Volltext: Der Völkerkrieg Band 4 (4 / 1916)

Die Kämpfe im Abschnitt Lille — Arras 123 
28. Juli 1915. 
Nordwestlich von Souchez wurden einzelne von früheren Kämpfen her noch in der 
Hand der Franzosen befindliche Teile unserer Stellung nachts von schlesischen Truppen 
erstürmt. Vier Maschinengewehre sind erbeutet. 
29. Juli. 
Westlich von Souchez wurde ein französischer Angriff abgewiesen. Bei Givenchy 
sprengten wir mit Erfolg Minen. 
31. Juli. 
Die Franzosen griffen bei Souchez abermals erfolglos mit Handgranaten an. 
I. August. 
Nächtliche Vorstöße der Franzosen gegen Souchez hatten keinen Erfolg. Ein deutscher 
Flugplatz bei Douai wurde ergebnislos von einem feindlichen Geschwader angegriffen; 
einer unserer Kampfflieger schoß hier ein feindliches Flugzeug ab. 
7. August. 
Französische Handgranatenangriffe in der Gegend von Souchez wurden abgewiesen. 
II. August 1915. 
Nördlich von Souchez wurde ein französischer Handgranatenangriff abgeschlagen. 
Der erste Teil der Schlacht von La Baffee und Arras (Die Lorettoschlacht) 
vom 9. bis 21. Mai 1915 
Die zusammenfassenden Berichte aus dem deutschen Großen Hauptquartier 
vom 6. Juli und 21. August 1915. 
Das Schlachtfeld und die Kämpfe am 9. Mai 1915 
Während in Galizien die verbündeten Armeen von Sieg zu Sieg eilen durften, hatte die 
Armee des Kronprinzen von Bayern einen Kampf zu bestehen, der nicht minder heiß, blutig 
und ruhmvoll war. Doch gab es hier kein Vorwärtsstürmen durch die Reihen des Feindes, 
keine Verfolgung der flüchtenden Scharen mit des Mannes und Rosses letztem Atemzug. 
Die vielleicht gerade dem deutschen Soldaten schwerste Aufgabe galt es zu erfüllen: in 
einer Verteidigungsstellung den Ansturm eines weit überlegenen, mit zahlreicher schwerer 
Artillerie und unerschöpflicher Munition ausgerüsteten Gegners abzuwehren. 
Denn Großes plante der Feind. Nicht etwa eine Ablenkung unserer Stärke von dem 
in Galizien verblutenden Verbündeten galt es. Die Versammlung so starker Kräfte, die 
Anwesenheit des französischen Oberbefehlshabers, die gewaltigen Anstrengungen und die 
Hartnäckigkeit des Angreifers beweisen es, die erbeuteten Befehle bestätigen es: Generalissi 
mus Joffre erachtete den Augenblick für gekommen, die deutsche Front zu durchstoßen, die 
verlorenen Provinzen und Belgien zu befreien und den Krieg an den Rhein zu tragen. 
Die Not des östlichen Verbündeten, der Zusammenbruch seiner Armeen in Galizien 
zwangen dazu, jetzt die Gelegenheit auszunutzen, da Deutschland scheinbar starke Kräfte 
nach dem Osten hinübergeschoben hatte. Gelang die entscheidende Operation diesmal 
nicht, so bestand die Gefahr, daß Rußlands Angriffskraft erdrückt, die Kraft der Deut 
schen auf dem westlichen Kriegsschauplätze vermehrt würde. 
Möglichst starke Kräfte galt es zu diesem großen Ziele zusammenzuziehen, also nicht 
nur französische, sondern auch englische Truppen dafür zu verwenden. So ergab sich 
von selbst als Schauplatz des Durchbruchs die Gegend, in der die beiden verbündeten 
Armeen einander berührten. Hier schien auch die taktische Lage nicht ungünstig für das 
Vorhaben. Die deutschen Truppen befanden sich nicht in für die Verteidigung sorgfältig 
ausgewählten Stellungen, sondern hielten im wesentlichen die Linien, wie sie aus der 
Offensive entstanden waren. So konnte es nicht an schwachen Punkten fehlen.
	        
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