Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

D i e Jagd auf die deutschen Uebersee-Kreuzer 289 
Die Seeschlacht bei den Falklandsinseln 
Der Verlauf der Seeschlacht bei den Falklandsinseln läßt sich in großen Zügen aus 
unserer Karte verfolgen, die der „Times" entnommen ist (vgl. S. 291). Diese gibt dazu 
folgende Erklärung: „Das deutsche Geschwader kam am Morgen des 8. Dezember 
30 Meilen östlich der Falklandsinseln in Sicht. „Canopus" feuerte um 9 Uhr vor 
mittags vier Schüsse, einer von ihnen ging zwischen dem feindlichen Flaggschiff und der 
„Dresden" hindurch. Die deutschen Kreuzer lenkten gegen 10 Uhr vormittags nach 
Osten ab, hart verfolgt von dem gefechtsklaren britischen Geschwader. Bald nachdem 
die beiden englischen Schlachtkreuzer „Jnvincible" und „Inflexible" „Scharnhorst" und 
„Gneisenau" gestellt hatten, bogen die andern deutschen Kreuzer nach Süden ab, gefolgt 
von „Glasgow", „Kent" und „Cornwall". „Bristol" und „Macedonia" hatten Befehl 
erhalten, die feindlichen Transportschiffe westwärts zu jagen. „Canopus" blieb im Hafen. 
Das Gefecht löste sich auf in einen Zweikampf zwischen den beiden englischen und den 
beiden deutschen Panzerkreuzern. Die große Schnelligkeit der britischen Schiffe gestattete 
die Ueberholung, die Ueberlegenheit über die beiden feindlichen Schiffe ihre Zerstörung 
an den eingezeichneten Stellen." 
Admiral Sturdee, der Befehlshaber des britischen Geschwaders, hat der Admiralität 
folgenden dienstlichen Bericht eingereicht: „Mein Geschwader bestand aus dem 
Admiralsschiff „Jnvincible", „Inflexible", „Carnarvon", „Cornwall", „Kent", „Bristol" 
und „Macedonia". Am 7. Dezember 1914 um 10 Uhr 80 Minuten vormittags erreichten 
wir Port Stanley auf den Falklandsinseln. Wir begannen sofort mit dem Kohlen der Schiffe, 
um am nächsten Abend auf l.die Suche nach dem Feind gehen zu können. Am 8. De 
zember um 8 Uhr morgens signalisierte die Signalstation an der Küste: „Ein Vierschorn 
stein- und ein Zweischornstein-Dampfer in Sicht, von Sapper Hill nordwest steuernd." 
Während dieser Zeit lag die „Macedonia" vor Anker vor der Reede, die anderen im 
Hafen von Port William. Nur „Glasgow" (oben nicht genannt. D.Herausg.) und „Bristol" 
lagen in Port Stanley. Um 8 Uhr 20 Minuten wurde wieder signalisiert, daß größere 
Rauchwolken nördlich in Sicht seien, und um 8 Uhr 45 Minuten beorderte ich die „Kent" 
vor den Ausgang des Hafens. 
„Canopus" (gleichfalls nicht aufgeführt. D. Herausg.) berichtete zuerst um 8 Uhr 47 Mi 
nuten, daß die beiden ersten Schiffe acht Meilen entfernt seien, und der Feind etwa 20 Meilen 
weiter südwärts liege. 8 Uhr 50 Minuten wurde wieder signalisiert, daß sich am Horizont 
mehr Rauch zeige. Um 9 Uhr 20 Minuten kamen „Gneisenau" und „Nürnberg", die 
ihre Kanonen auf die drahtlose Station eingestellt hatten, in die Geschützweite des 
„Canopus", der über das flache Land hinweg das Feuer auf 11 000 Iards eröffnete. 
Der Feind hißte seine Farben und steuerte einen anderen Kurs. Von meinem Schiffe 
aus konnte ich über das flache Land südlich von Port William in einer Entfernung von 
17 000 Iards die Spitzen der Masten und den Rauch sehen. Einige Minuten später 
drehte der Feind nach Backbord. Es hatte den Anschein, als ob er „Kent" vor dem 
Hafen einschließen wollte. Er schien aber jetzt „Jnvincible" und „Inflexible" gewahr 
zu werden und änderte seinen Kurs, um sich mit seinem Begleitschiff zu vereinigen. 
9 Uhr 40 Minuten befahl ich „Glasgow" mit „Kent" den Feind zu beobachten. Um 
9 Uhr 45 Minuten liefen „Carnarvon", „Inflexible", „Jnvincible" und „Cornwall" 
ohne „Bristol" aus oem Hafen. Beim Pembroke-Leuchtturm waren die fünf Schiffe des 
Feindes deutlich sichtbar. Die Sonne schien stark, und die See war ruhig bei klarem 
Himmel. Ein leichter Luftzug kam von Nord-West. Um 10 Uhr 20 Minuten gab ich 
den Schlachtkreuzern den Befehl, den Feind zu verfolgen. „Glasgow" sollte sich zwei 
Meilen von „Jnvincible" halten und „Inflexible" lief an Steuerbord. Um 11 Uhr 
20 Minuten verringerte ich die Fahrt aus 20 Knoten, damit die anderen Fahrzeuge ihren 
Völkerkrieg. IV. 19
	        
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