Volltext: Salzkammergut-Seen (1 ; 1886)

Stationen-Tafel „Hallstättersee“. 
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Stationen-Tafel 
„Hallstättersee“. 
Hallstatt, (Seeauer* [Post] mit Terrasse, 
Grüner Baum [Math. Gapp, wird geloht]), ein 
höchst originell, krippenförmig in den Salzberg 
hineingebauter Ort von 1800 Einw. Sitz der Salinen¬ 
verwaltung in der Lahn, Touristen-Standquartier für 
Dachstein touren, weltberühmter Fundort kel¬ 
tischer Alterthümer (Hallstätter Funde). 
Geschichte: Hallstatt war Sitz der keltischen Halonen 
(keltischer Stollenhau im Salzherge), dann Römerstation (Röiner- 
skelet in der Kilbwehre des Salzberges). Nach den Stürmen der 
Völkerwanderung blieb Hallstatt Jahrhunderte lang verschollen. 
Elisabeth, Gemalin des Erzherzogs Alhrecht, des Sohnes von Ru¬ 
dolf von Habsburg, welche das Salzkammergut zur Mitgift erhalten 
hatte, brachte den Bergbau und damit Hallstatt wieder in Blüthe. 
Der Kaiser gerieth mit den Erzbischöfen von Salzburg, die in der 
nahen Gosau einen Salzsud eröffneten, in Streit und erbaute zum 
Schutze des Bergwerkes den heute noch bestehenden, freilich 
raodernisirten „Rudo lfsthurm“. Die Bewohner sind meist im 
Bergbaue beschäftigt, arm, aber genügsam. Die Natur hat den 
Ort stiefmütterlich behandelt, da drei Monate im Jahre nicht 
einmal ein Sonnenstrahl ihn bescheint. Häufiges Vorkommen von 
Kretins, eine Folge der harten Arbeit, der düsteren Lage des 
Ortes und wohl auch des Wassers. Seit den letzteren Jahren nimmt 
Hallstatt Aufschwung als Touristenstation und Malerwinkel. 
Sehenswürdigkeiten: 1. Die kathol. gothische Pfarr¬ 
kirche aus 1320 auf einem hohen Felsvorsprung mit schöner 
Aussicht von der Terrasse. Kunstvoller Flügelaltar mit alt¬ 
deutschen Schildereien und gotliischem Schnitzwerke von Leon. 
Asti (15. Jahrhundert), Marmorportal, Freskenbild „Christof“. 
2. Die gothische St. Michaelskapelle mit dem inter¬ 
essanten Beinhause. 
3. Die neue gothische protestantische Kirche mit hüb¬ 
schem Pastorat hause. 
4. Der Mühlbach-Wasserfall bei der Steinmühle, mitten 
im Orte. 
5. Die Tremisch mit ihren pittoresken Häuser- und Fels¬ 
gruppen, der einzigen, etwa 1 M. breiten Strasse. 
0. Die Fachschule für Holzschnitzereien und Marmor¬ 
arbeiten. 
Nähere Ausflüge von Hallstatt: l. Nacb 
der Lahn, Hirschbriinn, Hirscliaualpe, Ober¬
	        
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