Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

78 Die Ereignisse an der Westfront von Mitte Januar bis Mai 1915 
hauptet. Wir haben 60 Gefangene gemacht, darunter drei Offiziere. Im Walde von 
Ailly und im Bois Bruls haben wir einen Gegenangriff zurückgeschlagen und neuer 
dings einige Fortschritte erzielt, ebenso im Priesterwalde. Im Ban-de-Sapt 
haben wir bei Sentinelle ein feindliches Werk durch eine Mine gesprengt. 
Ab endmeldung: Das Wetter ist fortgesetzt sehr schlecht; nichtsdestoweniger herrscht 
lebhafte Tätigkeit zwischen Maas und Mosel, wo wir alle unsere Gewinne behauptet 
und neue Fortschritte erzielt haben. Im Osten von Verdun haben wir zwei Linien 
von Schützengräben genommen. Bei Les Eparges haben wir in der Nacht vom 
Dienstag aus den Mittwoch vom 6. auf den 7. April einen bedeutenden Sprung vor 
wärts getan; den ganzen Tag über haben die Deutschen heftige Gegenangriffe unter 
nommen, jedoch nichts ausgerichtet. Ein letzter besonders heftiger Angriff wurde durch 
unser Feuer niedergeworfen. Ebenso bleiben wir im Walde von Ailly, nach mehreren 
Gegenangriffen, die wir alle zurückschlugen, Herren der gewonnenen Stellungen. Auf 
diesem Teil der Front haben wir zahlreiche Gefangene gemacht. 
8. April. 
Nachmittagsmeldung: Die zwischen der Maas und Mosel erlangten Er 
gebnisse, die gestern gemeldet wurden, werden bestätigt. Unsere Truppen befestigten die 
am Tage vorher gemachten Fortschritte. Wir behaupten alle unsere Gewinne trotz 
außerordentlich heftiger Gegenangriffe. In Les Eparges erlitt der letzte deutsche, 
von anderthalb Regimentern unternommene Gegenangriff enorme Verluste. Die Leichen 
bedecken das Gelände. 300 Mann, die für einen Augenblick vor die deutschen Linien 
vorgerückt waren, wurden durch unsere Maschinengewehre niedergemäht. Keiner entkam. 
Im Bois Bruls nahmen wir einen feindlichen Schützengraben. 
Abendmeldung: Trotz des schlechten Wetters neue Erfolge zwischen der Mäas 
und der Mosel. In der Nacht vom 7. zum 8. April und am Tage des 8. April 
ermöglichte uns ein Nachtangriff in Les Eparges einen neuen Sprung vorwärts zu 
tun; wir behaupteten unsere Fortschritte trotz sehr heftiger Gegenangriffe. Wir haben 
auf dem Gelände schon über 1000 deutsche Leichen gezählt. Weiter südlich, im Bois 
Morville, nördlich von Flirey, vernichteten wir in einer lebhaften Jnfanterieaktion 
eine deutsche Kompagnie, von der nur zehn Ueberlebende blieben, die wir zu Gefangenen 
machten. Wir faßten Fuß in den Verteidigungsstellungen des Feindes und behaupteten 
uns trotz der Anstrengungen, die gemacht wurden, jene wieder zu erobern. Im Gehölz 
von Ailly nahmen wir neue Schützengräben und schlugen zwei Angriffe zurück. Im 
Nordosten beim Gehölz in P Hann es wurde durch eine unserer Granaten das Tau 
eines deutschen Fesselballons zerrissen, der dann in unsere Linien gegen Südosten ab 
getrieben wurde. 
Zusammengefaßt brachten uns die Offenfiv-Rekognoszierungen und die Angriffe, die 
wir seit dem 4. April zwischen Maas und Mosel unternahmen, schon jetzt die fol 
genden Ergebnisse: 1) Aus der Front nordöstlich und östlich von Verdun ge 
wannen wir bei einer Front von 20 Kilometern Länge bis drei Kilometer in die Tiefe. 
Wir besetzten die Höhen, welche den Lauf der Orne beherrschen, und nahmen die Dörfer 
Gussainville und Fromezey; 2) Auf den Maashöhen in Les Eparges eroberten wir fast 
die gesamte Stellung, die vom Feinde auf der Hochebene, die Combres beherrscht, besetzt 
gehalten wird. Wir hielten das Gelände, trotz zahlreicher und heftiger Gegenangriffe; 
3) Weiter südlich bemächtigten wir uns des ganzen südwestlichen Teiles des Gehölzes 
von Ailly, woselbst fich die Deutschen kräftig festgesetzt hatten, und den sie trotz wieder 
holter Gegenangriffe nicht wieder nehmen konnten; 4) In der südlichen Wosvre er 
oberten wir zwischen dem Bois Mortmare und dem Priesterwalde aus einer Front von 
sieben bis acht Kilometern Länge drei Kilometer in die Tiefe und nahmen dem Feinde
	        
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