermal seine Ver 
suche zur Wiedereroberung der verlorenen Stellungen bei Les Eparges. Wir wiesen 
seine Angriffe glatt ab. Nordwestlich von Regnieville eroberten wir die französischen 
Stellungen in 600 Metern Breite und entrissen nördlich von Fey-en-Haye dem Feind 
ein Waldstück. Die Fliegertätigkeit war gestern sehr lebhaft. Deutsche Flugzeuge griffen 
das befestigte Ranzig und die Bahnanlagen von Dombasle an. 
Französische Nachmittagsmeldung: Aus der Front von de la Haye machten 
die Deutschen einen Angriffsversuch gegen unsere Schützengräben. Nördlich von Regnie- 
ville verhinderte unser Seitenfeuer einen Sturmangriff am Vorwärtskommen. Vor 
Fey mußte ein bei den Stacheldrähten angelangtes Bataillon zweimal den Rückzug 
antreten. 
5. Juli 1915. 
Beiderseits Croix-des-Carmes (am Westrande des Priesterwaldes) stürmten 
unsere Truppen gestern die feindliche Stellung in einer Breite von etwa 1500 Metern 
und drangen durch ein Gewirr von Gräben bis zu 400 Metern vor. Unter schweren 
Verlusten mußten die sich verzweifelt wehrenden Franzosen Graben um Graben räumen 
und etwa 1000 unverwundete Gefangene (darunter einen Bataillonsstab), zwei Feldgeschütze, 
vier Maschinengewehre, drei leichte sowie vier schwere Minenwerfer in unserer Hand 
lassen. Ebenso gelang ein gleichzeitig ausgeführter Ueberfall auf eine französische Block 
hausstellung bei Haut-de-Rupt (südlich von Norroy an der Mosel), die mit Be 
satzung und eingebauten Kampfmitteln in die Luft gesprengt und dann planmäßig wieder 
geräumt wurde.
	        
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