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aber auch ohne Zweifel von den Römern sowohl als
Beobachtungsposten wie als Landungsstelle benützt
worden sein, wenn sich auch hiefür kein Beweis bei¬
bringen läßt. Ebenso eignete er sich im Mittelalter für
die Anlage einer Feste, die nach den Ungarnkämpfen
im 10. Jh. erbaut worden sein dürfte.1) Bis zum Ende
des 12. Jh. waren die Grafen von Ering-Fraunstein im
Besitze des Gebietes zu beiden Seiten des Inns.2) Nach
ihrem Aussterben scheint Fraunstein von Ering ge¬
trennt worden zu sein. Im 14. und 15. Jh. sind die
Fraunhofer als Herren Fraunsteins bezeugt. Der
Hofmeister Herzog Heinrichs von Bayern, Wilhelm
Fraunhofer, kaufte vor 1400 das Wockingergut zu
Nieder-Mining. Ferner erhielt er in diesem Jahre ein
Gut, die Gilt und Fischweide zu Urfahr (beim Fraun¬
stein).3) Im Jahre 1435 Juni 7 ging Fraunstein durch
Kauf an Herzog Heinrich den Reichen von Nieder-
Bayern über, der Erneck auf dem jenseitigen Innufer,
schon seit 1377 im Besitze der bayrischen Herzoge,
damit vereinigte.4) Herzog Heinrich ließ im Jahre 1435
ein Urbar der Herrschaft Fraunstein-Erneck anlegen.5)
x) Als Erbauer werden die Grafen von Pogen am Pogen-
berge genannt. Wening, Burghausen (1721) 4. *A /— ,/&
8) Götz, Geogr.-Hist. Hb. von Bayern I (1903) 609. c$u/k^6_/ #3< Pf
3) Handel-Mazzetti, Eringer-Reg. 1 346. Im Jahre 1414 f^^Jy^
wird das Wockingergut von der auf ihr lastenden Gilt von fr^&iiZJf
18 ) Wiener Pf. befreit und das Besitztum der Fraunhofer noch / Jr"' /.
durch ein Fischwasser, die Urfahr auf dem Inn zu Nieder-Mining^/^./]j/ c
gegen eine entsprechende Entschädigung im E^rdinger Gerichte^^y
erweitert. A. a. 0. I 347. ^ >. p o
4) A. a. 0. I 349, wo unrichtig 1436 steht. *C- ,J(&n*t c£>/C ß{
5) (D)as ist das urbarpuech der kästen Frawnstain und —' <~*P
Ernegk, darinn dann aliew gült verschriben ist warden nach ^T-<f#^_^
der urbarieut aigen sag und bekantnüsse als in allen und ir JliHt •JL.X
iglichem besunder der hochgeborn fürst und herr herrHainrich ft&a^ //^
pfallenczgrafe bey Raine und herczoge in Bairen etc. auf ir
trew zugesprochen und fragen auch das puech darnach anfahen
verschreiben und machen hat lassen an Mantag nach dem
Suntag Trinitatis anno domini 1435. Schloß-Archiv Ering.
Perg. (34*5X25'5), 38 Fol. Die ersten 4 Lagen zu 8 Folien, die
5. zu 6 Folien. Inhalt: 1, Ering F. 2—6. 2. Griesarn F. 7.