Volltext: Die Pfarren Moosbach, Mining und Weng [Persönliches Exemplar des Autors mit zahlreichen Anmerkungen auf eingeschossenen Blättern]

oexentmegen ote vjcax]ci)ttn reute silnjetge gemalt gaben, 
toeit b:e Betxeffenben e&en — ©efinnungggenoffen maren. 
attärcfyen) ift §um £eil burd) bie Sirdjenftüfyle oerbedt. 
©ine Stiege mit fedjg Stufen aug Xuffftein fü^rt gegen 
Sorben fyinauf. Sie te|te Stufe ift boppelt fo I)od). 
Ser ©ruftraum ift mit Segeln geklaftert, aug Suff- 
ftein gemauert unb mit Riegeln gewölbt. Er ift 3.10 
«Dieter lang, 2.30 SKeter breit nnb 1.85 Bieter ff od). 
kluger Äleiberreften ftnbet fid) nur mefyr ein alteg Stein- 
iioapptn otyne befonberen SBert Dor. Site bidCe platte ber 
©ruft trägt folgenbe Snfdjrift: s2lnno Somm. 1573 ben 
8, tag Dftob. %at S8olf ftriftoff Don Elrec^tng bife Epi- 
tljafium ang Begräbnig madden laffen. 
3luffaUenb ift eg, bag ber ©ruftraum meber %tm* 
iigfeit nocl) SWobergerud) geigte. Sie Sunjtngergruft, bie 
fid) in ber Ka^c beg Sauffteineg befanb, ift nidjt me!)r 
auffinbbar. Sie tirdje ift feitbem mehrmals überpftaftert 
nnb jebegmat aufgeführt morben, babuxd) ergibt fid) un¬ 
ter bem Sßflafter ein fefjr trodeneg Erbreid). Sie 1920 
angepeilten Berfudje mit einer Eifenftange brauten feinen 
Erfolg. Wlan ftte% öftere auf <gofylräume, mar aber je- 
begmal Säufdjung. 
Sitffuttgem 
Sie $ird)e meift auger ber Sunsinger Stiftung nod) 
62 Stiftbxiefe mit über 100 ©ottegbienften auf. Sie 
ältefte Stiftung Don §ang unb SSunbular Stinger ift attg 
bem ftatyre 1505 mit einwy Erträgnig t)on fronen 3.47. 
Sei biefer Stiftung maren and) jroci £agmer! SSig- 
mafft, bie mafyxfdjeinlid) einmal in Berluft geraten finb. 
Sie le|te Stiftung ift Dom 8<*l)xe 1920 mit einem ^aijreg- 
erträgnig Don 40 fronen für Sßidjael unb Safobine 
Straffer, Seitner in Bergljami M ift intereffant für bie 
©elbDerfyältniffe, ba% bie Stiftung Dom igaljre 1505 ofjne 
bie jmei ^od) SBiefen biß in bag Saljr 1920 reichte; 
bit Stiftung 1920 bauerte nur jmei Safyre. 
Eg mürbe ju tocit gefyen, auf Einsetzten in ben 
Stiftbriefen, bie getoiß mand^eg seitgefdjidjttid) 3nter- 
effante bieten, einjugefyen; immerhin fann nid)t uuer- 
tüä^nt bleiben bie ©efd)idf)te ber S u n $ i n g e r W e ß- 
ftiftung. 
