Volltext: Das kaiserlich u. königliche Festungsartillerie-Bataillon Nr. 1, Trient <später Schweres Artillerie-Regiment Nr.14>

54 
Siebenundzwanzig Jahre lang, im Frieden und im Krieg stand das 
1. Festungsartillerie-Bataillon im bedrohten Sprachgebiet. Aber nie 
hat es etwas leichtfertig von dem Boden preisgegeben, der ihm an¬ 
vertraut war. Von den in den Weltkrieg gezogenen 3500 Kämpfern 
des 1. FAB. leben viele nicht mehr. Die vorliegende Geschichte des 
Baons ist das bescheidene Denkmal, das wir unseren toten Kame¬ 
raden setzen können. Ihre nie erlahmende Kameradschaft vergelten 
wir mit der gleichen Herzlichkeit — mit der Treue fürs ganze Leben. 
K. 
Der weiße Tod. 
Der Krieg im Hochgebirge forderte von der österreichischen Armee 
furchtbare Opfer. Hunderte Kilometer weit, von der Schweizer- 
grenze bis zum Isonzo, hausten die Helden dieses größten Krieges in 
Baracken, Schneetunnels, Eishöhlen, Felsenspalten und auf Gipfeln 
bis zu 3900 Metern. 3n Lagen, die unbeschreibliche Entbehrungen 
und Opfer verlangten. Angezählt sind die Tausende, die im Schnee¬ 
sturm erstickten, auf Borposten erfroren und die spurlos verschwan¬ 
den unter den Lahnen, in Schluchten und Gletscherspalten. Mehr als 
zehntausend Kämpfer mußten allein im Jahre 1916 ihr Leben lassen. 
Der Schnee breitete ein großes Leichentuch über diese harten 
Männer. 
Eines der größten Lawinenunglücke an der Dolomitensront 
schildert Herr General Ludwig Pengov: 
„Es ereignete sich am 5.März 1916 im Kampfabschnitt Monte 
Chriftallo—Schluderbach, am Fuße des Mte. Piano. An dem Tag 
herrschte ausgesprochenes Frühjahrswetter. Bormittags war es schön 
und sonnig, nachmittags strich der Föhn warm und erschlaffend über 
Berg und Tal. Gegen 3 Ahr nachmittags wurden die Stellungs¬ 
besatzungen durch dröhnendes Getöse und donnerähnliche Schläge 
aufgeschreckt. Bom Mte. Piano war eine mächtige Lawine nieder¬ 
gegangen. Sie sauste über seinen Westhang hinab, Deckungen, 
Bäume, Geröll, Felsblöcke und Menschen mit in die Tiefe reißend 
und im Talgrund zahlreiche Kämpfer begrabend. 
In kurzer Zeit war eine starke, in Kampfbereitschaft gestandene 
Abteilung an der Anglücksstätte. Sie sollte retten, helfen. Kaum
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.