Volltext: Anton Obermüller

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land versetzt werden. Wehmut und Freude zugleich mögen 
Dich erfüllen, wenn Du am heutigen Tage auf Deine lange 
Lebens- und Arbeitszeit zurückblickst. Wir schließen mit dem 
Glückwünsche, den die Dichterin, die in unserer Mitte lange 
Jahre so trefflich gewirkt hat, Susanne Schraffl, Dir heute 
weiht: 
I. 
Zum Erntefest rief uns ein Segensmorgen. 
O, laßt uns froh die goldnen Ähren pflücken. 
Mit ihrem Kranz den edlen Mann zu schmücken. 
Der fünfzig Jahre lang trug Sämannssorgen; 
Der fünfzig Jahre nimmermüd verkündet 
Des Glaubens Wort so vielen Menschenherzen, 
Der hoffen sie gelehrt in Not und Schmerzen 
Und sie für Gott in heiliger Lieb' entzündet. 
II. 
Du guter Sämann! Was Du ausgestreuet 
So mild und treu in harten Arbeitsstunden, 
Was Du für Gott gesucht, für Gott gefunden. 
Was Du in Herzensgründen still erneuet — 
Das wuchs in goldnen Garben licht nach oben. 
Was Du gekämpft, gerungen und gelitten, 
Was Du erfleht und was Du heiß erstritten, — 
Es steht im Erntebuch — im Himmel droben. 
III. 
Im Himmel dort, im Land der Seligkeiten 
Wird Dir der Heiland einst die Krone reichen. 
Und wir? O sag! was sollen wir als Zeichen 
Der Dankbarkeit an Freude Dir bereiten 
Zum Jubelfest? — O sieh, wie treue Liebe 
Aus allen Augen Dir entgegenleuchtet. 
Wie jeder Blick sich fieuV in Rührung feuchtet 
Und Herz um Herz sich neigt im Dankestriebe!
	        
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