Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

I m Mittelmeer 
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Schüsse aus großer Entfernung mit einem feindlichen Kreuzer und Torpedobooten aus, 
die von ihrer größeren Schnelligkeit Gebrauch machten und einem Kampfe auswichen. 
19. Mai 1915. 
Deutsche Meldung: In russischen Meldungen vom 15. Mai wird behauptet, daß eines 
der in der Ostsee befindlichen englischen Unterseeboote am 10. Mai 1915 in der Nähe 
von Li bau einen deutschen, von Kriegsschiffen begleiteten Transportdampfer durch einen 
Torpedoschuß versenkt habe. Wie wir von unterrichteter Stelle erfahren, trifft es zu, 
daß am 10. Mai ein Hilfsschiff der kaiserlichen Marine, aber kein Transportdampfer, 
bei Libau von einem feindlichen Unterseeboot angegriffen worden ist. Die abgefeuerten 
Torpedo verfehlten aber ihr Ziel. 
Die Tätigkeit der deutschen Ostseestreitkräfte zur Unterstützung der deutschen Land 
truppen beim Vorgehen gegen Libau wird später im Zusammenhang mit diesen Ope 
rationen geschildert werden. 
Vorbemerkung: Die Seekämpfe an den Dardanellen und im Schwarzen 
Meer sollen, da sie in engem Zusammenhang mit den Landoperationen stehen, im Zu 
sammenhang mit den türkischen Kriegsschauplätzen behandelt werden. 
14. Februar 1915. 
Ein österreichisch-ungarischer Torpedojäger und zwei Torpedoboote sind, nach italie 
nischen Meldungen, in Antivari eingelaufen und beschossen die Lagerhäuser. 
24. Februar. 
Die österreichisch-ungarischen Schiffe verließen, wie aus Cettinje gemeldet wird, die 
Bucht von Cattaro und sind in die Mündung der Bojana eingelaufen. Die Schiffe 
sind dann wieder nach Cattaro zurückgekehrt, wobei sie die montenegrinischen Stellun 
gen, besonders die Budua beherrschenden, einem halbstündigen Bombardement unterzogen. 
24. Februar. 
Amtliche französische Meldung: Das französische Torpedoboot „Dague", das 
einen Lebensmitteltransport nach Antivari begleitete, ist abends 9.30 Uhr, im Hafen 
von Antivari auf eine österreichisch-ungarische Mine gestoßen und gesunken. 38 Mann 
werden vermißt. Der Transport erlitt keine Unterbrechung. Der Transportdampfer ist 
rechtzeitig zurückgekehrt. 
1. März 1915. 
Nach amtlichen Telegrammen aus Cettinje und anderen Mitteilungen kreuzten morgens 
um 3 Uhr zwei österreichisch-ungarische Torpedoboote, zwei Torpedojäger und ein Kanonen 
boot zunächst einige Zeit vor Antivari, kamen alsdann näher und eröffneten 
ein lebhaftes Feuer gegen die Docks und die Wohnhäuser. Das Bombardement richtete 
schweren Schaden an und zerstörte eine Menge Häuser. Aridere gingen in Flammen 
auf. Außer einer Anzahl Soldaten wurden auch zahlreiche Bürger, darunter zwei Frauen, 
durch Schrapnells getötet und andere Einwohner unter den Trümmern begraben. Auch 
die Jacht des Königs Nikita, „Russin", wurde in den Grund gebohrt. 
Dazu wird aus dem österreichisch-ungarischen Kriegspressequartier als wirklicher Sach 
verhalt folgendes gemeldet: „Am 1. März um 27a Uhr früh sind drei unserer Torpedo 
boote, begleitet von drei Zerstörern, in den Hafen von Antivari eingedrungen und haben 
eine Abteilung gelandet, welche die in den Magazinen am Steinmolo lagernden Vorräte 
in Brand steckte und zerstörte. Die zur raschen Entladung französischer Transporte neu 
gebaute Holzmole mit Gleis und Bahnanlagen wurde durch Sprengung vollständig zer-
	        
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