Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

90 Die russischen Kriegsschauplätze bis zur Winterschlacht in Masuren 
rückten nach Erfüllung ihrer Aufgabe, vom Gegner unbehelligt unter Mitnahme einiger 
hundert Gefangener wieder in die Festung ein. 
20. Dezember 1914. 
In den Karpathen wurden gestern die feindlichen Vortruppen imLatorczagebiet 
zurückgeworfen. Nordöstlich des Lupkowerpasses entwickeln sich größere Kämpfe. 
21. Dezember. 
In den Karpathen machte unser Angriff im oberen Flußgebiet der Latorcza gute 
Fortschritte. Nordöstlich des Lupkowerpasses wird weiter gekämpft. 
22. Dezember. 
In den Karpathen wird nahe füdlich des Gebirgskammes im Gebiete der Flüsse 
Nagy-Ag, Latorcza und Ung gekämpft. Die Kämpfe im Vorfelde von Prze- 
mysl dauern fort. 
23. Dezember. 
Unsere Operationen in den Karpathen nehmen günstigen Verlauf. Im Latorcza- 
gebiet wurde ein russischer Angrisfsversuch Be/i Volocz (Volovez) abgewiesen. Im 
oberen Ungtale machten unsere Truppen gestern bei Fenyvesvölgy 300 Gefangene 
und drangen weiter vor. Auch nordöstlich des Lupkowerpasses in der Richtung 
gegen Lisko gewann unser Angriff Raum. 
Das offizielle Communiqusdes russischen Generalst ab es vom 18. Dezem 
ber behauptete, daß uns an dieser Front 3000 Gefangene und auch Geschütze und Maschinen 
gewehre abgenommen wurden. Diese Angaben sind erfunden. Unsere hier aufgetretene 
Kampfgruppe verlor an Toten, Verwundeten und Vermißten zusammen zwei Offiziere, 
305 Mann. Nicht ein Geschütz, nicht ein Maschinengewehr fiel in die Hände des Feindes. 
24. Dezember. 
Im oberen Nagh-Agertal bei Okörmezö steht der Kampf. Im Latorcza- 
tal wiesen gestern unsere Truppen mehrere Angriffe unter großen Verlusten für die 
Russen ab und zersprengten ein feindliches Bataillon bei A l s o - V e r c z k e. 
Im oberen Ungtale gewinnt unser Angriff allmählich Raum gegen den U z s o k e r - 
paß. Am 21. Dezember wurden im Gebiete dieses Karpathenpasses 650 Russen gefan 
gen genommen. 
25. Dezember. 
Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplätze wurde gestern an einem großen Teile der 
Front weitergekämpft. Unsere Kräfte im Nagy-Ag- und Latorczagebiet wiesen 
mehrere Angriffe unter schweren Verlusten des Feindes ab. Nächst des U z s o k e r p a s - 
s e s nahmen wir eine Grenzhöhe. 
In Galizien wurde der Gegner weiter gegen Lisko zurückgedrängt. Zwischen W i s - 
lok und Biala hingegen setzte er seine Angriffe den ganzen Tag und mit besonderer 
Intensität am Weihnachtsabend und in der Heiligen Nacht fort. 
26. Dezember. 
Gestern nahmen wir nach viertägigen heldenmütigen Kämpfen den Uzsokerpaß. 
30. Dezember. 
In den Karpathen trafen unsere Truppen nördlich des Uz so ker Passes ein und 
nahmen mehrere Höhen. Nördlich des Lupkowerpasses brachte ein Gegenangriff 
die Vorrückung der Russen zum Stehen. Weiter westlich ging der Feind mit schwächeren 
Kräften an einzelne Uebergänge heran. 
31. Dezember 1914. 
Gestern entwickelten die Russen in der Bukowina und in den Karpathen eine 
lebhaftere Tätigkeit. Unsere Truppen halten am Suczawaflusse, im oberen 
Gebiete des C z e r e m o s z, weiter westlich auf den Kammhöhen der Karpathen, dann
	        
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