Volltext: Der Völkerkrieg Band 4 (4 / 1916)

Die Vereinigten Staaten von Nordamerika 
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für 264 000 000 M., Textilwaren, Strümpfe, Sweater usw. für 128 000 000 M., Auto 
mobile für 88 000 000 M., Chemikalien, Medizin- und Hospitalwaren für 25 000 000 M., 
Leder, einschließlich Schuhe und Sattelzeug usw. für 72 000 000 M., Verschiedenes, 
einschließlich Fleisch, Mehl, Zucker usw. für 644 000 000 M., insgesamt bis 1. Februar 
1915 für 1 649 000 000 M. 
Welch entscheidenden Einfluß die amerikanischen Waffen- und Munitionslieferungen aus 
dieKriegslage ausübt, zeigen die nachstehenden Mitte Januar 1915 erschienenen Ausführungen 
der „New Iorker Staatszeitung": „Seien wir offen," sagt diese deutschamerikanische Zeitung, 
„ohne Amerikas Hilfe wäre der Krieg seit Wochen entschieden. Während wir täglich um 
Frieden beten, täglich die unbeschreiblichen Greuel dieses Völkerringens verdammen, kämpfen 
unsere Gewehre, unsere Pferde, Panzerautos und Aeroplane in den Reihen der Alliierten, 
hält der von uns gelieferte Stacheldraht stürmende deutsche Reihen in Flandern, füttern 
unsere Sendungen von Konserven, Roggen, Weizen, Hafer und Mehl Menschen und Vieh 
in den britisch-französischen Reihen, marschieren alliierte Soldaten in unsern Stiefeln 
gegen den deutschen Feind, liefert unser Vieh der Kavallerie und Artillerie der Ver 
bündeten Leder für Sättel, Zäume und Stränge, liefern unsere Petroleumquellen und 
Raffinerien Brennöl, Schmieröl und Gasolin für den Betrieb der Motore der Alliierten 
und unsere Banken den unerläßlichen goldenen Strom für die große Maschine des 
Krieges, die Stunde um Stunde tausende junger Menschen verschlingt. Stunde 
um Stunde Millionenwerte des Friedens unwiderbringlich zerstört. Die Behaup 
tung, daß Amerika den gegenwärtigen Krieg verlängere, mag vielleicht paradox er 
scheinen, aber der Bericht für den Außenhandel der Vereinigten Staaten während 
des Monats Oktober 1915 gibt die Beweise. jAn Patronen wurden viermal so viel 
exportiert wie am gleichen Zeitraum des Vorjahres; an Gewehren nahe doppelt so 
viel. Im Oktober 1913 bezog England 62 Pferde von uns, heuer 7226. Der Ex 
port von Leder nach Frankreich hat sich im Oktober sverviersacht, der von Fleischkon 
serven für seine Truppen ist um nahe das Zweihundertfache gestiegen. Frankreich, das 
im Oktober 1913 34 000 Pfund Speck von Amerika bezog, hat im gleichen Monat 1914 
nahezu 13,5 Millionen Pfund gekauft. Englands Kupferimport aus den Vereinigten 
Staaten ist von 9 auf 22 Millionen Pfund, ;,fetne| Einfuhr von Kleiderstoffen auf 
1 604 000 Aards von 140 000 gestiegen. An Autos lieferte Amerika den Alliierten bei 
nahe achtmal so viel wie im Vorjahr, an Brotstoffen England den zwanzigfachen Be 
trag. Schmalz wurde nach Frankreich über .'sechsmal so viel, Gasolin dreimal so viel 
exportiert. Die Zuckerausfuhr ist von G B j t auf 138V 4 Millionen Pfund, jene von Zink 
platten und Blechen von 171000 auf 20 1 8 Millionen Pfund, jene von Hufeisen auf 
2 027 548 Pfund von 163 000 gestiegen. In Nägeln und Draht, in Rindsleder, Stahl 
stäben, Hülsenfrüchten und Rum(!) hat der Export sich verdoppelt, in frischen Fischen, 
Kartoffeln, Stearin und telegraphischen Apparaten '.verdreifacht. Gummistiefel sandten 
wir achtmal so viel als im gleichen Monat des Vorjahres, Eier eine Million mehr, 
während bei uns die Preise von Woche zu Woche steigen. Unser Strickwarenexport 
(Socken, Pulswärmer usw. für die Soldaten im Feld) wuchs von 171674 Dollars aus 
878 431 Dollars, der unserer Wollfabrikate um das Viereinhalbfache. Von Mehl gingen 
19 1 / 2 Millionen Bushels statt 7 1 / 2 ; von Roggen 1 612000 statt 12000; von Hafer 
9 324 471 statt 31 000; von Weizen 1 051 000 statt'400 000; von Gerste 2 854 000 statt 
590 000 Bushels hinaus; von Hafermehl 3^/z Millionen Pfund statt 500 000 Pfund; 
von Reis 7 200 000 statt 1 200 000 Pfund und — dank der englischen Herrschaft zur 
See — erhielten den größten Teil hiervon die Alliierten." 
Gegen die Waffenlieferungen amerikanischer Fabriken haben vor allem die Deutsch 
amerikaner eine kräftige Gegenbewegung ins Leben gerufen. So liegen z. B. Berichte
	        
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