Volltext: Der Völkerkrieg Band 4 (4 / 1916)

152 Die Ereigniss e an der We st front von Mai bis August 1915 
9. Mai 1915. 
Ein unter Ausnutzung von Nebelbomben unternommener französischer Teilangriff 
westlich Perthes wurde mit Handgranaten abgewiesen. 
11. Mai. 
Nordwestlich Berry-au-Bac in den Waldungen südlich Ville-aux-Bois 
stürmten unsere Truppen gestern eine aus zwei hintereinander liegenden Linien bestehende 
Stellung in Breite von 400 Metern, machten dabei eine Anzahl unverwundeter Gefangene 
und erbeuteten zwei Minenwerfer mit viel Munition. 
18. Mai. 
Französische Versuche, das von uns nordwestlich von Berry-au-Bac in den Wal 
dungen südlich Ville-aux-Bois genommene Grabenstück wieder zu gewinnen, blieben erfolglos. 
14. Mai. 
Ein weiterer Angriffsversuch des Feindes, uns das nordwestlich Berry-au-Bac 
genommene Grabenstück wieder zu entreißen, scheiterte abermals. 
16. Mai. 
Westlich der Argonnen setzten wir uns abends durch Angriff in Besitz eines starken 
französischen Stützpunktes von 600 Metern Breite und 200 Metern Tiefe nördlich von 
Ville-sur-Tourbe und behaupteten denselben gegen drei nächtliche, für den Feind 
sehr verlustreiche Gegenangriffe. Viel Material und 60 Gefangene fielen in unsere Hände. 
Französische Abendmeldung: In der Champagne westlich von Ville-sur- 
Tourbe brachte uns eine ganz lokale Kampfhandlung einen sehr glänzenden Erfolg 
ein. In der Nacht von Samstag auf Sonntag vom 15. auf den 16. Mai, brachte 
der Feind eine Mine hinter unserer ersten Linie zur Explosion, worauf acht deutsche 
Kompagnien sogleich auf unsere Stellungen stürzten und an einem Vorsprung Fuß 
faßten. Wir haben sogleich einen Gegenangriff unternommen und einen Teil des 
verlorenen Bodens wieder genommen, indem wir 77 Gefangene, darunter drei Offiziere, 
machten. Im Lause des Tages unternahmen wir einen zweiten Gegenangriff; dieser mit 
viel Elan, mit Handgranaten und mit dem Bajonett geführte Gegenangriff ergab uns 
die gesamte Stellung. Der Feind erlitt ungeheure Verluste, die von uns mit Sicherheit 
festgestellt wurden. In den Schützengräben und auf den Brustwehren haben wir in der 
Tat über 1000 deutsche Leichen gefunden. Wir haben außerdem 300 Gefangene gemacht, 
darunter neun Offiziere und sechs Maschinengewehre erbeutet. Es ist also fast die 
gesamte Stärke der Angriffstruppe in unseren Händen oder auf dem Felde geblieben. 
17. Mai. 
Französische Nachmittagsmeldung: An der Oise stellten die Deutschen bei 
Bailly eine grüne türkische Fahne mit dem Halbmond aus, um auf unsere Schützen 
Eindruck zu machen. Unsere afrikanischen Truppen erwiderten aus die Herausforderung, 
indem sie die Fahne mit Gewehrschüssen herunterholten. Ein Schütze machte sich so 
dann auf, sie zu holen und trug sie in unsere Linien. 
Französische Abendmeldung: Bei Ville-aux-Bois, in der Nähe von Berry-au- 
Bac, hat der Feind unsere Schützengräben angegriffen; der Angriff wurde glatt auf 
gehalten. In dem letzten Gefechte bei Ville-sur-Tourbe haben wir 350 unverwundete 
und 50 verwundete Gefangene gemacht. 
22. Mai 1915. 
Französische Meldung: Der Bericht des deutschen Großen Hauptquartiers 
vom 16. Mai 1915 erwähnte einen Kamps bei Ville-sur-Tourbe (vgl. oben). Als 
diese Botschaft durch drahtlose Telegraphie verbreitet wurde (4 Uhr nachmittags), war 
kein Deutscher mehr lebend in dem Werk von Ville-sur-Tourbe. Ueber 1000 lagen tot auf 
dem Felde; der Rest der Sturmtruppen, neun Offiziere und 400 Mann, darunter 50 ver-
	        
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