80 Die Ereignisse an der Westfront von Mitte Januar bis Mai 1915
am Nachmittag bemächtigt, wobei wir 150 Gefangene machten. Wir haben so einen
der Hauptzielpunkte der Operationen der letzten Tage erreicht.
Weiter südlich im Walde von Ailly haben wir unsern ganzen Gewinn (200 Meter
Tiefe auf eine Front von 400 Meter) behauptet und drei Gegenangriffe zurückgeschlagen.
Im Bois Mortmare haben die Deutschen fünfzehn Angriffe unternommen, um
Schützengräben zurückzuerobern, die wir ihnen gestern genommen hatten; sie wurden
fünszehnmal zurückgeschlagen. Es lagen Haufen von deutschen Leichen auf dem Gelände.
10. April 1915.
Nachmittagsmeldung: Dem Communiquö von gestern abend ist nur beizu
fügen, daß zwei Angriffe, die uns zu Herren der letzten deutschen Schützengräben bei
Les Eparges machten, Anlaß gaben zu hartnäckigen Bajonettkämpfen.
Abendmeldung: Zwischen Maas und Mosel haben wir allen gewonnenen
Boden gehalten und neue Fortschritte gemacht. Zwischen Orne und Maas kein Gefecht.
Bei Les Eparges hat der Feind sich nicht gerührt, weder mit seiner Infanterie noch
mit seiner Artillerie. Der Tag war ruhig. Die Stellung ist in ihrer Gesamtheit in
unserer Gewalt.
Die Erklärungen der Gefangenen heben die Wichtigkeit unseres Erfolges hervor. Seit
Ende Februar hatten die Deutschen auf diesem Teile der Front ihre ganze dreißigste
Reservedivision eingesetzt, dann gegen Ende März, als diese Division erschöpft war,
die zehnte Aktivdivision des fünften Armeekorps, die aus den besten Truppen ihrer
Armee gebildet ist. Diese Division ist es, die jetzt die wahre Festung verloren hat,
die auf dem Bergvorsprung von Eparges errichtet worden war. Die Truppen hatten
wiederholt Befehl erhalten, sich um jeden Preis zu halten. Es war ihnen besonders
angegeben worden, daß die Stellung von der höchsten Wichtigkeit sei. Ihr
General hatte gesagt, daß er, um sie zu behalten, eine Division, ein Armeekorps, ja
100000 Mann opfern würde, wenn es nötig sein sollte. Die von den Deutschen
bei Les Eparges erlittenen Verluste während der letzten zwei Monate belaufen sich
auf 30 000 Mann.
Im Bois Mortmare haben wir eine neue Schützengrabenlinie genommen und
einen Gegenangriff abgeschlagen. Nördlich von Rsgneville haben wir unsere Stellung
verstärkt und etwas erweitert.
11. April.
Nachmittagsmeldung: Die gestern abend gemeldeten Fortschritte zwischen Maas
und Mosel werden bestätigt. Im Gehölz Mortmare haben wir die gewonnene
Front durch die Wegnahme neuer Gräben gegen Osten ausgedehnt. Wir haben mehrere
Gegenangriffe zurückgeschlagen. Im Priesterwalde haben wir einen Fortschritt am
Westrand erzielt, am Orte genannt Quart-L-Röserve. Wir haben ein deutsches Ma
schinengewehr erbeutet. Den ganzen Tag wüteten Schnee, Regen und Wind.
Abendmeldung: Zwischen Maas und Mosel wird kein Jnsanteriekamps ge
meldet. In der Gegend von Les Eparges und Co mb res bleibt unser Erfolg vom
9. April. Im Aillywalde hat uns ein Angriff am Abend des 10. April zu Herren
einer neuen Grabenlinie gemacht. Im Bois de Mortmare gelang es den Deutschen
in der Nacht, die von ihnen im Laufe des Tages verlorenen Gräben wieder zu ge
winnen. Die von uns am 8. April gewonnenen Stellungen bleiben gänzlich in unsern
Händen. Am Westrande des Priesterwalds, am Orte genannt „Carte-en-Rsserve",
scheiterten zwei heftige feindliche Gegenangriffe in unserem Artillerie- und Jnfanteriefeuer.
12. April 1915.
Nachmittagsmeldung: Zwischen der Maas und der Mosel haben wir uns
auf den im Laufe der vorhergegangenen Kämpfe eroberten Stellungen organisiert. Der