Sie Sunjinger SKeßftiftung (St. ©ertrub-Benefijium) 
ttmrbe Don äftar Sunjinger, faftner ju Dbemberg, ge¬ 
giftet. Qn feinem Seftament Dom 28. 2tyrit 1508 fydttt 
er ben getymt t)on $faffftätt bei SRattiglpfen mit allem' 
Subeljör, femer in Winning jmei Sagmerf 3Sigmaf)t, 
genannt bit gifc^ermiefe. bie bamalg Bingens SBagner 
tn einem §au\t; in ber ©olbfcfjlagftra^e 104. Sie SSo^ 
nung be§ Serd) bt^inbtt f\d) einen StodE über ber SBo^ 
übte feine Betrügereien nid)t nur tn c4}eut)ct)lanD, fonöexr 
auc^ in ber Sc^meis unb in Defterred), 
mne^atte, fomie ein %au§, für ba3 ju errit^tenbe S8ene- 
ftjtum beftimmt unb feinen SSruber SBolfgang Sunnnaer 
beauftragt, bie Stiftung burc^ufüfiren. 
Ser Stiftbrief batiert öom 21. Sejember 1512, ber 
Se^citSöcrjtd&t be3 baijrifc^en ©erjogg SBtl^lm Dom 21. 
Sejember 1513. Ser »enefijiat lyatte bie $flid)t, fec^g 
Xage tn ber 3Sod)e auf bie Meinung ber Sunjingcr in 
ber 5ßfarrürd)e ju Winning eine ^t. 3Kcffc ju. lefen. 
gur jebe^ unentfc^ulbigte »erfäumniS mugte er ein f)atb 
5pfunb SSa^^ an bte firdje Winning jaulen. Sa^ SBra- 
tentattonsrec^t (ße$enfd&aft) behielten fic^ bie Sunäinger 
tur i^re Familie t)or. 9?a^ btm StuSfterben be§ 3Kanne^= 
Itamme^ jebodfr folltc ba^felbe an bie Bed^rö^fte oon 
Wtnntng übergeben, bie e3 nad) bem »tat unb mit 
Riffen unb ggtllcn ber Sßfarrgemeinbe augjuüficn Ratten. 
Sie Stiftung mar nid)t gut funbiert. Ser ©efamter- 
trag n>irb im ^Stiftbrief felbft mit 30 ff. angegeben. 
ySm ^a^xe 15o8 mar ba$ ginfommen nad) bem SScrtcfite 
m »tfarä ®d)onpt& nod) babuxd) gefd)mä(ert morben, 
baM ba$ SBaffcr tint SSiefe meggeriffen fyattt unb ba^ 
»oJnl)<mS megen ber St^ulben be§ legten Senefisiaten 
(1542) tyattt t>eräu§ert merben muffen. Sa^er maren 
aud) nur furje Bett eigene ^ßriefter auf bem »enefijtunt. 
S(^on feit 1542 mürbe e^ 3ur Stufbefferung be§ ®i- 
fariate^ öermenbet. (g^ blieb mit bemfelben big pr 3ei* 
be^ ©eorg Sd)änbl (1679—92) vereint. 
Samal^ mar &$ztfiopf) ^iftoriu^ felbftänbiger »enc* 
ftjiat. 9?ad) if)tn mußte e3 bie gräfliche gamftlie $aum= 
garten burd^jufefeen, ba§ i^r §ofmeifter Saltafar Jürf 
auf ba^felbe inöefttert mürbe, yiad) feiner »cförberung 
auf bie Pfarre WlooZbad) (1689) trat bie Bereinigung 
be^ »cncftjiumS mit bem SBtfariatc mieber ein unb blieb 
bi^ in bie mttt beg 18. ^afjr^unbertg. ^ofef ^ofjann 
Don ^aumgarten, geheimer diät in Wünd)tn, erreichte 
eg bann, bafj fein Sc^Iofefaplan in ©ring, ^oljann Sa¬ 
fer, im Sa^te 1751 auf ba^ «enefijium inöcfliert mürbe. 
£tebei nafym er bag 5ßräfentation3red)t für fid^ miber- 
xtd)tlid) in 3lnfprud) unb ba niemanb SBiberftanb gu 
ergeben magte, blieb eg big in bag 19. ^a^r^unbert 
bei ber gräflichen Familie. 
