Volltext: Der Völkerkrieg Band 4 (4 / 1916)

Zwischen der oberen Weichsel u. der Reichs grenze bis zur Mai-Offensive der Verbündeten 87 
nach vorwärts zu gewinnen. In Summe wurden 652 Russen gefangen. Durch die 
Erstürmung der Höhe O st r y und durch die Eroberung des Z w i n i n r ü ck e n s Anfang 
April ist nunmehr der Feind von den verbündeten Truppen aus der ganzen, seit 
Monaten zäh verteidigten Stellung beiderseits des Orawatales geworfen. In den 
Karpathen sonst vereinzelt Geschützkampf. In Galizien zumeist Ruhe. 
26. April 1915. 
An der Karpathen front dauern die Kämpfe im Abschnitte östlich des Uzsoker 
Passes fort. Eine unserer Angriffsgruppen eroberte gestern südöstlich K o z i o w a 
einen neuen Stützpunkt des Feindes, machte sieben Offiziere und über 1000 Mann 
zu Gefangenen. Um die Höhen zurückzuerobern, begannen nun die Russen mehrere heftige 
Gegenangriffe und versuchten auch in den Nachbarabschnitten vereinzelte Vorstöße. Der 
Hauptangriff des Feindes richtete sich gegen die Höhe Ostry und die östlich anschließende 
Stellung. Nach längerem Kampfe war dieser Ansturm unter schwersten Verlusten der 
Russen zurückgeschlagen; zwei Bataillone des Gegners wurden hiebei fast gänzlich ver 
nichtet, einige hundert Mann gefangen. Die sofort einsetzende Verfolgungsaktion brachte 
uns in den Besitz von sechsundzwanzig Schützengräben und vielem Kriegsmaterial. 
Auch in den übrigen Abschnitten wurden die Nachtangriffe des Feindes blutig abge 
wiesen. Vor den Stellungen des Uzsoker Passes ging der Gegner nach 
abgeschlagenem Angriff fluchtartig zurück. 
In den gestrigen Kämpfen wurde das bisher gewonnene Gebiet trotz verzweifelter 
Gegenangriffe der Russen nicht nur behauptet, sondern südöstlich Koziowa noch erweitert. 
An der Front westlich des Uzsoker Passes, in Galizien sowie auch am 
Dnjestr und in der Bukowina Geschützkampf, sonst Ruhe. 
27. April. 
An der ganzen Front keine besonderen Ereignisse. In manchen Abschnitten heftige 
Geschützkämpfe. In den Karpathen haben die Russen ihre verlustreichen Angriffe 
gegen unsere Stellungen am Uzsoker Paß und in den östlich anschließenden Front 
abschnitten zunächst wieder eingestellt. 
28. April. 
Die allgemeine Lage ist unverändert. In den K a r p a t h e n vereinzelt heftiger Geschütz- 
kampf. Unsere Artillerie brachte zwei Munitionsdepots der Russen durch Volltreffer zur 
Explosion. Wiederholte Nachtangriffe des Feindes östlich der Höhe O st r y wurden abge 
wiesen. In S ü d o st g a l i z i e n und in der Bukowina keine besonderen Ereignisse. 
29. April. 
Die allgemeine Lage ist unverändert. An der Front in den Karpathen an mehreren 
Abschnitten heftige Geschützkämpfe. Unsere Artillerie feuerte mit sehr guter Wirkung 
gegen russische Unterkunfts- und Munitionsobjekte. 
Im Oportale versuchte der Feind nach mehrstündigem, erfolglosem Artillerie 
feuer nachts einen Vorstoß gegen die Höhenstellungen unserer Infanterie, wurde jedoch 
nach kurzem Kampf an der ganzen Front abgewiesen. 
30. April. 
An der allgemeinen Situation hat sich nichts geändert. Während des Tages Geschütz- 
kämpfe und Geplänkel. Heftige russische Nachtangriffe im O r a w a - und Oportale 
wurden, wie stets früher, unter großen Verlusten des Feindes abgewiesen. 
1. Mai 1915. 
An der Front in Westgalizien und in den Karpathen keine Veränderung. 
Gegen die von uns eroberten Höhen zwischen O r a w a - und O p o r t a l richtete der 
Feind auch gestern wiederholte heftige Angriffe, die abermals unter sehr großen Ver 
lusten für die Russen abgewiesen wurden. Hiebei wurden 500 Mann gefangen.
	        
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