Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

D i e Kämpfe in der Nordsee 
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Schiffsverluste der Verbündeten 
18. November 1914. 
Das britische Torpedoboot „Druand" ist an der schottischen Küste aus eine Mine 
gelaufen und gesunken. Die Mannschaft wurde gerettet. 
23. November. 
Amtliche englische Meldung: Das deutsche Unterseeboot „17 18" wurde an der Nord - 
küste Schottlands durch ein englisches Patrouillenfahrzeug zum Sinken gebracht. Drei 
Offiziere und 23 Mann der Besatzung wurden gerettet, ein Mann ist ertrunken. 
Ein Mann von der Besatzung des englischen Torpedojägers „Garry", der die Schiff 
brüchigen an Bord nahm, erzählt: „Eines der Patrouillenfahrzeuge, das aus dem Hasen 
herausfuhr, signalisierte plötzlich, daß es auf ein Unterseeboot gestoßen sei. Unser Kom 
mandant ließ sofort Dampf ansetzen. Wir konnten das Unterseeboot in der Richtung 
des Ankerplatzes fahren sehen. Das Periskop ragte aus dem Wasser. Wir verfolgten 
das Unterseeboot und gaben ihm die volle Breitseite. Plötzlich sahen wir das Untersee 
boot an die Oberfläche kommen. Als die Bemannung nach oben kam, sank das Unter 
seeboot plötzlich und die Besatzung wurde auf das Wasser geschleudert. Wir nahmen 
sie an Bord und erfuhren von den Geretteten, daß einer ihrer Kameraden im unteren 
Raum des Unterseeboots die Klappen geöffnet habe, um das Boot dann zum Sinken zu 
bringen. So konnten wir uns des Bootes nicht bemächtigen. Einer der Deutschen, der 
englisch spricht, hat erzählt, die Offiziere und die Besatzung des Unterseebootes hätten 
ausgelost, wer in den Unterraum gehen sollte, um das Boot mit seinen Konstruktions 
geheimnissen zu vernichten, sobald die Sicherheit der anderen feststand. 
25. November. 
Das englische Linienschiff „Bulwark" ist morgens im Hafen von Sheerneß in die Luft 
geflogen. Zwischen 700 und 800 Mann sind umgekommen. Nur zwölf Mann wurden 
gerettet. Die anwesenden Admirale berichten, sie seien überzeugt, daß die Ursache eine 
innere Explosion des Magazins gewesen sei. Nach Berichten englischer Zeitungen wurde 
die Explosion viele Meilen jenseits der Themse vernommen. In Sheerneß dröhnten die 
Häuser, alle Fensterscheiben platzten. Die Trümmer des Kriegsschiffes sind sechs Meilen weit 
fortgeschleudert worden, viele Stücke fielen aus die Küste von Essex nieder. Die Explosion 
war von dichten Rauchwolken und Flammen gefolgt. Das Schiff sank in drei Minuten; 
als der Rauch sich verzogen hatte, war das Schiff bereits verschwunden. Von der Besatzung 
wurden nur zwölf Mann gerettet, alle Offiziere sind tot. Die Leichen, die im Wasser 
trieben, waren schrecklich verstümmelt. Mehrere andere Kriegsschiffe, die sich in der 
Nähe befanden, setzten sämtlich sofort nach der Explosion Torpedonetze aus; Reuters Büro 
sagt jedoch, es stehe fest, daß die Explosion nicht dem Angriff eines Tauchbootes zuzuschreiben 
sei. Eine eingehende Untersuchung hat ergeben, daß der Untergang durch eine Selbst 
entzündung der an Bord befindlichen Munition verursacht wurde. Die Zahl der Toten 
beläuft sich auf insgesamt 770 Mann. 
5. Dezember. 
Der englische Minenleger „Mary" geriet vor Lowestoft auf eine deutsche Mine und 
sank mit Minen an Bord. 
28. Dezember. 
Amtliche englische Meldung: Ein britischer Torpedojäger lief während eines 
Sturmes auf der Höhe von St. Andrews in Schottland aus einen Felsen. Die Be 
mannung rettete sich in Booten. 
1. Januar 1915. 
Amtliche deutsche Meldung: Um 3 Uhr vormittags hat eins unserer Unterseeboote, 
wie es durch Funkspruch meldet, im Englischen Kanal unweit Plymouth das englische
	        
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