Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

DerFeldzug im Kaukasus 
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17. Januar 1915. 
Unsere im Kaukasus operierenden Truppen setzten seit einigen Tagen an der Grenze 
den erbitterten Kampf gegen die Russen fort, die beträchtliche Verstärkungen erhielten. 
18. Januar. 
Unsere kaukasischen Truppen verteidigen hartnäckig ihre Stellungen gegen die Russen, 
die mit überlegenen Kräften angreifen. Ein feindlicher Versuch, einen Flügel eines 
unserer Korps zu umfassen, ist gescheitert. Nach einem Kavalleriegefecht westlich von 
H o i floh der Feind unter Zurücklassung von Toten und Verwundeten. 
21. Januar. 
Die Offensive der Russen wurde aus der Front im K a u ka su s aus der ganzen Linie 
zum Stehen gebracht. 
22. Januar. 
Die Hauptstreitkräfte der Russen, denen es nicht gelang, unseren linken Flügel zu um 
zingeln, zogen sich vor unserer Gegenoffensive zurück. Unsere Truppen verfolgen den Feind. 
25. Januar. 
In den letzten Tagen veröffentlicht die r u s s i s ch e P r e s s e unausgesetzt übertriebene, 
der Wahrheit widersprechende Nachrichten über angebliche Erfolge der russischen Armee im 
Kaukasus, wobei ein ganzes ottomanisches Armeekorps in die Gefangenschaft der Russen 
geraten sein soll. DieWahrheiti st folg ende: Nach längerem Stillstand der Opera 
tionen hatte die ottomanische Armee die Offensive ergriffen. Im Laufe der erfolgreichen 
Kämpfe wurden die Russen auf der ganzen Front zurückgeschlagen und mußten Geschütze, 
Maschinengewehre und ansehnliches Kriegsmaterial in unseren Händen lassen. Auf diesem 
Vormarsch waren die ottomanischen Hauptstreitkräfte bis Sarikamhsch, zwei Kilo 
meter östlich von der Grenze gelangt. Dort konnten die Russen, die inzwischen bedeutende 
Verstärkungen herangezogen hatten, mit großer Mühe die ottomanische Offensive aufhalten. 
Nach heftigen Kämpfen, die fast einen Monat lang dauerten, und in denen die Russen 
enorme Verluste erlitten, ging die ottomanische Armee infolge des schlechten Wetters zur 
Defensive an der Grenze über. Alle Versuche, unsere Stellungen zu nehmen, sind ge 
scheitert, wie dies übrigens auch die letzten russischen Berichte bezeugen. In den letzten 
Tagen sind die Russen, die sich vor einem Teile unserer Front zurückziehen mußten, 
damit beschäftigt, neue Stellungen zu beziehen. 
26. Januar. 
Infolge des herrschenden Unwetters kamen die militärischen Operationen im Kau 
kasus auf beiden Seiten zum Stillstand. Der Feind, den wir an einem Teil unserer 
Front zurückwarfen und zum Rückzug zwangen, beschäftigt sich mit der Befestigung neuer 
Positionen, die er halten konnte. 
27. Januar. 
Im Kaukasus rückten unsere Truppen, von neuem zur Offensive übergehend, in der 
Richtung auf O l t y vor, warfen den Feind, der sich vor ihrer Front befand, zurück und 
erbeuteten eine Menge Kriegsmaterial. Die Russen äscherten während ihres Rückzuges 
das russische Dorf N a r m a n ein, um das dort befindliche Kriegsmaterial nicht in unsere 
Hände fallen zu lassen. 
2. Februar. 
Oertlich beschränkte Zusammenstöße der letzten Tage auf der kaukasischen Front 
hatten einen für unsere Truppen erfolgreichen Ausgang. Eine feindliche Abteilung, die 
unsere Truppen bei Artwin angegriffen hatte, wurde mit schweren Verlusten zurück 
geschlagen und ließ, als sie verfolgt wurde, viel Kriegsmaterial in unseren Händen. 
21. Februar 1915. 
Auf den verschrienen Kriegsschauplätzen ist keine Veränderung eingetreten. 
Bölkerkrleg. IV. 14
	        
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