Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

112 Die russischen Kriegsschauplätze bis zur Winterschlacht in Masuren 
In den letzten Tagen haben nun neue Kämpfe begonnen. Unsere Truppen, die auch 
hier im Ueberwinden der durch Terrain und Witterung bedingten großen Schwierigkeiten 
Hervorragendes leisten, sind ins Moldawatal eingedrungen, warfen den dort befind 
lichen Gegner zurück und nahmen I s w o r, Ort M o l d a w a und B r e a z a in Besitz. 
Die Zahl der in den Karpathenkämpfen Gefangenen erhöht sich um weitere 4000 Mann. 
7. Februar 1915. 
In der s üd l i ch e n Bukowina sind unsere Truppen im erfolgreichen Vordringen, 
die Russen in vollem Rückzug. 1200 Gefangene wurden gestern gemeldet. Zahlreiches 
Kriegsmaterial wurde erbeutet. Nachmittags zogen unter großem Jubel der Bevöl 
kerung eigene Truppen in Kimpolung ein. 
8. Februar. 
Im weiteren Vordringen in der Bukowina erreichten eigene Kolonnen das obere 
Suczawatal und machten 400 Mann zu Gefangenen. 
9. Februar. 
Die Vorrückung in der Bukowina schreitet fort. Mama wurde von uns besetzt. 
10. Februar. 
Die Bukowina ist bis zur Suczawa vom Feinde gesäubert, der stellenweise fluchtartig 
zurückweicht. Mit unbeschreiblicher Freude begrüßt die Bevölkerung unsere Truppen. 
12. Februar. 
Die Operationen in der Bukowina schreiten günstig fort. Unter täglichen Gefechten 
erkämpften sich unsere durch die Gebirgstäler vordringenden Kolonnen den heimatlichen 
Böden. Die Serethlinie ist erreicht. 
14. Februar. 
In der Bukowina siegreiche Gefechte. 
16. Februar. 
Die Aktionen in der Bukowina verlaufen günstig. Die Serethlinie ist über 
schritten, die Russen unter fortwährenden Gefechten gegen den P r u t h zurückgedrängt. 
18. Februar. 
In der Bukowina ist der Gegner über den Pruth zurückgeworfen. Czernowitz 
wurde gestern nachmittag von unseren Truppen besetzt, die Rus 
sen zogen in der Richtung ans N o w o s i e l i c a ab. 
25. Februar 1915. 
In der Bukowina herrscht Ruhe. 
Zusammenfassende Darstellung 
Als die Russen Ende November 1914 ihre zweite große Offensive unternahmen und 
den zurückweichenden Truppen der Verbündeten folgend abermals in Polen und Galizien 
vorrückten, drangen Teile ihrer Streitkräfte auch in der Bukowina ein, Wohl aus poli 
tischen Rücksichten, um dem benachbarten noch immer schwankenden Rumänien den 
Entschluß zum Beitritt zum Dreiverband zu erleichtern. Sie drangen in drei Kolonnen, 
durch rumänisches Gebiet, durch nationale Grenzgebiete und durch ruthenisches Gebiet, 
ins Innere, besetzten bereits am 29. November 1914 zum zweiten Mal die Stadt C z e r - 
nowitz und folgten den österreichisch-ungarischen Truppen, die sich, um einer Um 
zingelung zu entgehen, langsam ins Innere der Bukowina zurückziehen mußten. Es 
gelang zwar den unter Oberst Fischer mit rühmlicher. Tapferkeit gegen einen an Zahl 
weit überlegenen Feind kämpfenden, zum großen Teil aus Landsturmmännern bestehen 
den schwachen Bukowiner Waldkarpathentruppen den russischen Vormarsch vorübergehend 
aufzuhalten; als aber der Feind beträchtliche Verstärkungen einsetzte, mußten die Oester 
reicher das Flach- und Hügelland der Bükowina räumen. In rascher Aufeinanderfolge
	        
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