Volltext: Die Pfarren Moosbach, Mining und Weng [Persönliches Exemplar des Autors mit zahlreichen Anmerkungen auf eingeschossenen Blättern]

«.rWtahntftettima frerporgem, neuen». ^ 
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Die |)fan uirdjc Pining 
3rt» 400ia$*Ue* mt$zn%a\f$ttoWiu*t, 
©i,tu§. 
#on Sofef © u f n a ö 1, Pfarrer. 
SBaS frühere 3ai)tf)unberte für bie fiirdje SRimund 
qefc&affen, öcrfuc^tc baS vorige in feiner 3erftorungSWut 
ju oernic^ten. ©ewiß ^attc man 8ur ßtit ber »aro« 
audi btbeutenbe gotifdje Senl'maler entternt, bafur^abet 
WeniqftenS SSertoolteS neu geföafi™- Sm vorigen ^W 
fambett feblte l£S aber im großen unb ganzen an bebett^ 
tenben %btm unb Sünftlern; jo tyat man eutjernt unb 
formte n;d)ts ®leid>wertigeS an bie ©telle ie|en. 
Sin §anptmerftnat biefet Beit für -bte fttrdje Winning 
«übet bie „£eiligenfd)upferei". SBfe weit biefe gegan- 
atn ift, foil folgenbe 3u[ammenftetlung zeigen: Sie j»et 
»i'cböfe t)om £oc^attar lagen Bereits längere 3ett im 
SaferngaftfyauS auf bem fceuboben, bafür ftanben am 
öoebattar 9loc^uS unb Sebaftian, bie bort gar mtytjin* 
paßten. Sann ertöfte man bie »ifäöfe Wieber unb (teilte 
bafür bie anbtxn jwei ^eiligen red)ts unb tmfilauf 
Sodel, bi§ fie enbgiltig fyinauSwanbern mußten. Surd) 
ben feudjten 9lufbewaf)rungSort mare if)re SebenSbauet 
eine turje geworben, menu fie nid)t 1920 auS ttjrer 
traurigen Sage fatten befreit »erben tonnen. 
Sex alte £rujifi£uS würbe bereits früher ermähnt 
Sie frönungSfiguren öom §od)attar, EfyriftuS im ECenb, 
Sqfeann t>on SRepomuf unb fein ©egenftüd, bte harten* 
ftatue *om triegeraltar, St. 2lnna, ber griebenSengel, 
©t. Florian, bie zwei abgetragenen Settenattare, pfc 
bie ein Srfafc nid)t gefd)affen morben mar, mögen bat 
tffilb ber SSermüftung öeröoltftänbigen. 
Sie Urfadjen finb vielerlei. Sie Sgerrfdjaft 9Jlam^ 
fing unb Sunjing wedelten beS öfteren tyte Sefifeer, 
fo baß ein tmtteS Sntereffe für bie «ßfarrfirc^e *u§t triebe 
öor^anben mar. Sie §errfd)aft grauenftein mürbe tn 
biedern ga^unbert i)on einer bobenftänbtgen ju etner 
auswärtigen, baburd) verloren i^re 93efifeer me^r ober 
meniger bie ftüfytungnaljme mit ber Shrdje Söhnning. 
Sie S3et)ölferung fetbft, gewohnt baran, ba% bte JQW 
fd)aften bie nötige Sorge tragen, mag jeitweife weniger 
^ntereffe gezeigt fyaUn. Sie funftauffaffung btefer 3eit 
mar auf bk Stiteintyeit gerietet. Man glaubte, für eine 
aotifdje ftirdje muffe bie Einrichtung aud) gottfd) fem. 
Sie Surd)füf>tung biefer Sluffaffung war benn aud) ber 
Sgauptgrunb, bafc fo t)iele babde SBerte aus ber Sirene 
i}inauSgefd)afjt mürben. £eui,e ift man barüber Wieber 
fyinweg. ES mar aber bamaiS für einen Pfarrer nidjt 
leidjt,' gegen berfdjiebette fronten ju tämpfen. / 
©idjer ift, baß Pfarrer Ebner (1807--44) ein großer 
23of)(täter ber Sirdje mar. SSon ü)m maren bie ^weite 
unb brüte ©lode öom früheren ©etäute. Sie größte ©lode1 
famt btxn oberen ©lodenftufyle ftammt auS bem galjce 
1666, WaS, Wie bereits frütjer angeführt mürbe, einen 
Fingerzeig für btn Umbau beS XurmmauerwerfeS in 
feine je|ige (Seftalt bietet. 
Pfarrer (Sbner ^atte aber einen fdjtoeren Sampf 
mit bem Pfleger ber §errfd^aft graueuftein ju befielen. 
Pfleger ©^ieger trieb eS fo meit, ba^ er fogat bie Äu> 
^enre^nungen fetber machte, mobei er nid)t einmial bm 
Unterfd);eb jmif^en Stiftungen unb freien Litauen öer^ 
ftanb. ... 
Unter Pfarrer ptmann mürbe bie Sir^e re)taunert 
nnb ber ?ßf äff flatter 3efyent, ber fpäter nod) einmal er- 
Wähnt mirb, mürbe als ©tiftungSgelb gerettet 
SeSgleic^en ffat fid) «Pfarrer ©eifrieb (1888-1907) 
um bie Sirdje feljT angenommen. 3^ feiner 3ett mürben 
gerafft: bie jmei ©emälbefenfter ju beiben Seiten beS 
§od)altareS, baS britte ©emätbefenfter im «ßreSbtitertum 
unb eine ganje 3%eif)te t)on Statuen fomie eine SourbeS- 
grotte. Siefeiben finb burdjgefyenb fefjr gute ©röbener 
Arbeit. Unter ifym mürbe auc^ bie firc^e neu gefälbelt, 
leiber mangels an ©elb mit §inmeglaffung beS ©olbeS. 