Wad) ber SBcförbcrung fäferg 1760 Derlie^ eg ba^ 
^affauer Drbinariat an 3of)ann SSogl, morauf eg bann 
mtebex bem »tfar in Winning jur' «ufbefferung über- 
laffen mürbe. Ser ju biefem Senefigium aeftiftete $faff* 
flatter Stfytnt mürbe oon 231/2 SStertelääern behoben 
Sie Summe ber SSobenfläc^e, bie nac^ 9Kinning ^e^enibai 
mar, betrug 106 ^od). 3m 19. 3af)rt}unbert mürbe bte* 
gläc^e in $faffftä;t oon 42 Be^ent^olben bemirtfdjajtei 
Sarunter maren 20 Bauern unb 22 §äugler. Bon oen 
meiften ©ütern bejog ber SSenefijiat §mei Srittel, nul 
bei einigen ein fyatbeg 3c^ent. Sr ht\tanb meifteng iA 
torn, ferner in §afer. ©erfte mürbe nur in geringen! 
Mengen gebleut. SSegen ber meiten Entfernung, 31/2J 
Stunben, mürbe biefer 3c^nt fdjou frü^eitig gegen ein 
beftimmte Summe für je brei ^ä^re Derfattft (derlaf 
fen). 3m Safyre 1848 tarn eg jmifdjen Pfarrer pit 
mann unb btn Sßfaffflattern. ju einem S^^nt^roje^ in 
bem erfterer verlangte, ba% ber Stymt in natura ent¬ 
richtet merben müßte. Serfelbe enbigte mit einem Bex^ 
gletd). Surje $ett fyernad) mürbe ber §t$)tnt gegen ein 
Kapital Don 2566 fl. 40 fr. üon ber Regierung abgelöft, 
3. Suli 1856. Seitip mar ber Ertrag bt^> Senefijiumg 
in bie ^frünbenfaffion eingeftellt, fam atfo bem fütlU 
giongfotib jugute. SWit Erlaß 00m 20. Sejember 1918 
i)at baZ beutfc^öfterretd)ifd}e ^taat^amt für Un'terri^t 
ba§> Erträgnig ber Sunsinger'fdjen Stiftung ptx 256 K 
40 h aug ber ^Sfrünbfaffion auggefd)ieben unb mürbe 
bie Stiftmeffen in ber urfprünglid^en gortn mieber fyer- 
gepellt. 
Sie Betreiibung Öfefer Freimachung, bie Don "mir 
23ie in früheren 3^^en, fo fyatte aud^ in ber festen biefe 
im 9fte!urgmege burd)gefü^rt mürbe, bauerte brei Saljre« 
Stiftung lein ©lud, bemt nad) ein paar Safyren mürbe 
fie buxd) bie ©elbentmertung mieber gegenftanbglog unb 
fiel mein 5ßlan, burd^ Freimachung biefeg Benefijiumg; 
einen s2lnfa^ für tintn fooperatorenpoften §xt erreichen, 
ing SBaffer — mie 1542 bie §mei $odj SBiefen. 
§ient't f^ließe ic^ biefe Erörterung über bie tirdje 
Spinning unb glaube, eg mirb an(äßlid) beg 5 00}ädri¬ 
gen ^farrjubiläumg im ^af)xt 1936 mieber ®e- 
legen^eit fein, burdi nä^reg Eingeben auf bie ebenfoi 
intereffante <ßfarrgefd>id)te bann ba^ Bilb ju fcertroll* 
ftänbigen. 
Eg geprt immerhin ju biefem Qubelja^r bie geft- 
ftellung, ba$ um bie fttit 1524 regelmäßig brei ^Jrieftex 
in Spinning mir fen, unb jmar: ber 5ßfarrfyerr, feirt 
Stellvertreter unb ber Benefijiat. 3e^tt)e^e aU(^ e^ 
eigener .Sdjloßfaptan in F^^ueiiftein ober Ering.
	        
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