Volltext: Die Vögte von Perg

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Daá Wappèii der Vögte von Perg ist nicht bekannt. Das Siegel des 
Friedrich advocatus de Perge 1181 in Raitenhaslach ist vollkommen unkennt¬ 
lich ; das Siegel des Marktes Perg zeigt in rotem Schild ein weißes Einhorn auf 
Schwarzeln Dreiberg. Ob wir hier eine Kontinuität des Wappens der Herren 
von Perg erkennen dürfen, bleibt fraglich. 
*) Es ist sehr bemerkenswert, daß nur Adalbert de Perge cognatus- der 
Babenberger, und zwar der Brüder Liupalds IV. (V.) und Heinrichs Jasomir- 
gott, deren älterer Bruder Adalbert krankheitshalber nicht Markgraf wurde 
und 1137, 9. November, starb, genannt wird. Die Reimchronik über die Stiftung 
von Zwetl (Jänner 1138. — Freist., S. 13 und 22) schreibt: 
„von Trier, von Chupharn und auch me 
von Perg, von mancher gegeilt reib 
des Markgrafen sipp waren etleich 
die sich des tags gesampt bieten" zc. 
und stellt die von Perg im allgemeinen als die Gesippen der Markgräfin hin. 
Es könnte aber auch nur Adalbert gemeint sein, was eventuell mit der Lösung 
der nächsten Frage zusammenhängt. 
2) Stühs gibt Adalbert von Perg zwei Frauen, Adelheid und Sophia, auf 
Grund folgender Klosterneuburger Tradition (Reg. bei Stütz Nr. 35. 1137, bei 
Fischer Codex Nr. 187) — quod Adaiber tus advocatus ecclesie dei genitrici-; 
Marie Neunburg predi um. quod Gecendorf situm, X et VII benefìciis divisimi, 
itenique VI curtiolis adauetum est, manu Sophia e nobilis matrone sue tali 
intentione donauit, quatenus sibi, parentele quoque et proli, neenon Alheide 
priori sue coniugi oblatio fieret, pro remedio peccati. Zeugen Cha dolt de Mor- 
perge, Adelbreht de Hörne, Reginger de Stoize, Egino de Vihoven, Marchort 
de Hintperge, Odalrich de Suueringen, Heinrich de Pertoldesdorf, Gerung 
aureus, Wernhart de Lancendorf, Ileidenrich de Manneswerde, Leupolt de 
Peugen, Adalbero de Hittendorf, Cadalhoh de Asparn, Odalrich de Tulbingen, 
Engelbrecht de Valchensteine." 
Die Kontroversen, ob dieser Adalbert us advocatus der Adalbert de Perge 
— den Stutz und Fischer als zweiten Vogt von Klosterneuburg ansehen -— 
oder der Markgrafensohn Adalbert ist. der namens des Markgrafen die Vogtei 
ausübte, sind bei Stüh a. a. O., S. 266, und bei Fischer, S. 236, nachzulesen. 
ISTicht recht hat aber Fischer, daß Adalbert de Perge im Klosterneuburger 
Nekrolog nicht einmal erwähnt wird. Zum V. Kai. April (28. 3.) hat dieses 
Nekrolog (■Zeibig im A. f. ö. G.-Qu., VII., 280) „Albero de Perge" und am 
selben Tage (28. 3.) hat das Nekrolog von St. Andrae a. d. Traisen (Meiller, 
A. ö. G., XIX) „Albertus de Perge". Merkwürdigerweise folgt Meiller in dieser 
Kontroverse der Ansicht Stütz'. (Salzburger Reg., Stammtafel, S. 467.) Auf¬ 
fallend ist, daß gerade Adelram de Perge im Klosterneuburger Nekrolog nicht 
aufscheint. 
Wir glauben aber an der Hand folgender Erwägungen zu einem für die 
Ansicht Fischers günstigen und endgültigen Resultat zu gelangen: 
1. So lange Adelram von Perg, der ältere Bruder, lebte, hat nur er allein 
als Untervogt von KÍosterneuburg fungiert. Aber auch nach seinem Tode, 
im Kreuzzug 1147-—1148, wird dessen jüngerer Bruder Adalbert von Perg nicht 
als Advokat des Stiftes erwähnt. Im Stiftsnekrolog fehlt bei ihm der Titel
	        
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