Volltext: Der Völkerkrieg Band 4 (4 / 1916)

308 Die neutralen Nordstaaten und Amerika bis zur Versenkung der „Lusitania 
Wanderung für Analphabeten verbietenden Artikel und einen Zusatzantrag des 
Senators Lodge von Boston, der belgischen Ackerbauern die Einwanderung gestattet. 
Präsident Wilson hat sein Veto gegen den Gesetzentwurf einlegt. 
4. März 1915. 
Beide Häuser des Kongresses haben beschlossen, die Macht des Präsidenten zu 
erweitern, um Verstöße gegen die Neutralität der Vereinigten Staaten zu verhindern. 
Der Präsident kann nach diesem Gesetz die Zollbeamten ermächtigen, Schiffe jeder Na 
tionalität in amerikanischen Häfen zurückzuhalten, die Waffen, Kohlen, Waren oder 
Munition an Fahrzeuge einer kriegführenden Macht zu liefern beabsichtigen. 
2. April. 
Staatssekretär Bryan teilte über die Haltung der Regierung bezüglich der Anleihen 
an die Dreiverbandsstaaten mit, das Staatsdepartement sei von Zeit zu Zeit direkt 
oder indirekt davon verständigt worden, daß Kriegführende sich bei Banken der Vereinigten 
Staaten Kredite einräumen ließen. Die Regierung sprach sich gegen Anleihen an Krieg 
führende aus, fühlte sich aber nicht berechtigt, gegen die Kreditübereinkommen, die ihr zur 
Kenntnis gebracht wurden, Einspruch zu erheben; sie enthielt sich jeder Meinungsäußerung. 
* * * 
Die diplomatischen Beziehungen der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu Mexiko, 
Japan und China werden später in den Kapiteln über diese Staaten behandelt werden. 
Vom Heer und der Flotte 
9. September 1914. 
Der Staatssekretär für den Krieg stellt in seinem Jahresbericht fest, daß die Ver 
einigten Staaten von Nordamerika am 30. Juni 1914 über eine mobile Armee von 
1495 Offizieren und 29405 Mann, sowie über eine organisierte Miliz von 8323 Offizieren 
und 148493 Mann verfügten und mit der Nationalgarde im besten Falle 9818 Offiziere 
und 119087 Mann ausbringen könnten. Der Staatssekretär empfiehlt die sofortige Be 
willigung weiterer 25000 Mann und 1000 Offiziere. 
25. November. 
Der Chef des Generalstabs der Armee hat eine Vermehrung des Bundesheeres um 
das Doppelte vorgeschlagen. Außerdem sei nötig, daß ein erstes Aufgebot von 500000 Mann 
und ein zweites Aufgebot von 300000 Mann geschaffen werde. Nur dann sei ein wirk 
samer Schutz des Panamakanals und der andern amerikanischen Gebiete möglich. 
14, Dezember 1914. 
In dem Jahresbericht des Marinesekretärs wird der Bau von zwei Dreadnoughts, 
sechs Torpedobootszerstörern, mindestens acht Unterseebooten und eines Kanonenbootes be 
antragt. In dem Bericht heißt es: „Die jüngsten Ereignisse im Seekrieg haben das Ver 
trauen in die Unterseeboote gekräftigt. Das Marineamt schlägt deshalb den Bau einer 
erhöhten Zahl von Unterseebooten und einen ausgiebigeren Gebrauch dieser Waffe vor. 
Die amerikanischen Marinefachleute glauben jedoch, daß der Dreadnought nach wie vor 
den hauptsächlichsten Bestandteil einer guten Flotte bilden muß. Die Vereinigten Staaten 
stehen in bezug auf Unterseeboote nach einer Aufstellung vom Juli dieses Jahres an 
dritter Stelle. Deutschland, das eine größere Flotte besitzt als die Vereinigten Staaten, 
hat weniger Unterseeboote, Japan nur halb so viele. Was die Vereinigten Staaten auf 
dem Gebiet des Baues von Unterseebooten getan haben, ist jedoch noch nicht ausreichend. 
Der Marinrsekretär betonte außerdem die Notwendigkeit des Ausbaues der Luftflotte, 
die bisher vernachlässigt wurde, und fordert dafür mindestens fünf Millionen Dollars. 
23. Februar 1915. 
Der Senat nahm einen Antrag an, 75 Unterseeboote zu bauen.
	        
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