2tnläßlic^ eines SStitfdjlageS f)atte er ben Surm t>on 
oben bis unten neu reftaurieren laffen. Pfarrer ^ödner 
^at ebenfalls baS ganje Saumerf ber Äirdje außen unb 
innen in fefyr gutem 3uftanbe erhalten unb bie grüne 
garbe beS Jurmbac^eS mieber ^ergeftellt. 
Ser perfönli^e ©influß mirb fid) nie in ber SBelt 
befeitigen laffen unb mirb baburd) ©uteS unb Sc^lim- 
meS gefdjaffen. So mar eS au^ in ber Äirdje in Win¬ 
ning. 3d)-6in meit bat)on entfernt, bie ftaattid)e fünft- 
!ommiffion angreifen ju mollen, ba id) genau meiß, baß 
es nur bem Einfluß einer ^ß^erfte^enben ^5erfönltd)- 
feit (mirftidjer Sämmerer Sr. SWajeftät) sujuf^reiben tft, 
ba% bie mertt)ollen Sa^en entfernt mürben. Safyer fam 
eS, ba^ fogar in einer 3eit, mo man allgemein nid^t me^t 
an ber ©titeinfyeü feft^ielt, fage unb fdjreibe 1917, mir 
allen ©rnfteS ber fRat erteilt mürbe, ben baroden §ofy 
attar aftjutragen unb qn ©teile nur bie gotifdje Wa* 
bonna ju'fe^en. 
Ser gmed einer £irc^e ift in erfter Sinie Reli¬ 
gion. Sie Erhaltung ber ©rabfteine unb ber anberem 
ftunftbenfmÄler läßt fid) bamit redjt gut vereinen; beS- 
wegen fyaU \ti) anü) alfen SBeftrebungen, bie Ätrdje em- 
t>d) in ein ©rabfteinmufeum ju öermanbeln, ein fräf* 
ttgeS „9iein" entgegengerufen. Sie %ai\a§tn fyahtn mit, 
xifyt gegeben, bmu burd) SSieberanbringung ber übrigen) 
^unfibenfmäler ift bte SSiriung ber ©rabfteme fidjer nid)t 
öermmbert, fonbern efyer erfyöljt morben.. 
yiaä) Abgang* ber legten §errf(^aftSbefi^er t)on Säm¬ 
ling fafy fidE) nun bie «ßfarrgemeinbe als alleinige ^üterini 
beS ©otteS^aufeS, bie aber aud) in ifjren SJeftrebungert 
nid)t mel)r bel)inbert mürbe. 
Spinning ^at ba fd)nelt unb in großzügiger SBetfe 
angegriffen, mit großen SRülyen unb Dpfern baS Sitte 
erhalten, nichts teueres serftört, fobaß nur aufgebaut 
unb ni^t abgerijfen mürbe; 9lu^ baS SSaumerl felbft 
mürbe 1920 t)on ber Surmfpifee angefangen grünbtid) re^ 
ftauriert; tin gegen früher "bebeutenb größeres ©etäute 
mit fünf ©loden befc^afft, Jjaeju ein eigener ©lodenftu^t 
im „ffieilftftetn" (ftatt ber fonft üblichen ©lodenböde) ^er- 
Sr. »erger ermähnt htnfttjolle §errf^aftS^ 
|ü|le in ber ^aumgartenfapelle, bie nad) Nürnberg ge=- 
fommen finb. Sie foäteren §errfd)aften fyiben fid) banrt 
im ^reSbt)terium neue ©i|e im Siebermeterfttl gef^af^ 
fen, bie einen feljr unguten ©inbrud machten. ES würbe« 
oueb biefe SSruftmänbe erhalten, unb jwar eine jur Er=^ 
meiterung beS SJtufitdjoreS als Efyorbrüftung, bte anbere 
t^orn an ber Efcangetienfeite, bamit alle Bauarten tn! 
unferer ffiirc^e ^u fefjen finb. ^ 
5)ie übrigen ftirdjenjlfityle weifen an ben SSorber- 
inb »ütffeiten f^öne ©c^nifcereien auf. Sie topfe'felbft 
inb gefd)madloS unb o^ne iebe aSer^ierung. Btefo baSl 
lam, Vß gerabe biefen feine Slufmertfamleit gewtbmet 
Würbe, ift nic^t ju erMären, »ielleid^t gelingt eS eine« 
ua^fotgenbeh Generation, anü) bie fird)enfi|frage tm( 
ciünftigen Sinne juläfen. 
Sie ftirdje Winning befaß iWei ©ruften, Don benert 
eine no^ ganj gut erhalten ift. Siefelbe würbe 1920 
in t)orfd)riftSmäßiger SBeife eröffnet; man fal), baß bte 
alten 3innfärge wa^rfd)einti^ jur gransofenseit geraubt 
Würben unb burd) gang rsfy gezimmerte ^oljfärge erfefet 
würben, t>on btntn and) nur Xeile erhalten fmb. Sie 
©ruft ift mit einer Steinplatte gefd)loffen, befinbet ftäjf 
üor bem ©rabmonument ber Elrec^inger (je^t glortant^
	        
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