Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

Der Waldkrieg in den Argonnen 
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25. April 1915. 
In den Argonnen schlugen wir nördlich von Le Four-de-Paris einen Angriff 
zweier französischer Bataillone ab. 
27. April. 
Im Argonnenwald wurde nordöstlich von Vienne-le-CHLteau ein nächtlicher 
französischer Angriff abgewiesen. 
30. April. 
In den Argonnen erstürmten unsere Truppen nördlich von Le Four-de-Paris 
einen feindlichen Schützengraben, nahmen einen Offizier und 30 Mann gefangen und 
hielten das eroberte Gelände gegen mehrfache feindliche Gegenangriffe. Bei Cornay 
am Ostrand der Argonnen stürzte ein feindliches Flugzeug ab; die Insassen sind tot. 
2. Mai. 
In den Argonnen machten unsere Angriffe nördlich von Le Four-de-Paris 
gute Fortschritte. Trotz heftigster Gegenwehr verloren die Franzosen mehrere Gräben 
und 156 Gefangene. 
4. Mai 1915. 
In den Argonnen versuchten die Franzosen nördlich von Le Four-de-Paris 
vergeblich, einen von uns am 1. Mai eroberten Graben zurückzunehmen. 
Die Kämpfe der Württemberger bei Vauquois vom 29. Januar bis März 1915 
In dem Waldland der Argonnen, im Viereck Binarville—Apremont—Vareimes— 
Vienne-le-CHLteau, ist durch Verhaue, Drahthindernisse und Schützengräben allmählich 
eine Waldbefestigung entstanden, die zu einem der hartnäckigsten Belagerungskriege ge 
führt hat, die die Kriegsgeschichte kennt. Mit Sappen und Minen, Schaufel und Hacke 
wird hier im unwirtlichen Waldgelände erbittert auf beiden Seiten gekämpft. Unauf 
hörliche Regengüsse, Schneestürme und scharfer Frost haben dm tapferen Kämpfern im 
Winter 1914/1915 hart zugesetzt, ihre Kampfeslust aber nicht zu beeinträchtigen vermocht. 
Es ist natürlich, daß die Erfolge eines derartigen Stellungskrieges nicht auffällig in Er 
scheinung treten, sondern oft nur verhältnismäßig bescheidenen Raumgewinn zeitigen. 
Trotzdem gelang es der hier kämpfenden Armeeabteilung des deutschen Kronprinzen 
während rauher Wintermonate, beträchtliche Erfolge zu erzielen, immer tiefer in das 
Waldland einzudringen und damit die Truppen näher an Verdun heranzuführen. Be 
sonders das siegreiche Vordringen der Württemberger bei Vauquois südöstlich Varennes 
(vgl. die Karten Bd. III, S. 149 u. 155) am 29. Januar 1915 und ihre erfolgreichen 
Kämpfe in den letzten Februar- und ersten Märztagen haben dm Franzosen empfindliche 
Verluste, der deutschen Armee ansehnlichen Raumgewinn eingetragen. 
Ueber den ersten Kampftag bei Vauquois, den 29. Januar 1915, wird aus dem Großen 
Hauptquartier am 14. Februar berichtet: „Als das 2. französische Armeekorps, erschüttert durch 
die bisherigen Kämpfe, aus dem Walde herausgezogen werden mußte, wurde es durch 
das 32. Armeekorps ersetzt. Gegen diese „frische" Truppe richtete sich am 29. Januar ein 
größerer deutscher Angriff, der von württembergischen Regimentern durchgeführt wurde. 
Ruhig lag der Wald am Morgen des für den Angriff ausersehenen Tages. Nur einzelne 
Schüsse hallten da und dort durch die Nacht und entfachten ein örtliches, sogleich wieder 
einschlafendes Feuergefecht. Lautlos traf die deutsche Infanterie ihre letzten Vorberei 
tungen. Um 7 Uhr 30 Minuten morgens, zu einer Stunde, da es im Walde anfing, 
hell zu werden, sprangen die ersten Minen und die Nahkampfgeschütze traten in Tätig 
keit. Noch hatte sich der durch die Sprengungen erzeugte Rauch nicht verzogen, als sich 
auf einer Linie von drei Kilometern gleichzeitig die Angreifer aus ihren Deckungen erhoben 
und gegen die vorderste Reihe der französischen Schützengräben losstürzten, die in drei
	        
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