Volltext: Das kaiserlich u. königliche Festungsartillerie-Bataillon Nr. 1, Trient <später Schweres Artillerie-Regiment Nr.14>

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Nnsren toten Kameraden gewidmete 
Ein Bierteljahrhundert ist seit dem Ausbruch des Weltkrieges 
vergangen, doch die Erinnerung an unsere toten Waffenbrüder halten 
wir in Ehren. Die Feier des Gedenktages an die Kämpfe um den 
Eol die Lana ist immer der Ehrentag aller toten Kameraden. So wie 
die Gefallenen des Baons mit Zuversicht in den Krieg zogen, so sind 
wir Ileberlebenden stolz auf sie und die ruhmbedeckte österreichische 
Artillerie. Die Festungsartillerie der Neuzeit, ihre Bezeichnung, Be¬ 
waffnung und Kampfanlagen haben eine Wandlung durchgemacht) 
ihr Sinn und Zweck bleibt derselbe. Möge das Waffenglück allen 
unseren Nachfolgern treu bleiben zum Wohl unserer schönen Heimat. 
Die alte mächtige österreichische Armee ist nicht mehr, sie hat in 
den schweren Tagen des November 1918 ihren größten und letzten 
Waffengang beendet. Gefechte und Schlachten gegen dauernde feind¬ 
liche Uebermacht hat sie mit wunderbarer Ausdauer bestanden' selbst 
Niederlagen konnten sie nicht zermürben) erst der Hunger und andere 
Erscheinungen rissen Lücken in die Front, die durch Kampf nie hätte 
bezwungen werden können. Als Angehörige der stolzen Armee eines 
großen Reiches wollen wir die Empfindungen festhalten, die auch 
unsere toten Waffenbrüder hegten und die jahrhundertealtes Erbgut 
waren: Prinz Eugen, der große Feldherr und Staatsmann des deut¬ 
schen Reiches, war einer ihrer leuchtendsten Sterne) Erzherzog Karl 
war es gegönnt, dem Unterdrücker der Deutschen, Napoleon, bei 
Aspern den Ruf der Anbesiegbarkeit zu nehmen. Feldmarschall 
Radetzky, der Schöpfer des Planes und der Taktik für die Völker¬ 
schlacht, war einer der größten Feldherrn seiner Zeit) die zustimmen¬ 
den Aeußerungen Scharnhorsts und Gneisenaus an ihn bestätigen 
dies ebenso, wie der geschlagene Gegner. Und Conrad von Höhen- 
dorsf war einer der weitblickendsten Führer der alten Armee. Das 
ungewöhnliche Können dieser großen Männer, das seltene Maß von 
Menschlichkeit und Herzensgüte, das sie bewiesen, übertrug sich auch 
auf die Armee und wirkte fort bis zum ruhmvollen Ende. 
Auf vielen Schlachtfeldern Europas haben die österreichischen 
Artilleristen mitgekämpft. Mit den einfachsten Borderladern ebenso 
wie mit den neuesten Groszgeschützen, die im Weltkrieg ob ihrer 
Leistungen bestaunt wurden. Aber immer war der Geist der Artil-
	        
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